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Hundeelend

Hundeelend

Titel: Hundeelend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Bateman
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keine andere
Möglichkeit ließen, als rechtliche Schritte gegen sie einzuleiten. Aber sie haben einfach weitergelacht.«
    »Und was dann?«
    »Nichts weiter. Sie haben sich am Boden gewälzt. Ich hab ihnen für ihre Zeit gedankt, bin aufgestanden und gegangen.«
    »Und später ist Charlie zurückgekommen und hat sie totgeprügelt.«
    »Nicht, dass ich wüsste. Charlie?«
    »Ich war’s nicht, Boss.«
    Billy blickte mich an. »Sehen Sie.«
    Ich wandte mich an Charlie. »Hat Inspektor Robinson auch mit Ihnen gesprochen?«
    »Marple? Klar doch.« Charlie zuckte mit den Achseln. »Schien so weit alles in bester Ordnung.«
    Billy Randall schwadronierte noch eine Weile darüber, was für eine wichtige Persönlichkeit er war, wie wenig er von Gewalt hielt, wie ihn ein Amerikaurlaub auf die Idee gebracht hatte, mit seinem eigenen Gesicht auf riesigen Plakaten zu werben, wie gerne er in der Tourismusbranche große Dinge bewegen würde, wie seine Kinder in Tränen ausgebrochen waren, als sie das erste Mal den schwanzköpfigen Mann gesehen hatten, dass sein Büro mit Anrufen von Zeitungen und Nachrichtensendern bombardiert wurde, die alle Berichte über den schwanzköpfigen Mann machen wollten …
    »Hören Sie mir überhaupt zu?«, erkundigte sich Billy irgendwann.
    »Ja, natürlich.«
    »Sie haben so einen abwesenden Blick.«

    Alison schnaubte.
    »Ich denke nach.«
    »Ausgezeichnet. Denn Sie müssen Ihr Gehirn auf Hochtouren bringen, um die Sache so rasch wie möglich aufzuklären. Wer immer mir das angehängt hat, er wird sicher einen Weg finden, das für sich auszuschlachten. Und die öffentliche Meinung ist alles andere als gnädig, Sportsfreund. Wenn im Internet durchsickert, dass man mich wegen dieser Geschichte verdächtigt, bin ich erledigt. Ich will, dass Sie sich hinter den Fall klemmen. Rund um die Uhr, wenn nötig, capiche? «
    »Capisce.«
    Er musterte mich aus schmalen Augen. »Sie sind schon eine Marke. Aber in gewisser Weise gefällt mir das. Hier.« Er langte in sein Jackett und zog einen braunen Umschlag heraus. Kurz schnippte er mit den Fingern dagegen, dann legte er ihn flach auf den Tisch und schob ihn mir zu. »Die erste Rate.«
    Ich beäugte den Umschlag.
    »Von jetzt an, Sportsfreund«, sagte Billy und neigte sich vor, »sind wir Partner.«
     
    »Von jetzt an, Sportsfreund, sind wir Partner«, imitierte ihn Alison, versuchte, mich zu umarmen und stieß dabei ein hexenartiges Kichern aus. Ich wich ihr aus. Einen Augenblick stand sie verloren da, bevor sie sich auf einen Stuhl fallen ließ. Jeff zog sich einen weiteren Stuhl heran. Ich hatte die beiden gebeten, zu warten, bis Billy Randall und Charlie in den auf der anderen Straßenseite geparkten Jaguar gestiegen und losgefahren waren.

    Von ihrem Stuhl aus nickte Alison in Richtung Umschlag. »Worauf wartest du?«
    »Nein.«
    »Schau rein. Mach ihn auf.«
    »Komm schon«, sagte Jeff, »mach ihn auf.«
    »Wenn ich ihn öffne, dann ist das …«
    »Als würdest du für einen Auftrag bezahlt«, fiel Alison mir ins Wort.
    »Mach ihn auf«, wiederholte Jeff.
    »Komm schon, schau rein, er ist so dick.« Alison spitzte kokett die Lippen. »Ich mag es dick.«
    »Ich auch«, sagte Jeff.
    Wir starrten ihn beide an. Was ihn nicht weiter zu irritieren schien.
    »Ich kann nicht . Beim letzten Auftrag haben wir uns auf ein Honorar geeinigt, ich hab die Arbeit gemacht und ihm ordnungsgemäß die Rechnung geschickt. Aber ein brauner Umschlag voller Bargeld, das deutet auf zwielichtige Geschäfte hin. Er kann mich nicht einfach kaufen …«
    »Aber mich «, sagte Alison. Sie schnappte sich den Umschlag, bevor ich sie daran hindern konnte. Auch Jeff beugte sich eifrig vor. Alison ließ sich in ihrem Stuhl zurückfallen, möglichst außer Reichweite von uns beiden, bevor sie hineinspähte. Ihre Augen weiteten sich. »Heilige Scheiße!«, entfuhr es ihr. »Damit kann man eine verfluchte Menge Babyschuhe fürs Kind kaufen!«
    Jeff begann zu lachen – und hielt plötzlich inne. Er blickte zu ihr, zu mir und wieder zu ihr. Ich konnte die Zahnräder in seinem Schädel knirschen hören. Er wollte
etwas sagen. Stockte erneut. Alison drehte den Umschlag, sodass ich ihn hineinspähen konnte. Es war definitiv ein dickes Bündel Scheine.
    »Blutgeld«, sagte ich.
    »Blutgeld? Sag mal, wann steigst du endlich von deinem hohen Ross herunter? Blutgeld. «
    »Wenn sich am Ende herausstellt, dass er der Killer ist, und ich habe Geld von ihm angenommen, wie steh ich dann vor

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