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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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getroffen. Sie waren in ihrem Haus.«
    »Nein.«
    »Sind Sie da sicher?«
    »Absolut.«
    »Trotzdem wurde Ihr Lieferwagen vorm Haus der beiden gesehen. Und der ist ziemlich auffällig.«
    »Ja. Also, wie schon gesagt, ich habe die beiden aufgestöbert.«
    »Aber Sie haben sie nicht persönlich getroffen.«
    »Nein.«
    »Und Sie behaupten immer noch, Sie hätten ihr Haus nie betreten?«
    »Hab ich auch nicht. Worum dreht sich’s überhaupt?«
    »Warum erzählen Sie mir nicht, worum sich’s dreht?«
    »Das ist doch albern.«
    »Halten Sie Mord für albern?«
    »Mord.«
    »Ja, Mord.«
    »Richtiger, echter Mord?«
    »Richtiger, echter Mord.«
    »Billy Randall?«
    »Billy Randall.«
    »Und seine Opfer sind …?«
    Inspektor Robinson spähte erneut auf sein BlackBerry. Die Seite, die er vorher zurate gezogen hatte, war offensichtlich wieder verschwunden.
    »Jimbo Collins und Ronny Clegg«, half ich ihm aus.

    »Er ist nicht unbedingt der Täter, aber die beiden wurden ermordet. Und Randall zählt zum Kreis der Verdächtigen. Daher sitzt er in Untersuchungshaft. Und ganz unter uns, wir vermuten, dass er jemanden angeheuert hat, die beiden zu beseitigen.«
    »Wirklich? O mein Gott.«
    »Jemanden wie Sie.«
    Ich zeigte ihm ein Lächeln und wartete darauf, dass er es erwiderte. Tat er aber nicht.
    »Sie Spaßvogel«, sagte ich.
    Er verzog keine Miene. »Er hat Sie angeheuert.«
    »Um diese Jungs zu finden .«
    »Man hat Sie vor ihrem Haus gesehen.«
    »Davor.«
    »Sie haben ihm eine E-Mail geschickt, in der Sie ihm mitteilen, dass der Job erledigt ist.«
    »Er war ja auch erledigt, ich hatte die Kerle aufgespürt.«
    »Und Sie haben ihm zweitausend Pfund berechnet.«
    »Das ist mein übliches Honorar.«
    »Um zwei Kerle in den Gelben Seiten zu finden.«
    »Sie stehen nicht in den Gelben Seiten.«
    »Doch. Jimmy und Ronny, Maler und Lackierer.«
    »Nicht in meinen.«
    Das Branchenbuch stand hinter mir auf einem Regal unter dem Schild: Dieser Laden ist keine verdammte Leihbücherei.
    »Ihr Exemplar«, bemerkte Inspektor Robinson, der mit seitlich geneigtem Kopf den Rücken des Branchenbuchs studierte, »ist acht Jahre alt.«

    »Danke, gleichfalls.«
    Er blinzelte mich an. »Wie bitte?«
    »Tut mir leid, aber das ist völliger Unsinn.«
    »Zweitausend Pfund sind ein unsinnig hohes Honorar für das Ermitteln einer Adresse. Es entspricht wohl eher der Summe, die man einem billigen Auftragskiller zahlt. Der Markt ist zusammengebrochen, es gibt zu viele arbeitslose Killer da draußen. Und Sie fühlen sich in der Welt des Schwerverbrechens offensichtlich wie zu Hause.«
    Daher wehte also der Wind. Er war eifersüchtig auf meinen Erfolg, und nun bot sich ihm endlich eine Gelegenheit, Rache zu üben.
    Wir fixierten einander.
    Doch dann dachte ich, nein, das ist Unsinn. Klar, ich hatte ihm geholfen, den Fall zu lösen, aber am Ende hatte er den ganzen Triumph für sich verbuchen können; er hatte schließlich die Killer verhaftet und eingesperrt. Er konnte das unmöglich ernst meinen. Er erlaubte sich einen Scherz mit mir.
    Ich suchte nach verräterischen Signalen: ein ironisches Funkeln in seinen Augen, ein leichtes Kräuseln der schmalen Lippen, ein unmerkliches Heben der Brauen. Doch er war gut, so gut, wie man es von einem Cop erwartet. Trotzdem hatte ich ihn durchschaut.
    »Beinahe hätten Sie mich reingelegt. Sie reden von der Handlung des Romans, den Sie schreiben wollen, richtig? Sie sind echt witzig. Okay. Gut. Ich bin drauf reingefallen.«
    Keine Reaktion.
    Nicht die Geringste.

    Nur ein harter Blick, und dann: »Wir gehen davon aus, dass Billy Randall auf irgendeine Weise an dem Mord beteiligt ist. Das Problem, mein Freund, besteht darin, dass wir ihn nicht mit dem Tatort in Verbindung bringen können. Was man von Ihnen und Ihrer DNA allerdings nicht behaupten kann.«
    »Das ist unmöglich«, sagte ich.
    »Danke, gleichfalls«, erwiderte Inspektor Robinson.

11
    Er nahm mich nicht fest.
    So arbeitet er nicht.
    Stattdessen streut er Informationen oder Desinformationen und legt sich dann auf die Lauer. Er wartet, was man anstellt, sobald er gegangen ist; mit wem man redet, wen man anruft, wem man eine Mail schickt, ob man sein Bankkonto räumt und zum Flughafen hetzt. Außerdem musste er vom letzten Fall noch eine DNA-Probe von mir auf Lager haben. Es war völlig unvorstellbar, wie meine DNA in Jimbos und Ronnys Haus gelangt sein sollte, außer, er hatte sie selbst dort hineingeschmuggelt.
    Oder Alison hatte es getan.
    Diese

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