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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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drinsteckt, hört er vermutlich längst dein Telefon ab und weiß von dem Treffen. Er wird den ganzen Laden dort verwanzt haben – oder einer von seinen Leuten sitzt am Nachbartisch.«
    »Nicht, wenn du am Nachbartisch sitzt.«
    »Ich?«
    »Du sitzt dort mit deinem Kaffee, ziehst ein Handy heraus und tust so, als würdest du damit spielen, aber in Wahrheit zeichnest du unser Gespräch auf.«
    »Das könnte funktionieren. Siehst du, wir sind ein großartiges Team.«
    Ich ging nicht weiter darauf ein.
    Stattdessen warf ich einen Blick auf die Uhr. Ich musste daran denken, meine Medikamente zum richtigen Zeitpunkt und in der richtigen Reihenfolge einzunehmen. Denn während des Treffens durfte ich weder wegdämmern noch hyperaktiv werden. Es galt, konzentriert zu bleiben, hellwach, mit ausgefahrenen Radarantennen und in höchster Alarmbereitschaft. Ich musste klar und deutlich sprechen und durfte nicht murmeln oder sabbern. Mein Plan war, Billy zu erklären, dass ich nicht das Geringste über die Morde wusste und darüber hinaus auch nicht weiter in den Fall verwickelt werden wollte.
Unsere kurze Geschäftsbeziehung war beendet. Ich hatte meinen Auftrag erledigt, er sollte seine Rechnung bezahlen und mich anschließend in Ruhe lassen.
     
    Zehn Minuten vor drei tauchte Alison auf. Ich sagte: »Ich kann jetzt nicht mit dir reden.«
    »Natürlich kannst du«, erwiderte sie. Sie warf Jeff einen Blick zu. »Jeff, lässt du uns eine Minute allein?«
    Jeff sah zu mir.
    »Er bleibt, wo er ist. Wir schließen kurz den Laden.«
    Ihre Augen wanderten von mir zu Jeff und zurück. »Du schließt nie kurz den Laden.«
    »Heute schon. Wir haben was zu erledigen.«
    Ihre Augen wurden schmal. »Kann es sein, dass ich vor Kurzem Inspektor Robinson hier drüben erspäht habe?«
    »Möglich.«
    »Und wenn ich sage ›kann es sein‹, dann meine ich, ich bin mir verdammt sicher.«
    »Ach.«
    »Das war schon ein kleiner Schock.«
    »Was meinst du?«
    »Das mit Jimbo und RonnyCrabs. Sieht so aus, als wäre ich die Letzte gewesen, die sie lebend gesehen hat.«
    Sie war so verschlagen, so trickreich. Natürlich war sie die Letzte gewesen, die sie lebend gesehen hatte. Sie hatte sie ja ermordet.
    »Er behauptet, dass überall in ihrem Wohnzimmer meine DNA verteilt ist.« Sie schüttelte den Kopf. »Der Mann hat Nerven. Natürlich ist sie das! Ich habe die beiden ja kurz zuvor besucht. Er glaubt, es ist immer noch
wie in den schlechten alten Tagen und ein lumpiger Fingerabdruck reicht aus, um jemanden für dreißig Jahre wegzusperren. Nur leider denkt außer ihm niemand mehr so, kein Anwalt und kein Richter. Hat er deine DNA nicht auch gefunden?«
    »Möglich.«
    »Er hat diese alte Nummer bei mir probiert, als wäre er Sherlock Holmes oder so was. Er wollte, dass ich dich hinhänge. Wie kommt es, hat er gesagt, dass Sie die Einzige sind, die das Haus betreten hat, und trotzdem hat Ihr Komplize – das hat er tatsächlich gesagt – ebenfalls seine DNA dort hinterlassen? Dann hat er mir einen triumphierenden Blick zugeworfen. Ich hab etwa zehn Sekunden gebraucht, um ihm auf die Schliche zu kommen. Klar, ich bin neu in diesem Geschäft, aber ich mache Fortschritte. Sicher hattest du das viel schneller drauf als ich.«
    Ich nickte.
    »Sobald ich es ihm erklärt hatte«, fuhr sie fort, »brachte ihn das ziemlich rasch zum Schweigen. Du hättest sein enttäuschtes Gesicht sehen sollen. Ich finde es ziemlich süß von dir, dass meine Comics mit deiner DNA bedeckt waren. Du musst mich vermisst und sie abgeleckt haben.«
    Jeff schnaubte. »Es sind die Preisschilder. Anstatt Geld für neue auszugeben, verwendet er die alten, die er schon seit Jahren hortet. Bei den meisten ist der Klebstoff auf der Rückseite so ausgetrocknet, dass er sie anlecken muss.«
    »Und nur deswegen kann ich mir leisten, Idioten wie dich anzuheuern, Jeff.«

    Jeff zog ein Gesicht. Alison lachte. Sie war zwar immer noch eine Hexe, aber womöglich hatte sie doch nicht versucht, mich reinzureiten. Oder sie hatte es auf andere Art und Weise getan, und ich hatte nur noch nicht herausgefunden, wie.
    Ich musste weiter wachsam bleiben.
    »Jedenfalls hat er jetzt nichts mehr gegen dich in der Hand. Ach, ich muss dir noch was zeigen.« Alison begann, in ihrer Handtasche herumzuwühlen. »Es ist nur … hier …«
    »Das muss warten.«
    Ich war bereits an der Tür.
    »Jeff«, sagte ich, »schließ ab und folge mir dann nach drüben. Wir sind ohnehin zu spät dran.«
    Während ich

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