Hunde wuerden laenger leben, wenn
Norm,
es ist zu wenig Elastase im Kot und das Blutbild ist schlecht. Der Allergietest zeigt
nunmehr auf, dass Paule gegen Hausstaubmilben, Futtermilben, Weizen, Mais, Rindfleisch, Lammfleisch und jetzt auch Soja allergisch ist. Er bekommt Infusionen mit Leberschutz, Lebertabletten und Enzyme für
die Verdauung. Natürlich muss erneut das
Allergiefutter gewechselt werden. Diesmal
gibt’s etwas ganz Exotisches: Hirschfleisch
mit Tapioka. Glücklich ist Silvia H. nicht,
denn auch die Kosten für Untersuchungen,
Behandlungen, Medikamente und Futtermittel erreichen jetzt Größenordnungen, die
Silvia H.’s Geldbeutel zu sprengen drohen,
kostet doch schon allein ein Sack der verschiedenen Allergiefutter zwischen 56 und
85 Euro (12 kg). Und Paule wird nicht gesund, sondern immer kränker. Nachdem
auch der dritte Futterwechsel bei Paule nur
kurzfristige Besserung zeigt, sämtliche
durchgeführte Therapien irgendwo im Nirwana enden und es Paule zusehends
schlechter geht, entschließt sich Silvia H.,
noch einen allerletzten Versuch zu wagen
und stellt mir Paule im Frühjahr 2008 in
meiner Praxis vor. Als Fachtierärztin für
Homöopathie werde ich immer wieder mit
solch scheinbar aussichtslosen und austherapierten Fällen konfrontiert.
Was war mit Paule geschehen? Beginnen
wir von vorne: Paule hatte, genau wie seine
Hundemutter übrigens auch, seit seiner Geburt ausschließlich Trockenfutter bekommen. Damit war der Grundstein der folgenden Erkrankungen gelegt worden. Denn
mit der Fütterung von Trockenfutter war es
Paule unmöglich, eine für einen Fleischfresser normale gesunde Darmflora
aufzubauen. Normalerweise bekommen
Welpen von ihrer Hundemama schon bei
der Geburt und auch danach wichtige Bakterien und Verdauungsenzyme übertragen.
Dies geschieht schon im Geburtskanal
während der Geburt, danach durch regelmäßiges Putzen und Abschlecken durch das
Muttertier etc. … Paule hat diese so wichtigen Stoffe von seiner Mutter aufgrund deren
eigener falscher Ernährung nicht bekommen und konnte danach aufgrund der ausschließlichen Fütterung mit Trockenfutter
auch selbst keine gesunde Darmflora
aufbauen.
WARUM? Jedes Trockenfutter wird bei
der Herstellung mechanisch bis zur Unkenntlichkeit zerkleinert und stark erhitzt. So
lässt es sich besser verarbeiten. Dabei werden jedoch die für die Verdauung so wertvollen Enzyme zerstört, Eiweiße werden denaturiert und die für die Verdauung wichtigen und wertvollen Bakterien haben keine
Chance zu überleben. Das einzige, was im
Trockenfutter noch lebendig ist, sind die
Futtermilben! Doch dazu später.
Was können wir in Paules Fall zunächst
tun? Wir müssen Paule auf »lebendige«
Nahrung umstellen. Lebendig heißt in
diesem Zusammenhang natürlich nicht,
dass wir lebende Hühner verfüttern, sondern Futtermittel geben, deren Inhaltsstoffe
noch in ihrer natürlichen und ursprünglichen Zusammensetzung vorhanden sind
und nicht vollständig in ihre Grundbestandteile zerlegt und wieder in anderer Form
zusammengemischt werden, wie es bei der
Herstellung von Trockenfutter geschieht. Es
ist schließlich ein großer Unterschied, ob wir
einen Stoff in seiner Urform haben oder nur
noch die Summe seiner chemischen Bestandteile. Diese »Urform« erreichen wir nur,
indem wir das Futter in seiner natürlichen
Form anbieten. Das heißt: Fleisch und
Fleischabfälle – und zwar in rohem Zustand.
Dazu geben wir Gemüse und Kräuter.
Silvia H. ist bereit, das Futter für ihren
Paule fortan selbst zuzubereiten. Paule soll
jetzt erst einmal eine gesunde Darmflora
aufbauen. Das geht natürlich nicht von
heute auf morgen, ist ja auch die Auswahl
der Fleischsorten aufgrund seiner mittlerweile vielfältigen Allergien nicht ganz so
einfach.
Durch das »sterile Trockenfutter« wird
nicht nur die Entwicklung einer gesunden
Darmflora gehemmt, sondern es wird auch
durch den im Trockenfutter viel zu hohen
Getreideanteil die Bauchspeicheldrüse
ständig überlastet, was zudem die Gefahr
eines Diabetes deutlich erhöht. Doch aus
reinen Kostengründen werden die Fleischfresser zu Getreidefressern gemacht, denn
Getreide ist nun mal viel billiger als Fleisch.
Fertigfutter benötigt bis zu 24 Stunden,
um den Darmkanal ganz zu passieren,
frisches Fleisch nur circa sechs bis acht
Stunden. Die Verdauungszeiten sind demnach stark unterschiedlich. Durch die
ständige Belastung des Verdauungskanals
aufgrund der nicht artgerechten Futterzusammensetzung kommt es letztendlich
zu Enzymmangel und damit zu
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