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Humphrey, ich und Kokolores (German Edition)

Humphrey, ich und Kokolores (German Edition)

Titel: Humphrey, ich und Kokolores (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Vandersee
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Orientierungslos in der Gegend herum laufen, konnte einen schneller in die Klapse bringen, als einem lieb war. Dies wusste ich nun.
    Von nun an musste ich mich unauffällig benehmen.
    Ich bemerkte die Person, welche die Stufen vom Besucherparkplatz hochgekommen war, nur aus den Augenwinkeln. Zu sehr war ich damit beschäftigt, meinen knurrenden Magen mit Nichtachtung zu bestrafen. Relativ erfolglos.
    »Frau Reuter?«
    Ich zuckte zusammen und blickte in leuchtend blaue Augen.
    »Herr Kolores!« Unsicher trat ich einen Schritt zurück. Hatte ich Halluzinationen und war womöglich doch übergeschnappt?
    »Was machen Sie hier?«, fragte ich, als er mich sorgsam musterte. In seinem blauen Hemd, das dieselbe Farbe wie seine Augen hatte, sah er einfach zum Anbeißen aus. Die leicht zerzausten Haare ließen ihn sportlich und lässig wirken und gar nicht mehr wie der verkrampfte Lehrer vom Schulausflug.
    »Nele hat sich mir anvertraut. Sie hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen.«
    »Oh«, brachte ich nur hervor.
    »Sind Sie...dürfen Sie...raus?«
    »Ich bin entlassen worden«, sagte ich mit einem Lächeln und wedelte mit dem Entlassungsbrief vor seiner Nase herum. »Nele hat Ihnen doch erzählt, dass es ein blöder Tippfehler war, der zu diesem Chaos geführt hat?«
    Er nickte. »Seltsam ist es aber schon, dass man wegen so etwas gleich weggesperrt wird«, sagte er kopfschüttelnd. »Meine Tante Paula sollte von ihrem Hausarzt eingewiesen werden, weil sie mit ihrem Papagei gesprochen hat.«
    »Aber das tun doch viele Menschen.«
    Er lächelte verlegen. »Ja, aber die haben auch einen echten Papagei.«
    »Oh...achso...«
    »Aber es hat sie glücklich gemacht, mit diesem Stoffding zu reden. Und sie hat ja niemandem geschadet.«
    Ich nickte nur und war kurz davor ihm von meiner Mutter zu erzählen, doch dann konnte ich mich gerade noch beherrschen. Es war zu riskant. Vielleicht meldete er es doch dem Jugendamt.
    »Soll ich Sie nach Hause fahren?«
    »Das wäre toll«, sagte ich dankbar.
    Nachdem wir bei McDonalds meinen knurrenden Magen versorgt hatten, fuhr Kokolores mit seinem Mini Cooper auf die Autobahn.
    »So ein cooles Auto hätte ich Ihnen gar nicht zugetraut.«
    Er lachte. »Was für ein Auto hätte Sie mir denn zugetraut?«
    »Einen roten verbeulten Peugot, Baujahr '81.«
    Er kräuselte die Nase. »Das tut weh. Und das, obwohl ich Sie retten wollte.«
    »Sie kommen ohne Ross und Schwert zu meiner Rettung?«
    »Ich dachte, mit einem Auto bin ich schneller, und Schwerter sehen die in der Psychiatrie nicht so gerne. Ich wollte sie da rausholen und Ihnen keine Gesellschaft leisten.«
    »Ehrlich? Sie wollten mich da wirklich rausholen?«
    »Natürlich. Ich habe es Nele versprochen. Zumindest, dass ich es versuchen würde.« Er räusperte sich. »Und ich konnte mir nicht vorstellen, dass man sie wirklich da behalten würde. Ich meine, die Sache ist doch einfach zu lächerlich.«
    Unwillkürlich musste ich grinsen und konnte gar nicht mehr aufhören.
    »Ich habe Nele vorgeschlagen ein Klassengespräch zu führen, da diese Mobbingattacken nun endgültig zu weit gehen, aber sie möchte das nicht.«
    »Das würde doch eh nur alles schlimmer machen, oder nicht?«
    »Ich denke schon, dass es etwas bewirken könnte. Aber natürlich kann das auch gehörig daneben gehen.«
    »Aber irgendetwas muss man doch da machen können.«
    »Ich habe für Morgen Mittag eine Lehrerkonferenz einberufen, um mit meinen Kollegen nach einer Lösung zu suchen. An einigen Schulen gibt es spezielle Mobbing-Sprechstunden und sogenannte Schlichter.«
    »Wie wäre es denn mit einer Projektwoche zum Thema Mobbing?«, fragte ich, von mir selbst überrascht.
    »An so etwas hatte ich auch schon gedacht. Ich werde es Morgen auf jeden Fall ansprechen. Eine Kollegin hat mir bereits ihre Unterstützung zugesichert.«
    Bei dem Wort Kollegin spürte ich plötzlich einen Kloß im Hals. Lächerlich, rief ich in Gedanken. Er war Neles Lehrer. Und auch wenn er ganz schnuckelig aussah und nett war, so konnte ich mich unmöglich für ihn interessieren. Er war viel zu...viel zu...viel zu was eigentlich?
    Unauffällig drehte ich meinen Kopf, sodass ich sein Seitenprofil sehen konnte. Er wirkte konzentriert beim Autofahren. Viel zu verkrampft. Doch plötzlich lächelte er, blickte mich an und entfesselte tausend Schmetterlinge in meinem Bauch. Er war doch tatsächlich gekommen, um mich aus der Klapse zu retten. Ein wahrer Ritter!
    »Haben Sie heute Abend vielleicht Lust auf

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