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Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen

Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen

Titel: Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Revenge Angel
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hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dich vor ein paar Tagen kastriert“, grollte Alexander.
    „Lass uns wieder ins Zelt gehen!“, knurrte Gerd und sah am Haus empor.
     
    Jäh wich Alischa vom Geländer zurück, kam fast ins Straucheln, weil sie nicht mehr atmen konnte. Auch ihr Hirn war leer … das Vakuum weitete sich auf ihren ganzen Körper aus, bis eine Kältewelle alles in eine Nebelwand tauchte.
    DAS waren seine Brüder?
    Und ALLE wussten Bescheid!
    Wie in Trance lief Alischa zum Bett, nahm ihre Tasche, die neben dem Bett stand, und streichelte kurz den Hund, bevor sie das Zimmer verließ.
    Nein … nicht so, sie ging zurück, lotste Walter vom Bett und aus dem Zimmer raus. Dann nahm sie die Vase mit den Rosen und zerschlug sie an der Wand, die Splitter samt den Rosen ergossen sich auf das Bett. Ein hübsches Bild, das das ganze Drama in ihrer Seele wiedergab … ein Scherbenhaufen! Den Liebesbrief warf sie mitten hinein.
    Vor der Haustür verlor sie den letzten Funken Verstand, blanke Wut ließ sie ihre Stilettos mit den Metallabsätzen ausziehen. Die Tasche glitt aus ihrer Hand. Suchend erblickte sie das erste Auto … den Audi A5 …
    Welch eine Kraft durch den Zorn in ihr steckte, konnte sie nicht sagen, es war sowieso unwichtig, denn binnen Sekunden steckte das Metall in der Windschutzscheibe des Wagens.
    Ebenso sah sie sich nach dem BMW um.
    Gleicher Schaden …
    Gerds Auto kannte sie leider nicht.
    Alischa nahm ihre Tasche wieder an sich, warf sie samt Schuhen auf die Rücksitzbank ihrer Karre und raste vor das sich langsam öffnende Tor.
    Plötzlich war sie äußerlich so ruhig wie selten zuvor, lenkte ihren Wagen besonnen vom Grundstück. Keiner konnte ihr ansehen, wie viel Wut und Enttäuschung in ihr tobte.
    Jedes Gefühl, egal ob Scham oder Frust, einfach alles, was sie quälte, war in ihren tiefsten Hirnwinkel verdrängt worden.
    Monoton fuhr sie in ihre Straße, parkte und ging in ihre Wohnung.
    Ebenso abgestumpft zog sie sich die alten Sachen wieder an, packte ihre Klamotten in zwei große Reisetaschen und einen Karton mit persönlichen Gegenständen. Bepackt wie ein Esel, wuchtete sie alles in den kleinen Kofferraum und ging ein letztes Mal in ihre Wohnung.
    Nicht eine Regung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    Wie ein Roboter, der gezielt in alle Richtungen sah, lief sie durch alle Räume und fand nur eins, ihren Teddy, der auf ihrem Kissen lag und ein Bild von ihrem Hund, der vor drei Jahren mit ihrem Vater gestorben war.
    Bevor sie ihr Endziel ansteuerte, warf sie den Wohnungsschlüssel bei ihrer Mutter in den Briefkasten.
    Ihre letzte Handlung in Bremen … sie tankte ihren alten Golf randvoll auf.
     
    Die mondlose Nacht war stockdunkel, es war nicht viel los … Sonntagnacht … ihre Scheinwerfer fraßen sich durch die Schwärze der Autobahn. Neun Stunden und einen Tankzwischenstopp später stand sie vor der Wohnung ihrer Freundin …
    Die Tür ging auf … und Alischa brach in Marlas Armen zusammen.
    Bis das neue Semester in München begann, setzte sie keinen Fuß vor die Tür und büffelte den Stoff fürs ganze Studium durch.
    Exakt vier Wochen nach ihrer Flucht aus Bremen wurde ihr zum ersten Mal morgens so übel, dass sie sich übergeben musste …
     
    … und die Jahre zogen ins Land …
     

Kalte Gefühle - kalte Schultern - heiße Gedanken

    Zehn Jahre später …
    „Alexander, glaub mir! Da sollte dich wirklich eine Frau rausboxen. Ich würde es ja auch machen, aber mit einer Anwältin, die das nötige Feingefühl mit sich bringt, nimmt man dir eher ab, dass Frau Eiweiss ohne deine Mithilfe von ihrem Balkon gesprungen ist!“
    Alex’ Blick schweifte kurz zum Fenster hinaus, bevor er sein Gegenüber überdrüssig fixierte. „Darius, ich war es nicht! Als ich in der Tür stand, eierte sie schon völlig gaga auf diesem verdammten Tisch herum! Ich wollte sie noch festhalten, doch mehr als ihren Ärmel hab ich nicht mehr zu fassen bekommen!“
    Auch sein Anwalt wollte diesen sinnlosen Fall am liebsten zu den abgehakten Akten legen. „Die Geschichte haben wir tausend Mal durchgekaut! Aber der Nachbar meint es anders gesehen zu haben. Und deine kurze Affäre mit der Frau spricht auch nicht unbedingt für dich, nachdem du sie so eiskalt abserviert hast. Warum musst du auch immer so ausflippen? Lass mich Frank anfunken. Er hat eine Anwältin in seinem Stall, die noch frisch und unverbraucht ist und von ihren achtundfünfzig großen Fällen noch keinen verloren hat. Nicht

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