Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
mich immer so. Vielleicht gewöhnen Sie ihm das damit ja ab.“
Das würde voraussetzen, Alischa würde öfter an diesem Schreibtisch sitzen … doch so weit käme es nicht! „Ja, vielleicht hilft es“, wich sie aus, um keinen weiteren Gesprächsstoff anzubieten.
„Wenn Sie Kaffeenachschub brauchen, dann reicht es, wenn Sie auf die Eins drücken.“
Automatisch guckte Alischa auf das schwarze schnurlose Telefon, das auf seiner Ladeschale lag und die Sprechanlage daneben. „Ich werde mich melden!“
Gerade stand sie noch im Türrahmen.
„Alexa!“
„Ja!“
„Kannst du mit Handys umgehen? Ich hätte da ein Beweisfoto für eine Akte, das ausgedruckt werden müsste!“
„Sicher, damit kann ich besser umgehen als mir Namen zu merken! Hast du Bluetooth drauf?“
„Hab ich!“ Alischa zückte ihr Mobiltelefon aus der Tasche, zeigte das betreffende Bild mit einem Schmunzeln und reichte das Handy an Alexa durch. „Mach es bitte gleich.“
Alexa verstand und zog sich zurück.
Diese verwirrenden Vornamen …
Alischa klappte die erste Akte auf und legte sie keine fünf Minuten später beiseite, uninteressant.
Kurz bevor sie sich den nächsten Fall vorknöpfte, brachte Alexa die Kopie. Fein, alles war klar und deutlich zu lesen!
Den zweiten Fall hatte sie zur Hälfte durchgelesen, da stieg der Geräuschpegel im Flur. Alischa schluckte … nun kam, was sie seit Jahren verdrängt hatte … eine weitere Begegnung mit ihm.
Nein, nachdem Darius Klass wusste, dass diese nette Alischa Dremel Alexander kannte, hatte er seinen sturen Klienten nicht über ihren Namen in Kenntnis gesetzt. Zum einen, weil er die Reaktion seines Neffen, der neben ihm stand, sehen wollte und zum anderen wusste Darius ja nicht, ob Alexander sich wieder sträuben würde. Nun öffnete er das Büro und versperrte Alexander den Blick auf die Anwältin, die doch tatsächlich mit der Lehne zu ihnen saß und eine Akte las. Wenn das nicht passte.
Da Alexander bereits seit fünfzehn Jahren in der Kanzlei ein und aus ging, wartete er nicht und setzte sich gleich hin.
Ihm war es sichtlich unangenehm, eine Fremde in seinen Fall vor Gericht an seiner Seite zu haben. So tat er seinen Unwillen kund und räusperte sich lautstark, damit seine Anwesenheit auch von ihr zur Kenntnis genommen werden konnte. Jepp, er wollte es nur noch hinter sich bringen und wieder nach Hause fahren.
„Frau Dremel, ich bitte im Namen meines Klienten und meinem nochmals um Verzeihung für unsere Verspätung!“
Der Ledersessel drehte sich und Alischa sah von der Akte hoch. Sie ignorierte Alexander und sah nur zu Darius empor, der sich nun auch setzte.
„Oh, kein Problem. Ich kann mich nicht beklagen! Die zweite Akte, die ich zur Hand nahm, ist interessant und ich übernehme den Fall Kaller. Aber zunächst erst mal ein paar Worte zum heute anliegenden Fall.“ Alischa blickte in Alexanders schwarze Augen, die ihm gleich aus dem Kopf fielen, und hielt ihm die Hand entgegen.
Mehr aus Reflex ergriff er sie … doch dann gab er ihre Hand nicht frei. Alischa musste ihre aus seiner warmen Hand herauszerren. „Guten Tag, Herr Schwarz!“
Darius wusste nicht, was ihn mehr amüsierte! Alexanders dusseliger Dackelblick, wo jetzt nur noch der Speichelfaden im Mundwinkel fehlte oder ihr tödlicher Augenaufschlag.
Da war mehr zwischen den beiden! So sah eine Frau einen Mann nur an, wenn es mächtig zwischen ihnen gekracht hatte!
Eindeutiger konnte der erste Eindruck nicht sein. Und es würde ihn nicht wundern, wäre Alexander aufgesprungen und hätte alles hingeschmissen.
Doch er blieb sitzen und Darius sah, wie sich eine Maske über beide Gesichter legte. Ab jetzt wurde es wieder in eine andere Richtung interessant!
Alischa holte tief Luft und blickte lächelnd zu Alex’ Anwalt hinüber. „Ich habe mir erlaubt, eine mir bekannte Detektivin zu engagieren und diese hat Herrn Sander heute Morgen einen Besuch abgestattet“, begann sie und streckte sich währenddessen in ihrem Sessel durch, was sie in eine sehr aufrechte Position brachte. An ihre fehlende Unterwäsche dachte sie natürlich nicht mehr …
„Und sie hat ihn einem Sehtest unterzogen.“
Diese beiden Sätze ließ sie erst mal im Raum stehen. Dass sie, ähnlich wie Marla, die Herren erst etwas auf die Folter spannte, musste sein. Diese Genugtuung brauchte sie jetzt!
Auf Alexanders Zunge brannte sofort eine passende Bemerkung, denn ihre Brüste fielen in seinen Blick. Ging nicht anders, die weiße Bluse
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