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Hummeldumm

Hummeldumm

Titel: Hummeldumm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tommy Jaud
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noch ein paar Übungen machen. Zurück blieben neben Sina und mir nur Trixi, Breitling und Brenda. Ich wusste gar nicht, warum plötzlich alle ins Bett wollten, schließlich war es erst neun Uhr.
    »Kiiiinders, wie sieht's aus?«, leierte Breitling. »Machen wir Blödsinn?«
    »Ich glaube, es reicht«, sagte Brenda leise, doch Breitling protestierte: »Aber wir sind doch im Urlaub! Im Urlaub kann man doch mal was trinken!«
    »Hast du doch!«
    »Haaaallo? Herr Faaaarmer?«, rief Breitling in Richtung Küche, »wir brauchen hier noch ne Flasche von Ihrem Allesverloren!«
    Es war, zugegebenermaßen, ein klein wenig peinlich.
    »Tja«, verabschiedete sich nun auch Trixi mit einem verschüchterten Lächeln, »dann will ich auch mal ins Bett, damit ich fit bin für die ganzen Abenteuer morgen!«
    »Cheeeeeffff!«, bölkte Breitling quer durch den Raum, als Farmer Nolte mit müden Augen das Esszimmer durchschritt, zwei Wandlampen ausknipste und ein Gesicht machte, das Barkeeper in Deutschland gegen vier Uhr morgens machen.
    »Noch 'n Wein, bitte!«
    »Normalerweise gerne, aber es ist vielleicht schon ein wenig spät jetzt, oder?«
    »Spät?«, fragte nun auch ich verwundert.
    »Neun Uhr. Farmers Midnight. Wir stehen ziemlich früh auf, wissen Sie?«
    »Jetzt komm schon«, lallte Breitling, »bring uns mal einen noch!«
    Der Farmer wünschte uns eine Gute Nacht und verschwand in der Küche, kurz darauf ging das Licht aus. »Alter Sklaventreiber!«, knatterte Breitling ihm nach.
    »Na dann«, sagte ich zu Sina und nahm die Tüte mit Trixis Adapter, »gehen wir mal a bikkie laden!«
    Zurück im Zimmer steckte ich Trixis Adapter aufgeregt in die Steckdose neben meinem Bett und atmete augenblicklich auf. Er passte in die namibische Dose! Ein herrliches Gefühl. Ich war wie befreit. Bis ich das Ladekabel meines Handys in den Adapter stecken wollte. Es passte nicht. Und nach wenigen Sekunden des Luftanhaltens ahnte ich auch warum: Trixi Sipp hatte mir einen Reiseadapter für Schweizer Stecker gegeben.
    Wütend riss ich den Adapter aus der Steckdose und ließ mich stöhnend aufs Bett fallen. »Ich werd hier noch bekloppt! Dieses verschissene Kackland!«, schrie ich.
    Fast ängstlich lugte meine nackte Freundin aus dem Bad, auf dem Kopf einen weißen Handtuchturban.
    »Was ist denn jetzt wieder?«
    »Was jetzt wieder ist? Ich hab einen Schweizer Adapter, das ist!«
    »Und der passt nicht?«
    »Nein, der passt nicht!«
    »Aber wir haben doch noch meine Kamera.«
    »Ich will keine scheiß Bilder machen, ich brauch Strom, verdammt nochmal!«
    In diesem Augenblick drang ein noch lauterer Schrei bis in unseren Bungalow.
    »Was war das?«, fragte Sina und zog sich einen Bademantel über.
    »Ja, keine Ahnung!«
    Ich stieg aus dem Bett, öffnete unsere Zimmertür und blickte zunächst in ein schwarzes Nichts. Dann meinte ich etwas auf unsere Unterkunft zulaufen zu sehen, was aussah wie ein Streichholz.
    Das Streichholz war Trixi. Sie hatte ein weißes Nachthemd an und schrie: »Ich hab den Otti im Bett! Der ist riesig groß und stinkt!« Sie war nun keine zehn Meter mehr von unserem Bungalow entfernt.
    »Sinaaa! Matze! Ich hab den Otti im Bett!«
    »Und ich hab einen Schweizer Adapter in der Hand!«
    Ich knallte die Tür zu, kurz bevor Trixi sie erreichte.
    »Sag mal, spinnst du?«, zischte Sina und wollte die Tür wieder öffnen, doch ich stellte mich ihr in den Weg. Verzweifelt pochte Trixi an die Tür.
    »Hallo? Macht auf! Ihr müsst mir den Otti aus dem Bett ziehen, sonst bleibt der bis zum Frühstück!«
    »Du musst den Farmer holen!«, rief ich durch die Tür.
    »Macht auf, bitte!«
    »Matze! Jetzt lass sie rein!«, befahl Sina, und nur mühsam konnte ich meine strampelnde Freundin von der Tür wegdrücken. »Nein!«
    »Wenn da was passiert!«
    »Es ist ein altes Warzenschwein, Sina, kein Gepard.«
    Trixi pochte noch ein paar Mal gegen die Tür, dann war Ruhe. Kurz darauf hörte ich ein >Bing< und die tiefe Stimme von Farmer Nolte.
    »Siehst du? Der Farmer kümmert sich um alles!«, beruhigte ich Sina, doch die hatte sich inzwischen schmollend ins Bett verkrochen und mir den Rücken zugedreht.
    »Mimimi?«, fragte ich.
    »Nix mimimi!«
    Einige Augenblicke später drehte Sina sich wieder zu mir und blickte mich mit feuchten Augen an. »Mensch ... was ist denn nur mit dir los, Schatz?«
    Erschöpft sank nun auch ich aufs Bett. »Weiß nicht.«
    »Ich glaub, du musst einfach mal loslassen. Vergiss doch mal diesen blöden Adapter und das

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