Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
„Kleines, die Maschine hebt in ein paar Minuten ab. Ich bin in einer Stunde und dreißig Minuten bei dir. Schwing deinen Knackarsch aus dem Heiabett und hops in deine Karre! Ich will persönlichen Shuttleservice und ein fettes Frühstück!“
Völlig gerädert brummte Alischa ein „Ja, mach ich!“ in die Leitung.
Leise, um Alec nicht zu wecken, schlich sie gähnend durch die Wohnung, duschte sich wach, warf sich in ihre Bürokleidung. Noch wusste ja keiner, ob sie an den Zeugen herankommen würden!
Bevor sie aufbrach schrieb Alischa eine Nachricht auf, damit sich keiner Sorgen machen musste.
Marla fiel ihrer Freundin in die Arme. „Liiischa, mir hängt der Magen in den Kniekehlen! Du weißt doch, dass ich nur nüchtern in einen Flieger steigen kann … Hunger! Los fütter mich oder bring mich dorthin, wo man etwas Köstliches essen kann!“
Erst mal schob Alischa Marla einen Schokoriegel zu.
„Danke, du kennst mich besser, als ich mich selber!“, seufzte Marla und friemelte das Papier ab.
„Komm ins Auto, es ist immer noch so saukalt. So klebt der Kram doch nur an deinen Kauleisten herum!“
Wo Alischa recht hatte, da hatte sie recht!
Beide fanden ein Café, in dem sie ein leckeres Frühstück bekamen.
Während sie aßen, bemerkte Marla, dass Alischa nur lieblos an ihrem Brötchen herumnagte. „Rede! Deine Laune ist ja auf dem Boden und scharrt schon in der Erde!“
„Ich muss dir etwas gestehen“, begann Alischa leise und schildern, was sie bisher an Informationen unterschlagen hatte.
Zunächst nippe Marla an ihrem Caffé Latte.
Alischa guckte nach ihrer nun ausführlichen Auskunft immer geknickter aus dem Businessdress.
„Eine Standpauke erspare ich mir jetzt. Du musst selber wissen, wen du vertrittst. Wegen Alec kann ich dir nur zustimmen. Ein Junge braucht seinen Vater. Obwohl ich nicht glaube, dass dieser Herr das richtig anpacken würde! Ich erledige den Besuch bei dem Zeugen, und du siehst bitte zu, dass du dich nicht wieder von diesem Herrn Schwarz einwickeln lässt. Ich habe nämlich noch sehr gut vor Augen, wie du damals in meiner Tür gestanden hast! Fall nach diesen vielen Jahren ja nicht wieder auf diesen Sack herein! Ansonsten komm ich dazwischen und schleife dich nach Washington, um dich dort abzuliefern! Und denk ja nicht, ich würde das nicht tun! David wollte dich nicht gehen lassen und ich bringe ihn dazu, dich in Ketten zu legen!“
Ja, David Rollings war wirklich geknickt gewesen, als Alischa verkündete, sie wolle wieder in ihre Wahlheimat zurück. Die Androhung der Ketten … David würde sich sicher breitschlagen lassen!
„Ich habe kein Interesse an dem Herrn, es wäre nur mein erster Mordfall und du weißt ja …“
„Ja, ich weiß, du willst alles und kannst dich nicht für einen Zweig entscheiden!“
„Und Hartmut …“
„… und Hartmut ist ein blöder Schleimer, der dich flach legen will, weil du ihm seinen Posten unterm Arsch weggezogen hast! Komm mir ja nicht damit, dass der Kerl in irgendeiner Art ansprechend wäre! Alischa, mach dir und mir nichts vor! Komm nach diesem Fall wieder nach München. Vor einer Woche hat Roland einen neuen in unserer Detektei eingestellt. Ledig, lecker, locker eins achtzig und wow … der Kerl war vorher in einer Securityfirma. Wenn ich nicht verheiratet wär … aber wenn du ihn bekommst, dann kann ich ihn wenigstens weiter anschmachten! Viermal die Woche geht er ins Studio und nebenbei jede Menge Kampftraining und was in der Birne hat er auch.“
„Und wo ist der Haken?“, grummelte Alischa.
„Da is kein Haken!“, protestierte Marla eine Spur zu schnell und zu offensichtlich.
Alischas Augenlider sanken, bis sie ihre Freundin aus Sehschlitzen und mit einem durchdringenden Blick musterte.
„Okay! Is ja gut! Er reagiert nicht auf mich!“
Seltsam, denn Marla war das, was man ein weibliches Kurvenwunder nennen konnte! Fast schwarze Haare, meerblaue Augen, die einen ausziehen konnten und ein Body, der jedem Mann im Sommer den Schweiß aus den Poren zog und einen Herzinfarkt verursachte, wenn sie sich, mit ihren langen Beinen bückte, um etwas vom Boden aufzuheben.
„Und jetzt soll ich antesten, ob er vom anderen Ufer ist?“, kam es spitz von Alischa zurück.
„Lischa, er ist diesen Test sowas von wert!“, schwärmte Marla.
Nun ja, Alischa zog es in Erwägung, denn sie war schon sooo lange allein und ja, es juckte schon zwischen ihren Schenkeln.
Mit etwas mehr wiederkehrendem Selbstvertrauen aß
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