Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
aus, um dem Staatsanwalt einen kurzen Besuch abzustatten.
Alischa ließ die Scheibe in die Tür sinken, als Marla sich nochmals dem Auto zuwandte.
„Kleines, reg dich nicht auf. Ich mach das schon. Vielleicht kannst du ja gleich Kofferpacken und wieder mitkommen.“
Nun wusste Alischa gar nicht mehr, was sie denken sollte!
Über eine Stunde später bog ihre Freundin wieder um die Ecke und kam auf den Wagen zu, der in einer Einfahrt stand.
Geräuschvoll ließ sie sich in den Sitz plumpsen. „Ich musste doch tatsächlich eine geschlagene Stunde warten, nur um dann in fünf Minuten wieder das Büro zu verlassen!“
„Und?“, fragte Alischa leise.
„Ich hab ihm das Foto der Sterbeurkunde unter die Nase gehalten“, seufzte Marla und guckte Alischa dabei geknickt an.
„Wie … Sterbeurkunde?“
„Tja … was soll ich sagen? Brich deine Zelte hier mal lieber ab und komm mit mir zurück! Der Zeuge ist tot.“
Die beiden kannten sich schon zu lange …
Es ratterte in Alischas Kopf, sie schielte Marla an. „Du blöde fiese Bergziege! Wie konntest du dreiste Waldschnepfe mir das antun? Der Fall ist erledigt und du machst mir hier vor, ich hätte den dicksten, schlimmsten und grausamsten Fall vor mir!“
Marla hob eine Braue und grinste spöttisch. „Tschuldige, aber ich konnte es mir nicht verkneifen! Dein angespanntes Gesicht war einfach zu göttlich! Bist du übrigens selber dran schuld. Hättest du mir gleich erzählt, wen du vertrittst, dann hätte ich meinen Mund vielleicht gleich aufgemacht! Und nun darfst du mich wieder zum Flughafen bringen. Roland hat mich gerade angerufen, er hat einen Auftrag, den ich heute Abend noch anfangen muss. Du weißt ja, in meinem Job hab ich keinen geregelten Feierabend. Meine Rechnung einschließlich Spesen schreib ich gleich im Flieger und schick sie per Fax an die Kanzlei von Klass. Kleines, bring hier alles ins Lot und dann pack deine Koffer! Und lass die Finger von diesem Idioten, ansonsten darfst du mich vor Gericht vertreten, wenn ich ihm im Affekt die Gurgel umgedreht hab!“
„Bis zum Sechsten bleibe ich. Alec braucht seine Oma und ich will ein paar Tage Ruhe haben!“
„Nur zu! Aber halte dich an meinen Ratschlag und lass dich nicht von diesem hirnlosen Saftsack einwickeln!“
„Mal sehen, nachdem du mich so hast auflaufen lassen … vielleicht bleibe ich ja!“, maulte Alischa.
Hm, hatte sie es übertrieben? Marla guckte Alischa von der Seite an, diese erwiderte ihren Blick und beide begannen zu lachen.
Noch eine Weile blickte Alischa dem Flieger, der Richtung München flog, hinterher. Eigentlich hatte sie gehofft, dass Marla mit zu ihrem Termin kommen würde, doch die Arbeit rief. Dabei hätte sie gerne beobachtet, wie Alex auf Marla reagiert. Vielleicht hätte sie ihr dabei helfen können, den Herrn einmal richtig aufzumischen, nun musste sie allein wieder los. Aber wenigstens mit einem Fall, der erledigt war!
Sie schaute auf ihre Armbanduhr und schluckte. In nicht mal dreißig Minuten war es vierzehn Uhr! Die Zeit war schon wieder davongerannt.
Mit wehendem offenem Mantel eilte Alischa zu ihrem Wagen. Kaum, dass sie saß, brannten ihre Brüste von der Kälte, hätte sie mal den Mantel wieder verschlossen.
An der nächstbesten Ampel fuhr sie sich mit der Hand über die Bluse und stockte an ihrer unterkühlten rechten Brustwarze, die hart abstand und sich in ihre Handfläche bohrte.
Scheiße, was war das denn? Hätte ihr BH diesen direkten Kontakt nicht abmildern müssen?
Suchend pulte Alischa nach dem Rand des BH’s, doch da war keiner! Nein! Bitte nicht!
Sie schloss ihre Augen und ging gedanklich durch das Gästezimmer bei ihrer Mutter. Das Mistding musste unters Bett gefallen sein! Und jetzt? Keine zwanzig Minuten, bis sie bei ihrem Termin sein musste!
Diese Zeit brauchte sie schon allein, um heil bei dieser Witterung und den glatten Straßen an ihrem Ziel anzukommen!
Gut, dann würde sie den Mantel anbehalten, es ging nicht anders, denn unter keinen Umständen würde sie in einer weißen Bluse ohne BH unter die Augen von Alexander treten.
Diese Nippelvorstellung gönnte sie ihm nicht!
An der nächsten roten Ampel riskierte sie einen Blick an sich herab. Vielleicht ging es ja doch so, nein, Nippelnotstand … Die Sahnehäubchen standen wie Einsen auf ihren Milchtüten! Mist, auch der Hof schien durch, obwohl sie nicht mal dunkle Brustwarzen hatte!
Tief einatmend und mit einem Kontrollblick in den Spiegel ihrer
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