Hund und Katze gehen auf Reisen
Überempfindlichkeit.
Wird die akute Phase überstanden, sind die Tiere zunächst beschwerdefrei. Die Infektion ist aber nicht in allen Fällen ausgestanden, häufig bleibt eine subklinische Infektion zurück, die unter gewissen Umständen nach einigen Monaten in einen chronischen Verlauf eintreten kann. In der chronischen Phase wirken die Tiere träge und magern ab. Neben einer deutlichen Blutungsneigung mit Nasenbluten und Hauteinblutungen, werden Gelenkentzündungen, Gewebeschwellungen und Blutarmut beobachtet. Der Tierarzt kann gegebenenfalls eine Schwellung der Lymphknoten und eine Vergrößerung der Milz ertasten. In einzelnen Fällen kann es zu einer Entzündung der Hirnhäute kommen, in deren Verlauf sich Krampfanfälle und Lähmungen einstellen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann es zu irreversiblen Organschäden und teils schweren Blutungen kommen.
Die Diagnose einer Ehrlichiose lässt sich allein anhand der Symptomatik nur selten eindeutig stellen. Sie erfolgt in der Regel durch Nachweis des Erregers im Blut durch gentechnische Methoden oder von Antikörpern im Serum. Behandelt wird die Ehrlichiose durch eine mehrwöchige Antibiotika-Therapie.
Da die klassische Ehrlichiose des Hundes vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten einschließlich des Mittelmeerraumes verbreitet ist, sind Hunde vor allem bei Urlaubsreisen in diese Regionen gefährdet.
ANAPLASMOSE
Die Anaplasmose wird durch den Zeckenstich des Gemeinen Holzbocks übertragen. Anaplasma -Bakterien befallen die weißen Blutkörperchen. Nach einer zunächst symptomfreien Zeit von etwa ein bis drei Wochen stellen sich bei den Hunden Abgeschlagenheit, Fieber und Fressunlust ein. In den Muskeln zeigen sich Verhärtungen. Es kommt zu Gelenkentzündungen mit Gelenkschmerz, Gelenkschwellungen und Lahmheiten. Typisch ist eine Blutungsneigung, die in etwa 80 Prozent der Fälle auftritt. Durch Blutungen in die Hirnhäute können zentralnervöse Störungen auftreten. Die Infektion mit Anaplasma -Bakterien kommt in ganz Nord- und Mitteleuropa vor und wird auch in Deutschland zunehmend häufiger diagnostiziert. Die Diagnose erfolgt labordiagnostisch. Behandelt wird die Anaplasmose mit Antibiotika über zwei bis vier Wochen. Ein Impfschutz existiert zurzeit nicht.
HEPATOZOONOSE
Die Hepatozoonose wird durch die Braune Hundezecke übertragen. Die Erkrankung stammt ursprünglich aus Afrika und ist ein Beispiel für eine recht neue Erkrankung in Europa. Hepatozoonosen werden seit einiger Zeit verstärkt bei Hunden diagnostiziert, die aus Portugal, Südspanien oder von den Kanarischen Inseln kommen. Der Erreger der Hepatozoonose gehört zu den Sporentierchen und ist ein Einzeller. Übertragen wird die Hepatozoonose nicht durch den Stich, sondern durch das Verschlucken der gesamten Zecke. Die klinischen Symptome variieren sehr stark. Unspezifische Symptome sind Fieber, Blutarmut, Abmagerung und Lymphknotenschwellungen sowie Nasen- und Augenausfluss. Dringen die Sporentierchen in die Darmschleimhaut ein, kann es zu blutigen Durchfällen kommen. Muskelschwäche und steifer Gang können auftreten. Bei massiver Infektion sterben die Hunde infolge diverser Organschädigungen.
BORRELIOSE
Borreliose wird durch Zecken übertragen, ist aber keine Reisekrankheit, sondern eine Gefahr, die direkt vor unserer Haustür lauert. In Europa ist die Borreliose flächendeckend verbreitet. Deutschland liegt mitten im Kern dieses Verbreitungsgebietes, die Gefahr einer Infektion ist regional unterschiedlich groß.
Die Borreliose ist eine bakterielle Infektionserkrankung, an der sowohl der Hund als auch der Mensch erkranken kann. Übertragen wird die Borreliose durch Zecken. In der Regel ist es der Gemeine Holzbock, aber auch andere Zeckenarten können die Infektion übertragen. Die Infektionserreger sind kleine, Borrelien genannte, schraubenförmige Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten. Die Bakterien breiten sich nach dem Zeckenstich über den Blutkreislauf im gesamten Körper des Hundes aus und können verschiedene Organe, Gelenke sowie das Nervensystem befallen.
Nach dem Stich der Zecke vergeht einige Zeit, bis der Zeckenspeichel tatsächlich infektiös wird. Die Borrelienmüssen zunächst in der Zecke aktiviert werden, dieser Prozess nimmt etwa acht bis 24 Stunden in Anspruch. Entdeckt und entfernt man die Zecke innerhalb dieses Zeitfensters, kann das eine Infektion verhindern. Hunde sollten in der „Zecken-Saison“ täglich auf Zecken
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