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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schon den Hafen hinter
uns! Wir haben’s wirklich geschafft!« Dann erblickte sie Reid und verzog ihren
Mund.
    »Na, wenn das nicht unser alter
Duckmäuser Emerson selber ist — in höchsteigener Person! Der Obergauner, der
selbst hereingelegt wurde!«
    » Halt’s Maul!« knurrte Reid verdrossen. »Ich hätte dir ein für allemal den Mund stopfen sollen, als ich noch die Möglichkeit dazu hatte.«
    »Aber jetzt ist es zu spät,
mein Ärmster!« lachte sie fröhlich. »Wenn schon jemand der Mund gestopft werden
soll, bist du am ehesten an der Reihe!«
    »Bitte sagen Sie Larsen, ich
möchte ihn so bald wie möglich sprechen«, sagte Choy galant zu Virginia. »Für Sticheleien ist noch genügend Zeit, wenn wir erst das
Gold haben.«
    »In Ordnung«, antwortete
Virginia kleinlaut. »Ich habe mich nur gerade so irrsinnig darüber gefreut, daß
wirklich alles noch geklappt hat. Ich werde Erik Bescheid sagen, daß er kommen
soll.« In ihrem Triumphgefühl vorhin hatte sie hinreißend ausgesehen. Jetzt
hatte sie allerdings etwas von ihrer Anziehungskraft eingebüßt. Trotzdem hätte
ich einiges dafür gegeben, wenn ich ihr hätte folgen können; doch ich mußte
hier ausharren und mich mit Emerson und Choy begnügen.
    »Was machen wir mit Reid?«
fragte ich Choy . »Soll ich ihn irgendwo an einen
Stuhl fesseln?«
    »Er ist unbewaffnet«, erwiderte Choy voller Verachtung. »Was soll er uns da schon tun
können? Außerdem gehört er nicht zu der Sorte von Leuten, die aus Kummer über
Bord
    springen.«
    »Okay«, entgegnete ich. »Ich
dachte nur, ich könnte mich ein wenig nützlich machen.«
    Larsen trat ein, und augenblicklich
schien der Salon um einiges zusammenzuschrumpfen. »Sie wollten mich sprechen?«
fragte er Choy .
    »Ist alles in Ordnung?« wollte Choy wissen.
    »Natürlich«, gab Larsen etwas
verärgert zurück. »Wir dürften Niihau gegen acht Uhr heute abend erreichen.«
    »Und Sie hatten keine
Schwierigkeiten mit der Mannschaft?«
    »Nein.« Erik grinste und sah
Reid an. »Er ist der einzige, der Schwierigkeiten machen könnte. Am besten
sperren Sie ihn hier ein. Wenn er nämlich an Deck geht, könnte es passieren,
daß einer von ihnen ihn über Bord stößt und ihn den Haien zum Fraß vorwirft!«
    »Haben Sie auch nachgesehen, ob
auf dem Schiff alles in Ordnung ist?«
    »Für wen, zum Kuckuck, halten
Sie mich denn?« versetzte Larsen wütend. »Natürlich habe ich alles überprüft.
Wir haben genug Treibstoff an Bord und genügend Lebensmittel. Der Treibstoff
reicht für mindestens fünfzehnhundert Seemeilen; die Lebensmittel reichen für
eine Woche oder mehr. Wir haben wirklich alles, was wir brauchen, Choy .«
    »Sie haben mich mißverstanden «, sagte Choy geduldig. »Ich meine, haben Sie das Boot durchsucht?«
    Larsen starrte ihn
verständnislos an. »Nach was denn? Hier sind nur die drei von der Mannschaft — und
die waren alle in ihren Kabinen, als ich an Bord kam.«
    »Und sonst haben Sie nirgends
nachgesehen?« Choys Stimme wurde eisig. »Sie
Hornochse! Ist Ihnen nie aufgegangen, daß möglicherweise noch ein paar andere
Leute außer der Mannschaft an Bord sein könnten?«
    »Oh, ich—«, stotterte Larsen,
während er dunkelrot anlief wie eine Tomate. »Falls sich wirklich noch jemand
an Bord befinden sollte, müßten wir es doch längst bemerkt haben, oder nicht?«
    Hinter ihm wurde plötzlich die
Tür weit aufgestoßen, und im Türrahmen stand eine massiv gebaute Gestalt im
hellen Sommeranzug. Das krause schwarze Haar ringelte sich so herausfordernd
wie immer, während die unschuldigen Kinderaugen interessiert über die
Anwesenden wanderten. In der Hand blitzte eine Dreisiebenundfünfziger Combat Magnum.
    »Wer sich rührt«, lispelte
Eddie Mayes freundlich, »wird erschossen.«
    Es rührte sich niemand; sie
blieben alle wie angewurzelt stehen. Mayes betrat langsam den Salon. Ein
zweiter Bursche folgte ihm. Doch kaum hatte ich sein Gesicht erkannt, hätte ich
sonst was darum gegeben, nie geboren worden zu sein. Hätte ich mich doch nur
mit Kemo zusammen im Wandschrank eingeschlossen und
wäre dort geblieben I
    Der zweite Bursche war Pete
Rochelle. Er hatte ein Grinsen in seinem häßlichen pockennarbigen Gesicht, das
jedem Frankenstein-Nachfahr zur Ehre gereicht hätte. »Oh«, sagte er mit seiner
heiseren Fistelstimme, »sieht so aus, als hätten wir hier ein nettes
Familientreffen!«
    »Und Sie, Danny«, sagte Eddie
Mayes, »holen jetzt Ihr Schießeisen raus, aber hübsch langsam! Und dann

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