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Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen

Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen

Titel: Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Revenge Angel
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    So sah es denn auch aus, er lag richtig. Alischa stand zwar mit dem heilen Bein zuerst auf der Straße, aber dann belastete sie ihr angeschlagenes Bein.
    Oh Mann, ihr unterdrückter Schmerzenslaut ließ ihn fast über die Motorhaube auf die Beifahrerseite springen. Doch bevor er sich auch noch verletzte, rannte er lieber um sein Auto herum.
    Wie er sie hochnahm, hatte sie ihrem losen Mundwerk zu verdanken, denn er schulterte sie kurzerhand. Anders wäre es auch nicht gegangen, sie huckepack zu tragen kam nicht infrage, weil so keiner der beiden die Tür aufbekommen hätte. Genauso wenig konnte er sie unter den Kniekehlen fassen, denn dann hätte sie sicher vor Schmerzen geschrien.
    „Lass mich runter! Ich kann laufen!“
    Nö, so schon gar nicht. „Welche Etage?“
    „Ganz oben auf dem Dach!“, grummelte sie.
    „Komm schon, ich schmeiß dich sonst von meiner Schulter wieder runter!“
    „Erster Stock, vorletzte Wohnung“, nuschelte sie vor sich hin und grübelte darüber nach, wie sie es hinbekommen konnte, dass er wenigstens vor der Tür bliebe.

Don’t fuck and phone
     

    Für einen Anzugträger steckte mächtig Power in seinem Körper. Er schnauft nicht mal, als sie vor ihrer Wohnungstür standen.
    Sachte stellte er sie auf ihren Füßen ab, und Alischa hob ihr schmerzendes Bein gleich wieder leicht an.
    „Komm jetzt nicht auf die glorreiche Idee, alleine in die Wohnung zu gehen! Mich interessiert es nicht, wie du wohnst, und ich verurteile es auch nicht.“
    „Ja, danke!“
    „Und die Ironie in deinem Tonfall kannst du jetzt auch mal fallen lassen!“
    „Dito!“
    „Oh Weib, ich will dir helfen!“
    „Das merkt man aber nur begrenzt!“
    „Soll ich Sabbi anrufen und sagen, dass du ausfällst!“
    „Ist das eine Drohung?“
    „Nein, nur eine Feststellung! So kannst du dich doch nicht um Walle kümmern. Und ich bin zu sehr eingespannt. Allein, dass ich nun hier mit dir stehe … kostet mich sehr wahrscheinlich so um die zwanzigtausend Euro.“
    „Nett, dass du mir das unter den Bart schmierst! Kannst ja gehen! Aber wenn ich die drei Wochen nicht aushalte, dann kann ich nicht mehr weiter studieren!“
    „So knapp bei Kasse?“
    „Eher schon pleite.“
    Alex blickte ihr in die Augen. „Mit einem Jurastudium verdienst du aber nicht schlecht, wenn du fertig bist.“
    „Woher weißt du das?“
    „Hab dich gegoogelt, und bei Facebook hast du eine Freundesanfrage!“
    „Brauchst du auch im Internet jemanden, den du quälen kannst?“
    Nun guckte er wirklich niedergedrückt aus dem Anzug. „Es tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun!“
    „Können wir erst mal reingehen, ich muss mich setzten.“
    Schweigend bot er ihr seinen Arm an, damit sie sich an ihm festhalten konnte.
    Drinnen müffelte es ein wenig und Alex öffnete die Balkontür. „Wo ist dein Impfausweis und die Versichertenkarte?“
    „Bei meinen Papieren.“
    „Klasse Antwort! Und wo sind die!“
    „Im Schrank!“
    Alex ließ sich neben ihr auf ihre Schlafcouch fallen. „Alischa, hör endlich auf, so dumm zu tun!“
    „Du bist es doch, der immer bissige Bemerkungen machen muss!“
    „Ich bin zu oft verarscht worden, dann wird man so“, kam es leise aus seiner Richtung.
    „Ich will dich aber nicht verarschen! Das mit meiner Hand an deinem Teil … gestern … das war keine Absicht, ich hatte keinen Halt und wäre sonst auf dich gefallen.“
     
    Für einen Augenblick war er drauf und dran sie zu küssen, denn sie guckte ihn wirklich ehrlich an.
    Auch sie sah ihm verstohlen auf den Mund. „Können wir jetzt … meinen Impfausweis … im Schrank, rechts Klappfach. Irgendwo da …“, stammelte sie, weil er ihr näher kam.
    Keine guten Voraussetzungen, erst musste ihr Knie durchgecheckt werden, Alex drehte bei, stand auf und öffnete arglos den Schrank.
    Wer ahnte schon so etwas! Ein Schwall an Papieren ergoss sich zu seinen Schuhen.
    „Nett! Schon mal was von Aktenheftern gehört? Bei einer zukünftigen Rechtsanwältin sollte Ordnungsliebe nicht an letzter Stelle stehen.“
    „Spar dir die klugen Sprüche, lass den Rotz liegen und nimm die orangene Plastiktüte, da müsste alles drin sein.“
    Ordnung im Chaos, Karte und Ausweis waren da. „Impfstatus is okay! Dann steh auf, ich trag dich runter und auf zum Arzt.“
    „Ich kann auch ein Taxi nehmen, damit du nicht noch mehr Geld durch mich verlierst.“
    „Darüber diskutiere ich nicht mit dir! Musst du noch mal aufs Klo?“
    „Und was soll jetzt diese Frage?“,

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