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Humphrey, ich und Kokolores (German Edition)

Humphrey, ich und Kokolores (German Edition)

Titel: Humphrey, ich und Kokolores (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Vandersee
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mitgebracht und weigert sich, mit mir zu sprechen, wenn er nicht dort hängt.«
    »Ich gehöre nicht hier her. Das ist alles ein Missverständnis«, schoss ich sogleich los. Er hob abwehrend die Hand, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Ich weiß, das sagt Ihnen vermutlich jeder, aber bei mir stimmt es. Ich bin nicht verrückt. Die Polizisten kannten bloß Opium nicht. Das Parfum. Kennen Sie es?«
    »Yves St. Laurent, oder?«
    »Genau!«, rief ich erleichtert.
    Er musterte mich einen Moment lang. »Der Polizeibeamte meinte, Sie hätten einen verwirrten Eindruck gemacht. Orientierungslos.«
    »Ich war nicht orientierungslos. Ich habe mich bloß nach Kameras umgeschaut.« Okay, das war keine optimale Formulierung in Gegenwart eines Psychiaters.
    »Die ganze Situation war so abstrus, dass ich dachte, es müsste sich um Versteckte Kamera oder so handeln.«
    »Haben Sie öfter dieses Gefühl?«
    Ich runzelte die Stirn. »Nein.«
    »Der Drogenschnelltest war negativ, aber haben Sie in der Vergangenheit illegale Substanzen zu sich genommen?«
    »Hören Sie, ich war nicht verwirrt! Ich habe dummerweise Flyer verteilt, die einen Druckfehler enthielten.«
    »Ein Druckfehler?«
    Ich verdrehte die Augen. Wieso sprachen alle so, als hätten sie es mit einer Bekloppten zu tun?
    »Hat Autokorrektur bei Ihnen noch nie für ein Missverständnis gesorgt, wenn sie mit ihrem Handy eine SMS getippt haben?«
    Er sah mich an und schwieg.
    »Der Text sollte lauten: Ich hüte ihre Haustiere. Aber Autokorrektur hat daraus, ich töte ihre Haustiere gemacht.«
    »Haben Sie schon einmal daran gedacht, Tieren etwas anzutun?«
    »Nein!«, schrie ich. »Ich habe doch gerade erklärt-«
    »Suchen Sie denn gerade einen Nebenjob?«
    »Nein, ich...äh....ja, also doch. Ich bin gerade arbeitslos geworden.«
    Er nickte und tippte etwas in seinen Computer.
    »Ich würde Sie bitten, noch mit dem Oberarzt zu sprechen. Er wird gegen halb zehn auf Sie zukommen.«
    »Moment!«, unterbrach ich ihn. »Ich will nicht hier bleiben! Ich dachte, wir hätten gerade geklärt, dass ich nicht hierher gehöre!«
    »Das ist Vorschrift.« Er stand auf. »Wie wäre es, wenn Sie in der Zwischenzeit am Frühstück teilnehmen?«
     
     
    Nachdem im Stationszimmer mein Blutdruck gemessen wurde, führte mich eine Schwester in den Aufenthaltsraum, wo gerade das Frühstück stattfand.
    Es war ein großer, heller Raum mit einer breiten Fensterfront, die zu meiner Überraschung nicht vergittert war.
    Die Tische bildeten eine U-Form und wären da nicht die verwirrt wirkenden Leute auf den Stühlen gewesen, die Selbstgespräche führten oder starr an die Decke blickten, hätte es genauso gut eine Familienfeier darstellen können.
    Eine Frau mit roter Pudelmütze, die mich sehr an meine Tante Anne erinnerte, lachte schallend über etwas, das ihr ein älterer Herr zugeflüstert hatte.
    »Es gibt keine festen Plätze. Setzten Sie sich einfach irgendwo hin. Da vorne ist das Büfett, dort gibt es Brötchen, Müsli und so weiter«, erklärte mir die Schwester, drehte sich um und marschierte aus dem Raum.
    Unschlüssig sah ich mich um. Mussten diese Leute denn nicht beaufsichtigt werden?
    »Neu hier?«
    Ich wirbelte herum und sah in das sommersprossige Gesicht einer jungen Frau, die kaum älter als zwanzig sein konnte.
    »Ich geh bald wieder«, flüsterte ich.
    »Das sagen hier alle. Ich bin Paula.«
    »Lucy. Du wirkst so...normal«, platzte es aus mir heraus.
    Paula zuckte die Schultern. »Die meisten hier drin, sind gar nicht wirklich verrückt. Die haben nur einen Haufen Probleme. Fritz da drüben ist furchtbar einsam, seitdem seine Frau mit dem Postboten durchgebrannt ist. Und Inge, das ist die mit der Pudelmütze, braucht glaub ich einfach nur eine Auszeit. Bernd da hinten, der hört Stimmen und bekommt echt heftige Medikamente. Aber ansonsten-«
    Mein Blick fiel erneut zu der Frau mit der Pudelmütze. Ich trat näher an den Tisch heran. Sie bestrich gerade eine Hälfte des Brötchens mit Butter und unterhielt sich dabei angeregt mit Fritz, dessen Frau mit dem Postboten durchgebrannt war.
    »Mama?«
    Der Kopf meiner Mutter schoss hoch. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie mich an. Vor Schreck war ihr das Messer aus der Hand gefallen, welches nun klirrend auf den Teller donnerte.
    »Lucy! Was machst du denn hier?«
    »Was machst DU hier?«
    Fritz sah irritiert von mir zu meiner Mutter, biss dabei aber genüsslich von seinem Brötchen ab.
    Meine Mutter deutete auf den freien

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