Hund und Katze gehen auf Reisen
untersucht werden.
Die Borreliose verläuft chronisch. Die ersten Symptome zeigen sich oft erst viele Tage oder Wochen nach der Infektion, also zu einem Zeitpunkt, an dem niemand mehr an den Zeckenstich denkt. Erschwert wird die Diagnose zusätzlich durch das unspezifische Beschwerdebild. Die Tiere zeigen sich müde und antriebslos, sie verweigern das Futter. Es kommt zu einzelnen oder wiederkehrenden Fieberschüben – alles Symptome, wie man sie bei vielen Infektionskrankheiten im Anfangsstadium antrifft. Im weiteren Verlauf können die Lymphknoten geschwollen sein. Sind die Gelenke betroffen, stellen sich Lahmheiten, Schwellungen und Schmerzen der Gelenke ein, zum Teil wechselnd zwischen Vorder- und Hintergliedmaßen. Es kann zu neurologischen Ausfällen wie Gesichtsnervenlähmungen kommen. Bleibt eine Borreliose unerkannt oder wird sie zu spät diagnostiziert, kann sie Organschädigungen an Herz und Nieren hervorrufen, die im schlimmsten Fall zum Tod führen. Andererseits sind auch vollkommen symptomlose Verläufe nicht selten.
Einen einzigen Bluttest für den sicheren Nachweis einer aktiven Infektion gibt es nicht. Diagnostiziert wird die Erkrankung durch verschiedene, sich ergänzende Blutuntersuchungen, die entweder vom Körper gebildete spezifische Antikörper gegen die Borrelien oder, in einigen Fällen auch möglich, die Borrelien selbst nachweisen.
Mittel der Wahl bei der Therapie der Borreliose sind Antibiotika. Eine vorbeugende Impfung gegen Borreliose ist seit einigen Jahren ebenfalls möglich. Da sich die erhältlichen Impfstoffe jeweils nur gegen einzelne Borrelien-Stämme richten und in Deutschland auch andere Stämme vorkommen, muss ein Hund trotz Impfung unbedingt vor Zecken geschützt werden. Für Ihr Urlaubsgebiet kann die Impfung durchaus anzuraten sein – lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.
VERMEIDEN VON ZECKENSTICHEN
Das Vermeiden von Zeckenstichen ist der einzige wirksame Schutz vor den Erkrankungen, die Zecken übertragen. Ein Hund sollte auch in Deutschland vor Zecken geschützt werden, bei einer Reise in südlichere Gefilde steigt jedoch die Gefahr einer Infektion. Ein wirkungsvoller Schutz vor Blutsaugern ist unverzichtbar.
Eine Zeckenzange oder ein Zeckenhaken gehört auf jeden Fall inIhr Urlaubsgepäck.
Foto: fotolia/Teamarbeit
Hundehalter sollten sich daher am besten noch vor dem Urlaub bei ihrem Tierarzt informieren, wie sie ihr Tier am besten schützen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Vorbeugung. Vermeiden Sie es, Ihren Vierbeiner an Orten mit möglichem Zeckenkontakt frei laufen zu lassen. Zecken lauern insbesondere auf Wiesen mit Gräsern und Büschen bis zu 1,5 m über dem Boden, an Wegrändern mit Gestrüpp, im Wald mit dichtem Unterholz. Suchen Sie Ihren Hund regelmäßig nach Zecken ab. Zecken sind eher gemächliche Tiere. Von dem Zeitpunkt, an dem sie sich im Fell eines Hundes festgekrallt haben, bis zu dem Moment, an dem sie ihren Schneidapparat in die Haut des Hundes bohren, vergehen nicht selten Stunden. Nutzen Sie diese Zeit. Zecken lassen sich mit bloßem Auge erkennen. Sie können sie auch gut mit den Fingern als kleine Erhebungen auf der Haut ertasten. Gehen Sie bei der Inspektion gründlich und systematisch vor, kämmen Sie das Fell des Hundes aus. Zecken lieben warme und verdeckte Stellen. Gerne wandern sie zu den Schenkel- und Ellbogenfalten oder an den Unterbauch. Man findet sie aber auch an den Ohren, den Augenlider und der Schnauze. Auch die Pfoten des Hundes sollten sie untersuchen. Hat sich eine Zecke bereits in die Haut Ihres Tieres eingebohrt, sollten Sie sie unbedingt unverzüglich entfernen. Damit es zu einer Übertragung des Erregers von der Zecke auf den Hund kommen kann, ist in der Regel eine längere Anhaftung der Zecke notwendig. Ein schnelles Entfernen der Zecke kann also vor einer Infektion schützen.
ZECKEN SICHER ENTFERNEN
Um eine Zecke sicher zu entfernen, brauchen Sie eine spitze Pinzette, eine spezielle Zeckenzange oder einen Zeckenhaken (erhältlich bei Ihrem Tierarzt). Versuchen Sie die Zecke möglichst hautnah zu fassen und gleichmäßig aus der Haut zu ziehen. So löst sich der Kitt, der die Zecke in der Haut hält. Es kann etwa eine halbe Minute dauern, aber dann lässt sich die Zecke leicht entfernen. Vermeiden Sie es dabei, den Zeckenkörper zu fassen oder zu quetschen, da dort die erregerhaltigen Speicheldrüsen liegen. Idealerweise wird der Hund von einer zweiten Person festgehalten, damit
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