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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Als
nächstes gewahrte ich die Eigentümerin dieses Fingers. Und das machte mich
hellwach — so wach, daß ich sogar meine Sonnenbrille abnahm, um besser sehen zu
können.
    Eine große, amazonenhafte
Blondine stand vor mir und blickte mich voller Ungeduld an. Sie trug einen
einteiligen schwarzen Lastex -Badeanzug, der ihre
phantastische Figur wie eine zweite Haut umschloß .
Sie hatte einen wundervollen Busen — wie eine griechische Göttinnenstatue ,
und lange, wohlgeformte Beine, die wie ihr übriger Körper mit gleichmäßiger,
honigfarbener Bräune überzogen waren.
    »Wenn Sie mit der Inspektion
fertig sind«, sagte sie, »teilen Sie mir bitte mit, ob Sie irgendwelche Mängel
entdeckt haben; ich werde mich bemühen, sie zu beheben.«
    »Oh, es gibt nichts, aber auch
gar nichts zu bemängeln, Virginia«, antwortete ich der Wahrheit entsprechend.
»Wenn ich es nachmessen würde, kämen die klassischen Maße dabei heraus.«
    Sie zog sich einen Liegestuhl
heran und stellte ihn neben den meinen. »Danny Boyd«, erwiderte sie
verächtlich, als sie sich elegant hineinfallen ließ, »unser dynamischer Roboter
— völlig entkräftet. Sie haben geschnarcht. Wissen Sie das?«
    »Das streite ich ab«,
entgegnete ich und machte Charlie wild gestikulierend ein Zeichen, das er auch
prompt richtig als Dringlichkeitsstufe eins wertete.
    »Ich trinke gerade
Rum-Collins«, teilte ich Virginia Reid mit. »Was mögen Sie?«
    »In dieser Hitze?« fragte sie
entsetzt. »Das ist total verrückt, Danny Boyd. Wirklich.« Und zu Charlie:
»Bringen Sie mir bitte auch einen.«
    Charlie nickte und sauste
davon. Ich angelte mir eine Zigarette und zündete sie genußvoll an. »Man sollte Ihnen nicht erlauben, in diesem Badeanzug loszuziehen«, sagte
ich zu ihr. »Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit, wo man immer mit einer
Herde von Zaungästen rechnen muß, wenn man sich intensiver mit Ihnen
beschäftigt. Und dazu provozieren Sie nachgerade — in dieser Aufmachung.«
    Einen Augenblick sah sie mich
stumm über den Rand ihrer schmetterlingsförmig geschnittenen Sonnenbrille an.
»Sie haben eine Art von Unverblümtheit an sich, die
mich gleichzeitig anzieht und abstößt.«
    »Was die Faszination betrifft,
so liegt das an meinem Profil«, erklärte ich bescheiden. »Welche Frau könnte
sich schon dem Eindruck der Vollendung entziehen?«
    »Ich«, antwortete sie einfach.
»Mühelos. Unter intensiver Beschäftigung verstehen Sie vermutlich, ein Mädchen
gerade dann zu deflorieren, wenn es mal nicht aufpaßt.«
    »Ich bin dafür bekannt, daß man
sich mir blindlings anvertrauen kann«, erläuterte ich würdevoll. »Ihre Familie
muß einen eigentümlichen Sinn für Humor haben, daß sie Sie ausgerechnet Virginia taufte.«
    Charlie eilte mit den Drinks
herbei, was mich veranlaßte, mich wieder dieser erfrischenden Beschäftigung
hinzugeben. Virginia tat es mir gleich und sah mich wieder über ihre Brille
hinweg an.
    »Sie wissen, daß ich in einem
Auftrag komme?« sagte sie.
    » Kayo hat sich über meine Person informiert und herausgefunden, daß ich ein durch und
durch ehrlicher Mensch bin, stimmt’s?«
    Sie nickte langsam. »So
ähnlich. Wenn Sie also immer noch daran interessiert sind, können Sie
mitmachen.«
    »Ich würde nur ganz gern
wissen, wobei«, erwiderte ich.
    »Nun, das Ganze ist mehr oder
minder ein Glücksspiel«, meinte sie vage. »Entweder man gewinnt alles oder
nichts. Sie müssen sich entschließen, ob Sie mitmachen wollen oder nicht. Wir
bieten Ihnen ein Fünftel des Gewinns.«
    »Des Gewinns von was?«
    »Des Haupttreffers. Wenn wir
gewinnen, sind ein Fünftel etwa fünfzigtausend Dollar, wenn nicht mehr. Wenn
wir verlieren, ist der fünfte Teil eine dicke fette Null.«
    »Und wieviel Leute muß ich dafür beseitigen?« fragte ich mit geheimem Entsetzen.
    »Keine — hoffe ich jedenfalls«,
entgegnete sie träge. »Es sei denn, irgend etwas geht
fürchterlich schief. Ein paar kleine Handgreiflichkeiten können natürlich vorkommen.«
    »Und sonst?«
    »Das Risiko«, sagte sie
schlicht. »Das Risiko ist ziemlich hoch — und unter Umständen kommt, wenn wir
Pech haben, nichts dabei heraus. Was halten Sie jetzt davon?«
    »Es kommt mir so vor, als müßte
ich noch eine ganze Menge Einzelheiten mehr wissen«, antwortete ich.
    Sie schüttelte langsam den
Kopf. »Das geht leider nicht«, meinte sie. »Es würde die Sache nur
komplizieren, finden Sie nicht auch? Ich kann Ihnen im Augenblick nicht mehr
sagen. Wenn Sie

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