Hund und Katze gehen auf Reisen
auch eine Katze nach einem Freilauf zur Verminderung des Infektionsrisikos gründlich abgesucht und von Zecken befreit werden.
Auch bei Katzen können Spot-Ons, Zeckenhalsbänder und Zeckensprays eingesetzt werden. Wichtig ist dabei, ausschließlich für Katzen zugelassene Präparate einzusetzen. Die Anwendung von für Hunde vorgesehenen Floh- und Zeckenmittel mit den Wirkstoffen Permethrin, Deltamethrin oder Flumethrin können bei Katzen schwere Vergiftungen auslösen, die unter Umständen sogar tödlich enden.
Der Gemeine Holzbock ist die häufigste und bekannteste Zeckenart. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Zentraleuropa bis in Höhenlagen von 1100 Metern. Auch in ganz Deutschland ist der Gemeine Holzbock endemisch. Holzböcke befallen nahezu alle Haus- und Wildsäugetiere inklusive des Menschen. Als Überträger der Borreliose und der viralen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) hat diese Zeckenart auch in der Humanmedizin eine große Wichtigkeit erlangt. In der Regel gibt es zwei Höhepunkte der Zeckenplage, einen im Frühjahr und einen im Herbst. Ein mildes Frühjahr und ein warmer Herbst verlängern die Aktivität des Holzbocks und begünstigen seine Vermehrung. Ein langer und kalter Winter ebenso wie ein heißer und trockener Sommer hingegen wirken hemmend auf die Population. Holzböcke übertragen beim Hund Erreger, die Infektionserkrankungen wie Borreliose, FSME oder Anaplasmose auslösen.
Die Braune Hundezecke stammt ursprünglich aus Afrika, ist aber mittlerweile in ganz Südeuropa verbreitet. Im Sommer kann man die Braune Hundezecke auch nördlich der Alpen antreffen, denn sie wird regelmäßig vor allem aus Südeuropa eingeschleppt, zum Beispiel durch Hunde, die aus dem Urlaub zurückkommen. Nördlich der Alpen kann die Braune Hundezecke im Freien nicht überwintern. Unter besonderen Bedingungen und in beheizten Einrichtungen wie Wohnungen, Hundezuchten und Tierheimen kann sie jedoch auch in nördlicheren Regionen ganzjährig auftreten. Die Braune Hundezecke kann bei Hunden die Erreger der Ehrlichiose übertragen, auch bei Hepatozoonosen sowie einer milden Form der Babesiose kommen Braune Hundezecken als Vektoren in Betracht.
Die Auwaldzecke ist etwa dreimal so groß wie der Gemeine Holzbock. Wird man von ihr gestochen, ist ein starkes Brennenzu spüren.
Foto: fotolia/Ronald Schmäschke
Auwaldzecken halten sich vorwiegend in feuchter Umgebung wie Auwäldern und Moorlandschaften oder in Flussnähe auf. Bedeutung hat diese Zeckenart vor allem als Überträger der lebensbedrohlichen Babesiose des Hundes erlangt. Die ersten erwachsenen Zecken werden im Frühjahr nach der Schneeschmelze aktiv und bleiben es bis Ende Juni. Ein zweiter Aktivitätsgipfel ist im Herbst zu verzeichnen. Die Auwaldzecke ist im Gegensatz zu anderen Zeckenarten lauffreudig. Sie lauert nicht passiv am Grashalm hängend auf ihr Opfer, sondern geht aktiv auf Beutesuche. Ursprünglich in Ungarn, Österreich und in Norditalien heimisch, hat sich das Verbreitungsgebiet der Auwaldzecke seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts stark nach Norden ausgedehnt. In Deutschland wurde die erste natürliche Population 1973 am Oberrhein beschrieben. Mittlerweile findet man in ganz Deutschland freilebende Populationen. Eingeschleppt wurde die Auwaldzecke vermutlich ebenfalls über Hunde.
KRANKHEITEN, DIE DURCH ZECKEN ÜBERTRAGEN WERDEN
Zecken können durch ihren Stich die verschiedensten Infektionskrankheiten auf den Hund übertragen. Nimmt eine Zecke bei einer vorangegangenen Blutmahlzeit bei einem infizierten Tier Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder einzellige und mehrzellige Parasiten auf und können diese Krankheitserreger in der Zecke nicht nur überleben, sondern sich auch noch in ihr vermehren, dann wird die Zecke zum Vektor, das heißt zum Überträger für diese Krankheitserreger: Sie infiziert beim nächsten Stich ihr nächstes Nahrungsopfer. Heute weiß man, dass die Erreger, die sich bei einer infizierten Zecke im Speichel bzw. im Darmtrakt befinden, nicht sofort mit dem Stich übertragen werden. Nach dem Stich vergehen einige Stunden bis Erregermaterial von der Zecke in die Blutbahn des Opfers gelangt. Bei der Borreliose geht man beispielsweise von einem Zeitfenster von acht bis 24 Stunden nach dem Einstich aus. Diese Tatsache ist von Bedeutung, da sie die Wichtigkeit der Empfehlung unterstreicht, einen Hund sofort nach einem Spaziergang im Grünen sorgfältig nach Zecken
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