Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
hat Choy ,
was ich nicht habe?« fragte ich beleidigt.
    »Eine Geschenkboutique in der
Fort Street. Und sonst? Komm, wir gehen und sehen mal nach, was los ist.«
    Wir gingen über das Fallreep
hinauf an Deck. Ich zog vorsichtshalber den Reißverschluß meiner Windbluse auf, um nötigenfalls meine Waffe gleich zur Hand zu haben. Wir
standen eine kleine Ewigkeit tatenlos dort oben herum, bis sich endlich etwas
regte. Die Tür des Steuerhauses öffnete sich, und Larsen trat heraus. Er
grinste von einem Ohr zum anderen. »Alles in Ordnung«, sagte er. »Ging alles
glatt. Die Jungens sind auf unserer Seite.«
    »Gott sei Dank!« Virginia
seufzte förmlich auf vor Erleichterung. »Diese Art von Geschichten liebe ich
nicht so besonders.«
    »Jetzt müssen wir nur noch auf Choy warten«, meinte ich. »Warum verkürzen wir uns die Zeit
nicht mit einem Drink?«
    »Bitte bedienen Sie sich!«
antwortete Larsen knapp. Er zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Die Bar
ist dort hinten im Salon.«
    »Sagen Sie mir bitte Bescheid,
wenn sich das Gold greifbar am Horizont abzeichnet, Kapitän«, sagte ich zu
Larsen. »Oh, was wird Mrs. Boyds Danny heute abend für ein reicher Mann sein!« frohlockte ich.
Larsen fand das keineswegs komisch und schlich mißmutig ins Führerhaus zurück.
    Wir gingen in den Salon, und
Virginia begab sich hinter die Bar, während ich es mir in einem der Ledersessel
bequem machte. »Ganz schönes Schiff so«, meinte ich zu Virginia, die gerade
damit begann, uns Drinks zu mixen.
    »Das Beste vom Besten, Mr.
Boyd«, pflichtete sie mir bei. »Es ist alles vorhanden, inklusive einer höchst
modern eingerichteten Küche gleich hinter diesem Schott, einer Luxuskabine für
den Eigentümer und zwei weiteren Kabinen, davon eine für den Kapitän und die
andere für eventuelle Gäste. Hinten ist der Maschinenraum, und vorn sind die
Räume für die Mannschaft. Sie sehen, alles ist prima auf dieser Jacht, Mr.
Boyd, bis auf den Eigentümer.«
    »Bis auf den Eigentümer«,
stimmte ich ihr zu und nahm das Glas entgegen, das sie mir entgegenhielt. »Auf
seinen elenden Niedergang!«
    »Auf seinen Niedergang«,
wiederholte sie andächtig.
    Als wir beim zweiten Drink
angelangt waren, fiel mir ein, daß wir Piraterie betrieben. Und eigentlich,
dachte ich, war es merkwürdig, daß mir von selbst so etwas noch nicht eher
eingefallen war. Diese Art von Leben war genau auf mich zugeschnitten. Schade,
daß ich jetzt erst darauf kam. Ich hätte mich dabei ausschließlich von Drinks
ernähren können. Immerhin, bevor ich mir dieses Götterleben weiter ausmalen
konnte, kam Kayo Choy herein. Es wäre auch zu schön gewesen.
    »Ich bin sehr erfreut zu sehen,
daß alles in Ordnung ist«, begrüßte er uns höflich. »Ich störe Sie nur ungern,
Danny, aber leider benötige ich Ihre Hilfe.«
    »Selbstverständlich!« Ich
sprang bereitwillig auf. »Was gibt es?«
    »Reid wird gleich hier sein«, sagte
er. »Sobald er kommt, möchte ich, daß Sie ihn hier hereinführen.«
    »In Ordnung. Kommt er allein?«
    »Das würde ich schon annehmen«,
meinte Choy leichthin. »Höchstwahrscheinlich trägt er
eine Waffe bei sich. Es wäre angebracht, sie ihm abzunehmen — man weiß ja
nicht, ob er sich nicht vielleicht aus irgendeinem Grund aufregt.«
    Ich begab mich zur Tür des
Salons, von wo aus ich sowohl das Fallreep als auch den Kai überblicken konnte.
Keine drei Minuten später tauchte Reid am Ende des Kais auf. Hätte Choy sich dazu entschließen können, einen Turban zu tragen,
so hätte er ein Vermögen als Wahrsager verdienen können.
    Als Reid das Deck betrat,
verließ ich meinen Beobachtungsposten und trat ihm mit der Achtunddreißiger in der Hand entgegen. Zuerst konnte er es gar nicht fassen, mich hier zu sehen.
Er starrte mich entsetzt an, die Haare standen ihm zu Berge, und seiner Kehle
entrangen sich kollernde Laute.
    »Folgen Sie mir, Emerson«, lud
ich ihn ein. »Sie werden schon erwartet.«
    Er tat es. Eine andere Wahl
hatte er ohnehin nicht — nicht mit der Waffe, die direkt auf seinen
beschädigten Solarplexus zeigte. Als er an mir vorbei in den Salon ging, suchte
ich ihn systematisch ab und fand eine Zweiunddreißigerpistole in seiner hinteren Hosentasche.
    »Sie können Larsen sagen, daß
es losgehen kann!« befahl Choy .
    Virginia eilte an uns vorbei
auf Deck, während ich Reid in den Salon hineindirigierte.
    »Willkommen an Bord, Mr. Reid«,
begrüßte ihn Choy höflich. »Ich fühle mich sehr
geehrt durch Ihre Teilnahme

Weitere Kostenlose Bücher