Hund und Katze gehen auf Reisen
abzusuchen. Das gilt insbesondere auch im Urlaub. Ausgerechnet in vielen beliebten Urlaubsregionen sind infizierte Zecken weit verbreitet und das Risiko, dass sich Ihr Hund im Urlaub durch einen Zeckenstich mit einer akuten, chronischen und manchmal sogar tödlich verlaufenden Krankheit infiziert, ist hoch. Das gilt insbesondere in wärmeren Ländern, zum Beispiel rund um das Mittelmeer. Im Folgenden sind einige wichtige Krankheiten aufgeführt, die durch Zecken übertragen werden.
Der Gemeine Holzbock ist die bekannteste und verbreiteste Zeckenart. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Zentraleuropa.
Foto: fotolia/Henrik Larsson
BABESIOSE
Die Erreger der Babesiose sind kleine, einzellige, Babesien genannte Parasiten. Die Babesiose des Hundes wird umgangssprachlich auch als „Hundemalaria“ bezeichnet, weil Babesien, ähnlich wie die Erreger der Malaria des Menschen, die roten Blutkörperchen befallen. Eine Babesiose wird vor allem über die Auwaldzecke, aber durch andere Zeckenarten übertragen, in deren Speichel sich die Babesien vermehren können.
Zecken lauern auf Gräsern und erkennen ihre Opfer am Geruch. Sie sollten Ihren Hund nach einem Spaziergang im Grünen immer sehr sorgfältignach Zecken absuchen.
Foto: pixelio/Sylvi
Nach einem Zeckenstich gelangen die Erreger in den Blutkreislauf des Hundes. Einzelne Babesien dringen in die roten Blutkörperchen ein und beginnen sich dort durch Teilung so rasant zu vermehren, dass die betroffenen roten Blutkörperchen letztlich platzen. Die bei der Zerstörung freigewordenen Einzeller befallen neue Blutkörperchen. Nach einer Inkubationszeit von bis zu drei Wochen reagiert der Hund auf die Infektion mit Fieber, zunehmender Mattigkeit und Fressunlust. Die Babesiose des Hundes tritt in verschiedenen klinischen Formen auf und die Symptome variieren von akuten bis zu chronischen Verlaufsformen. In Gebieten, in denendie Babesiose weit verbreitet ist, werden die Hunde oft bereits im Welpenalter infiziert, wobei der Verlauf milder ist. Die Tiere, die dort aufgewachsen sind, haben also einen gewissen Schutz. Eingeführte Reisehunde haben einen solchen Schutz nicht, ihr körpereigenes Abwehrsystem ist wehrlos, sie erkranken meist schwer und die akute Infektion verläuft unbehandelt in der Regel tödlich. Nach einigen Tagen haben sich die Babesien bei der akuten Verlaufsform so stark vermehrt und so viele rote Blutkörperchen vernichtet, dass der anfallende rote Blutfarbstoff, der über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden wird, den Urin kaffeebraun bis rot zu färben beginnt. Durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen kommt es zur Blutarmut mit Atemnot. Auch das zentrale Nervensystem des Tieres kann in Mitleidenschaft gezogen werden, was sich in Bewegungsstörungen, Lähmungen und Krampfanfällen äußert. Ohne Behandlung endet die Erkrankung bei einem akuten Verlauf wenige Tage nach Auftreten der ersten klinischen Symptome tödlich. Je schneller also eine Babesiose erkannt wird und je früher eine geeignete Therapie eingeleitet wird, desto größer sind die Heilungschancen. Zeigt ein Hund Anzeichen von Mattigkeit nach einem Zeckenbefall, sollte deshalb bereits im Urlaubsland umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Zur Behandlung der Babesiose stehen gut wirksame Medikamente zur Verfügung, die aber nur dann helfen, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden.
Während die Babesiose bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts eine typische „Reisekrankheit“ war, kommt sie durch die Ausdehnung des Verbreitungsgebietes der Auwaldzecke mittlerweile auch in Deutschland vor. Die Infektionsschwerpunkte liegen jedoch nach wie vor in den warmen Klimagebieten Europas, im mediterranen Raum sowie in Südengland, Südfrankreich, in Ungarn und in anderen klimatisch begünstigten Gebieten Mitteleuropas.
EHRLICHIOSE
Die Ehrlichiose der Hunde ist eine akute bis chronisch verlaufende bakterielle Infektionskrankheit, die durch Rickettsien verursacht wird. Vor allem die Braune Hundezecke ist Überträger der Erkrankung. Das klinische Bild der Erkrankung ist meist unspezifisch. Nach einer beschwerdefreien Zeit von bis zu drei Wochen zeigen die Tiere in der ersten akuten Phase der Ehrlichiose Fieberschübe, Nasenbluten oder schleimig-eitrigen Nasenausfluss. Die Tiere erbrechen sich, sind abgeschlagen, Atemnot stellt sich ein. Es kommt zu Lymphknotenschwellungen und gelegentlich auch zu zentralnervösen Störungen wie Muskelzucken und
Weitere Kostenlose Bücher