Hunde wuerden laenger leben, wenn
den Futtermittelverkauf in Österreich betrifft. Auf
meine Frage, ob er denn wisse, was er mit
Industriefutter auf Dauer bei unseren Hunden und auch Katzen anrichte, kam die Antwort, das wisse er sehr wohl, aber seine Umsätze mit Futtermitteln seien so gigantisch,
auf die könne und wolle er niemals verzichten! Gerade viele ältere Kollegen sind sich
dieser Probleme wohl bewusst, oder es dämmert ihnen zumindest, dass bei ständig zunehmenden Allergien – und nicht nur diese
sind im Steigen begriffen, sondern auch
Krankheiten, die es in ihrem Ausmaß früher
nicht gegeben hat – vielleicht doch das Futter eine erhebliche Rolle spielt.
Manche Kollegen lassen unerklärlicherweise bei schweren Allergien sogar ganz vernünftig zunächst das Fertigfutter weg,
führen eine Eliminationsdiät mit selbst
zubereitetem Futter durch, um danach aber
sofort wieder auf Fertigfutter umsteigen zu
lassen, wenn es dem Patienten endlich
besser geht. Da scheint das Vertrauen ins
Fertigfutter in Wirklichkeit also doch nicht
so groß zu sein, aber Merkantilismus und
Bequemlichkeit siegen. Und die Gesundheit
des Patienten endet erfahrungsgemäß
wieder in der Sackgasse. Solange das Übel
nicht an der Wurzel gepackt wird – und
dieses Übel ist in diesem und in vielen anderen Fällen die ausschließliche Verfütterung von Fertigfutter – läuft die Sache mit
den Allergien immer weiter aus dem Ruder.
Und jeder verdient mit. Die Tierärzte, die
Pharmaindustrie und die Futtermittelindustrie. Unsere armen Hunde und Katzen sind
die Leidtragenden.
Aber: Natürliche artgerechte Rohfütterung? Da verdient doch nur noch der Metzger oder, noch besser, der Biobauer, der
noch selbst schlachtet und für die Entsorgung seiner Fleischabfälle teuer bezahlen
muss. Diese Schiene wird kaum
Unterstützung finden. Weder vom Tierarzt,
noch von der Pharmaindustrie und am
wenigsten von der Futtermittelindustrie.
Denn da fielen die Einnahmen, vor allem
jene der teuren Diätfuttermittel, natürlich
weg!
Nach meiner über 30-jährigen Erfahrung
und allen Irr- und Umwegen, die ein Tierarzt gehen kann (auch ich habe früher Diätfuttermittel verkauft und war überzeugt von
deren Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit),
bin ich zu dem doch recht einfachen
Lösungsansatz gekommen, dass die biologisch artgerechte Rohfütterung für unsere
Hunde und Katzen das Beste ist. Und die
Erfolge geben mir letztendlich recht. Leider
gibt es noch keine Versuchsreihen, die Diätfuttermittel und natürliche Ernährung gegenüberstellend testen. Es gibt nur Vergleichsuntersuchungen zwischen verschiedenen Futtermitteln. Wer sollte solche
Versuchsreihen auch bezahlen, liegt es doch
keinesfalls im Interesse der Beteiligten, ein
Ergebnis zu erhalten, das gegen ihre
Geschäftsinteressen gerichtet ist. So und
ähnlich läuft es übrigens auch in der Humanmedizin. Getestet werden allenfalls
Produkte von unterschiedlichen Pharmafirmen. Gute Produkte, die oftmals einfacher,
gesünder und billiger, jedoch nicht patentierbar sind, kommen erst gar nicht in den
Genuss von Testreihen.
Wie viele Hunde habe ich gesehen, die
nur aufgrund veränderter Ernährung
binnen kürzester Zeit sichtbare Veränderungen am Haarkleid zeigten und in ihrem
Geruch und in ihrer Vitalität wie ausgewechselt waren! Vor allem Langhaarhunde zeigen Stoffwechselentgleisungen sofort über Veränderungen an Haaren und
Haut an. Ein mit rohem Fleisch gefütterter
Hund sieht einfach anders aus und er riecht
auch anders. Wenn man in seinem Umfeld
einmal genau darauf achtet, fällt das jedem
aufmerksamen Beobachter auf. Nur gibt es
leider zu wenige Hundebesitzer, die ihre
Hunde artgerecht ernähren, deswegen sticht
es nicht so ins Auge, weil ja fast alle Hunde
gleich struppig und glanzlos aussehen. Fragen Sie einmal einen Hundebesitzer, dessen
Hund ein stumpfes Fell hat und unappetitlich riecht, was er verfüttert. Sie werden immer die gleiche Antwort bekommen: Fertigfutter! Ja, probieren Sie es selbst aus und
fragen Sie drauflos.
Ich kann mich noch gut an die in den
1970er-Jahren aufkommende Chappi- bzw.
Pedigree-Pal-Fütterung erinnern. Das waren
damals die ersten und bekanntesten Konservendosen für Hunde. Die Auswirkungen
waren extrem. Die so gefütterten Hunde
stanken fürchterlich, sahen unsauber aus
und setzten riesige Mengen an rotgefärbtem
Kot in die Landschaft. Fast die gleiche
Menge, die vorne hinein gefüttert wurde,
kam hinten wieder heraus. Diese Dosenfuttermarken sind so ziemlich die minderwertigsten Produkte,
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