Hund und Katze gehen auf Reisen
Kleintiermedizin empfehlen in einer Leitlinie zur Verhinderung der Erregerübertragung durch Blut saugende Insekten bei Hunden zahlreiche Wirkstoffe, die nicht nur gegen Mücken, sondern auch gegen Milben, Flöhe und Zecken wirksam sind. Je nach Wirkstoffgruppe haben die Substanzen eine abschreckende (repellierende) und/oder schnell abtötende (insektizide und akarizide) Wirkung auf Parasiten.
Die Wirkstoffe werden in verschiedenen Verabreichungsformen angeboten. Meist handelt es sich um Lösungen, die als sogenannte Spot-on-Präparate in den Nacken des Hundes geträufelt werden, von wo aus sich der Wirkstoff über das gesamte Fell des Hundes verteilt. Der Vorteil einer Spot-on-Verabreichung liegt darin, dass die antiparasitische Wirkung sehr schnell, meist innerhalb von 24 Stunden einsetzt. Eine Spot-on-Verabreichung muss im Allgemeinen monatlich wiederholt werden.
Bei anderen Wirkstoffen dient ein Halsband als Substanzträger. Der Vorteil ist, dass der Wirkstoff in diesem Fall über einen langen Zeitraum von bis zu einem halben Jahr kontinuierlich aus dem Halsband freigesetzt wird. Die Halsbänder müssen, um ihre volle Wirksamkeit zu erreichen, etwa zwei Wochen vor Reiseantritt angelegt werden.
Wenn Ihr Hund trotz vorbeugender Maßnahmen zu Hause Krankheitssymptome zeigt, gehen Sie umgehend zum Tierarzt. Oft lässt sich das Schlimmste verhindern, wenn die Krankheit früh erkannt wird.
Da Mücken windempfindlich sind, ist gegen einen abendlichen Spaziergang am Strand nichts einzuwenden.
Foto: fotolia/Joe Gough
SANDMÜCKEN ÜBERTRAGEN LEISHMANIOSE
Sandmücken, auch Phlebotomen genannt, sind eine Unterart der Schmetterlingsmücken. Medizinische Bedeutung erlangt haben die Sandmücken als Überträger der lebensbedrohlichen subtropischen und tropischen Infektionskrankheit Leishmaniose. Mit nur zwei Millimetern Körpergröße gehören sie zu den kleinsten Mückenarten. Sandmücken leben an schattigen, kühlen und feuchten Orten, z. B. in alten Gemäuern, Erdlöchern, Felsspalten, Scheunen, Ställen oder auf Müllplätzen. Auch ihre Eier legen sie dort ab. Während sich die männlichen Sandmücken ausschließlich von Pflanzensaft ernähren, saugen die weiblichen Mücken im Laufe ihres etwa 40-tägigen Lebens auch mehrfach Blut. Sie benötigen das Fremdeiweiß für das Heranreifen ihrer Eier.
Katzen und Stechmücken
Nicht nur Hunde, sondern auch Katzen können sich über den Stich einer Mücke mit der Herzwurmerkrankung oder einer Leishmaniose anstecken. Zwar geschieht dies wesentlich seltener als bei Hunden, aber auch für Katzen gilt: Der beste Schutz vor Reiseerkrankungen ist, in Deutschland gehaltene Tiere möglichst gar nicht in Risiko-Gebiete rund um das Mittelmeer mitzunehmen.
Sandmückenweibchen gehen nur in der Dämmerung und nachts auf die Jagd. Ihr Anflug ist lautlos, ihr Stich jedoch meist recht schmerzhaft, sodass sie ihre Beute gern im Schlaf überfallen. Den Namen Sandmücke tragen die Mückenübrigens aufgrund ihres sandfarbenen Äußeren und nicht, weil sie sich im Sand verbergen oder am Strand aufhalten. Aufgrund ihres geringen Gewichtes bevorzugen Sandmücken Windstille und trockene Luft, daher findet man sie auch nur selten in Strandnähe. Sehr hoch können sie auch nicht fliegen, meist kommen sie nicht über den ersten Stock eines Hauses hinaus.
Sandmücken kann man theoretisch überall da antreffen, wo die Jahresdurchschnittstemperatur nicht unter 10 °C fällt. Vor allem findet man sie in den Tropen und Subtropen. In Europa sind sie speziell im Mittelmeerraum sehr verbreitet. Es gibt sie allerdings vereinzelt auch in der Schweiz und in Österreich. Neuerdings wurden sie auch in Belgien nachgewiesen und in Deutschland hat sich eine kleine Population entlang des Rheingrabens in Baden-Württemberg angesiedelt. Ihre tatsächliche nördliche Verbreitungsgrenze ist derzeit in Europa noch nicht vollständig aufgeklärt. Man nimmt an, dass sich auch die Sandmücke als Folge des Klimawandels weiter nach Norden ausbreiten wird.
LEISHMANIOSE
Die Leishmaniose ist eine in den Tropen und Subtropen weit verbreitete und wegen ihres teilweise schweren Verlaufs gefürchtete Infektionskrankheit, die durch Erreger der Spezies Leishmania ausgelöst wird. Sowohl Menschen als auch Tiere können an einer Leishmaniose erkranken. Übertragen wird die Leishmaniose durch den Stich einer mit Leishmanien infizierten Sandmücke. Leishmanien sind parasitäre geißeltragende
Weitere Kostenlose Bücher