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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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»Himmel!« Er senkte die Stimme, als sich zwei neue Gäste an den Tisch direkt hinter mir setzten. Ich konnte ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe erkennen. Es war Jeff. Und Alison. Außerdem hörte ich Jeff laut flüstern: »Wo ist denn der Aufnahmeknopf ?« Billy Randall beugte sich zu mir herüber. »Ich meinte: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, capiche? «
    »Eigentlich heißt es capisce  …«
    »Halten Sie …«
    »Es ist wichtig, klar zu …«
    »Hören Sie …«
    »Weil man sonst leicht missversteht …«
    »RUHE! Hören Sie mir zu. Ich bin ein sehr reicher Mann. Und reiche Menschen haben Feinde. Man beschuldigt mich, in einen Doppelmord verwickelt zu sein. Aber ich bin unschuldig. Und da die Polizei mich verdächtigt, kann ich sie schlecht um Hilfe bitten. Also müssen Sie für mich rausfinden, wer diese Morde begangen hat. Sie müssen die Täter für mich finden. Das ist schließlich Ihr Job, oder?«
    Ich blickte ihn an. Er hatte recht. Das war mein Job.
    Aber ich hatte mir geschworen, mich nie wieder auf einen Fall einzulassen, der in irgendeiner Form riskant war und auch nur im Geringsten nach Mord oder Gewalt roch. Ich wollte mich ausschließlich auf harmlose Ermittlungen konzentrieren, so in der Art von lebendigen Kreuzworträtseln, bei denen es nicht wichtig war, ob
man sie löste, wo am Ende aber bescheidener Ruhm winkte, wenn es einem doch gelang. Fälle, die man an einem Winterabend nebenbei knackte, während man seiner Mutter den Sabber vom Kinn wischte. Und nun, keine sechs Wochen nach diesem heiligen Eid, sah ich mich erneut in einen Mordfall verwickelt, und das ganz ohne mein Zutun. Beim letzten Mal hatte mich Alison in einen Mahlstrom des Schreckens gestürzt, weil sie darauf bestanden hatte, in das verrammelte Detektivbüro nebenan einzubrechen, wo wir dann die Leiche des Inhabers fanden; diesmal hatte es bereits ausgereicht, sich an die Fersen von zwei Schmierfinken zu heften. Jetzt musste ich irgendwie einen Weg aus dem ganzen Schlamassel finden. Wenn Billy Randall weiter dieses alberne Spiel durchziehen und so tun wollte, als wäre ich sein Angestellter, war das sein Problem; ich jedenfalls würde ab jetzt meine eigenen Wege gehen.
    »Ich sagte gerade, das ist doch Ihr Job, oder?«
    »Was?«
    »Ich sagte … Haben Sie Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis?«
    »Ich habe gerade über den Fall nachgedacht.«
    »Oh … gut, das gefällt mir. Sie beherrschen also auch diese Art von Tunnelwahrnehmung. In meinem Geschäft brauche ich das ständig. Wissen Sie, ich glaube, wir haben viel gemeinsam.«
    Hinter mir schnaubte Alison.
    »Ich denke«, fuhr er fort, »wenn wir beide uns mal an einem Problem festgebissen haben, schüttelt uns keiner mehr ab, dann sind wir entschlossen und absolut konzentriert.
Auf die Art hab ich mein Unternehmen aufgebaut, und ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass es mir jemand ruiniert. Denn darum geht es: Irgendjemand will sich da reindrängen und mir diese Geschichte anhängen, weil er genau weiß, dass er mir auf geschäftlicher Ebene nichts kann. Also, was sagen Sie, sind wir ein Team?«
    Er streckte mir seine Bratwurstfinger entgegen.
    Erneut drückte ich sie.
    »Weichei«, sagte Alison und wir drehten uns beide zu ihr um. Sie gab sich alle Mühe, so zu tun, als würde sie Jeff kitzeln. »Ich bin kein Weichei«, kicherte sie, »du bist das Weichei!« Jeff wand sich halb unter dem Tisch, während sie ihn erneut attackierte.
    Billy Randall schüttelte den Kopf. »Frisch Verliebte, was?«

14
    Bevor ich mit seiner Befragung begann, nannte ich Randall meine Bedingungen: Er musste mir gegenüber absolut offen sein, jede meiner Fragen ohne Rückfragen beantworten, sich geduldig und höflich zeigen, und am wichtigsten – um mich wieder zurück auf Kurs zu bringen –, mir einen Caramel Macchiato holen. Er willigte in alle Forderungen ein bis auf die letzte, die er variierte, indem er seinen Bodyguard losschickte, das Getränk zu holen. Niemand nutzte dessen Abwesenheit, um einen Anschlag auf Randall zu verüben.
    »Also, diese beiden Kerle, haben Sie sie umgebracht?«, begann ich.
    »Nein, seien Sie nicht albern.«
    »Aber die Polizei geht davon aus. Was haben die gesagt?«
    »Die? Er . Ein gewisser Inspektor Robinson. Mein Anwalt sagt, er ist ein Einzelgänger. Die anderen Polizisten nennen ihn nur Mr. Marple . Weil er seine Fälle angeht wie eine penible alte Dame. Jedenfalls hat Marple erzählt, dass der Tatort total blutverschmiert war, als er

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