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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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an diesem Ausflug.«
    »Was, zum Teufel, soll das
alles bedeuten?« explodierte Reid. »Was machen Sie hier an Bord meiner Jacht?
Ich verlange eine...«
    »... Erklärung«, versetzte Choy ruhig. »Leider befinden Sie sich in einer Lage, die es
Ihnen nicht gestattet, eine Erklärung zu verlangen. Die Jacht gehört zur Zeit
uns, und Sie sind unser Gast.«
    »Das ist ja Seeräuberei!«
schnaubte Emerson Reid. »Seeräuberei — nichts anderes!«
    »Nehmen Sie’s nicht weiter
tragisch, Emerson«, bat ich, aber er nahm gar keine Notiz davon. Deshalb schlug
ich ihm mit der flachen Hand auf die Schulter, mit dem Erfolg, daß er quer
durch den ganzen Salon flog und bei dem Schott am anderen Ende liegenblieb.
    Das Deck unter mir erbebte
leicht von den plötzlich anlaufenden Motoren. Ich warf Choy Reids Revolver zu; er fing ihn auf und ließ ihn in seiner Tasche verschwinden.
    »Sagen Sie mir«, bat ich Choy , »wie haben Sie es fertiggebracht, Reid zu überzeugen,
daß er auf die Sekunde genau hierherkam?«
    »Am Telefon hören sich alle
Chinesen gleich an«, lächelte Choy . »Ich rief ihn von
einer Telefonzelle außerhalb des Hafens an und sagte, ich sei Leutnant Lee, und
ich hätte eben gesehen, wie ein paar Leute versucht hätten, sich seiner Jacht
zu bemächtigen, und er solle sofort zum Kai kommen und sie sich ansehen, um sie
möglicherweise gleich zu identifizieren.«
    »Das war eine glänzende Idee«,
lobte ich. »Aber angenommen, er hätte sich rückversichert und bei der Polizei
angerufen?«
    »Dann hätten wir eben Pech
gehabt«, erwiderte Choy leise. »Aber es war doch eher
anzunehmen, daß er bei seinem Temperament sofort selber nachsehen kam.«
    »Nun, es hat sich ja auch als
richtig erwiesen«, gab ich zu, »obwohl Sie ein großes Risiko eingegangen sind.«
    »Hauptsache, Reid ist da, und
wir sind endlich auf dem Weg.«
    Ich sah durch das Bullauge
hinaus und stellte fest, daß sich die Jacht immer weiter vom Kai entfernte. Das
Vibrieren unter meinen Sohlen wurde stärker, je mehr die Motoren an
Geschwindigkeit gewannen.
    »Das werden Sie noch bitter
büßen!« fauchte Reid. Er stützte sich auf die Ellbogen und brachte sich in eine
sitzende Stellung. In seinen Augen stand reine Mordlust. »Ich werde dafür
sorgen, daß Sie alle im Gefängnis landen und dort verschimmeln! Alle!«
    »Es ist schwer«, meinte Choy mit sanfter Stimme, »einer ungewissen Zukunft
gegenüberzustehen und dann noch Vorhersagen zu machen. Glauben Sie nicht, daß
es besser wäre, wenn Sie sich mit der gegenwärtigen Situation
auseinandersetzten?«
    »Was soll das heißen?«
schnaubte Reid.
    »Wir sind auf dem Weg nach Niihau «, teilte Choy ihm mit,
»und Sie werden uns zu der Stelle führen, wo Rochelles Gold vergraben ist.«
    Reid lachte höhnisch. »Ich
glaube, Sie sind nicht ganz bei Trost, wenn Sie annehmen, daß ich das tue. Oder
halten Sie mich für blöd?«
    »Im Gegenteil, Mr. Reid. Ich
verlasse mich auf Ihren gesunden Menschenverstand«, sagte Choy sanft. »Im Augenblick sind Sie ein hilfloser Gefangener, und das werden Sie
auch so lange bleiben, wie ich will. Wenn Sie keine Schwierigkeiten machen und
uns zu dem Gold führen, dann bekommen Sie zwar trotzdem nichts davon ab, aber
ich garantiere Ihnen, daß Sie unbeschadet und sicher wieder nach Honolulu
zurückgebracht werden. Dasselbe gilt für Ihre Jacht.«
    »Vielen Dank!« fauchte Reid.
»Den Teufel werd ’ ich tun!«
    »Bedenken Sie die beiden Möglichkeiten,
die Sie haben«, legte Choy ihm nahe. »Jetzt, nachdem
die Sache so weit gediehen ist, gibt von uns keiner mehr auf. Die Information,
wo das Gold liegt, werden wir so oder so aus Ihnen herausholen, selbst auf die
Gefahr, Sie mit Maßnahmen überzeugen zu müssen, die unter Umständen sehr
schmerzhaft sein könnten.«
    »Mir können Sie damit nicht
kommen!« prahlte Reid.
    »O doch!« versetzte Choy sanft. »Ich bin ein geduldiger Mann, Mr. Reid. Ich
habe mir vorgenommen, notfalls zu warten, bis wir nur noch eine Stunde von Niihau entfernt sind — aber nicht länger. Wenn Sie mir bis
dahin nicht freiwillig verraten, wo das Gold liegt, werde ich Sie dazu zwingen.
Mit Gewalt. Und das könnte sich unter Umständen äußerst ungünstig auf Ihre
Konstitution auswirken.« Einen Augenblick lang erschien in seinen Augen ein
gefährliches Glitzern. »Wer möchte schon geblendet, entmannt oder sonstwie entstellt werden?« flüsterte er.
    Virginia kam strahlend in den
Salon zurück und verkündete triumphierend: »Wir haben

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