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Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)

Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)

Titel: Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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es noch mehr Geheimnisse gab. Und sie hingen alle mit diesen lilafarbenen Umschlägen zusammen. Deshalb war ich so besorgt, als ich sah, wie Kerrie und Zoë miteinander über die Briefe sprachen und Zoë sogar weinte. Als Kerrie ins Café zurückging, gebrauchte ich all meine Kräfte, um Max zu Zoë zu zerren. Wir waren noch ungefähr fünf Meter entfernt, als ein Mann mit nacktem Oberkörper zu ihr trat und etwas sagte. Zoë legte ihm die Hand auf den Arm. Max schnaubte und zerrte mich unsanft zu sich zurück.
    Zoë hatte uns noch nicht bemerkt. Sie sah bewundernd zu dem Mann empor. Wie eine Sonnenblume, dachte ich, die die Sonne anhimmelte. Meine Haut juckte. Was hatte Zoë vor? Bloß keine neue Verführungsszene – bitte! Egal, ob er ein Auto oder gar ein Flugzeug hat.
    Max atmete hörbar aus. Dann sah er zu mir hinunter, und unsere Blicke begegneten einander mit solcher Macht, dass ich schlucken musste. Er sah bekümmert drein.
    » Nicht gerade mein Glückstag, was? Offenbar spielt Jessica nicht in meiner Liga.«
    Was? Nein, wollte ich rufen. Das stimmt doch nicht! Ganz im Gegenteil! Sie spielt genau in deiner Liga. Der Kerl interessiert sie nicht. Sie will nur in seinem Auto fahren!
    Max richtete sich sehr gerade auf, wickelte die Leine einmal mehr um seine Hand und führte mich zu Zoë und dem Kerl hinüber. Ich schnupperte und atmete eine Lunge voll billigem Parfum ein.
    » Hier bringe ich die Hündin zurück, heil und unversehrt«, sagte Max knapp und hielt Zoë die Leine hin. » Bis demnächst.«
    Zoës Augen blitzten. Sie lächelte. » Oh, Dr. Max! Vielen Dank! Das ist lieb. Sehr lieb, wirklich!«
    Sie hob die Hand, als wollte sie ihm anerkennend auf den Kopf klopfen, aber Max duckte sich weg.
    » Hm…vielen Dank. Ich muss leider gehen. Bis bald.« Er beugte sich hinunter und kraulte mich kurz unter dem Kinn. In den Fingerspitzen war seine Enttäuschung zu spüren. » Vielen Dank für den Spaziergang, meine Süße.«
    Oh, Max! Innerlich war ich entzückt. Wie war das möglich? Ich hatte gerade herausgefunden, dass der perfekte Mann mich ebenso mochte wie ich ihn, und ich konnte nichts unternehmen?
    Obendrein hatte er dank dieses Kerls, wer auch immer das war, einen völlig falschen Eindruck gewonnen! Ich öffnete den Mund, wollte mit Max reden und ihm alles sagen… ihm sagen, dass ich nicht Zoë, sondern Jessica war und dass ich im falschen Körper steckte. Dass mir dieser Kerl vollkommen gleichgültig war und dass ich mich unbedingt mit ihm verabreden wollte…
    Natürlich kam nichts weiter als ein lautes Geheul heraus. Max wandte sich um und lachte ein wenig, aber als er Zoë ansah, sanken seine Mundwinkel nach unten.
    Sie dagegen winkte ihm begeistert nach, als er den Platz verließ. Ich hätte heulen können.
    Als Max außer Sichtweite war, drehte Zoë sich wieder zu dem Mann um. » Du hast gesagt, dass du mit mir Auto fährst.«
    » Wohin auch immer du willst, Darling.«
    So, das reicht. Ich war vielleicht nur ein Hund und konnte nicht reden, nichts aufmachen und erst recht nicht Auto fahren– trotzdem hatte ich das Recht, mich zu äußern. Besonders, wenn es um meinen eigenen Körper ging. Auf keinen Fall durfte Zoë mit diesem Kerl schlafen, nur damit er sie im Auto durch die Gegend fuhr.
    Manche Kommunikationsmittel sind universal. Ohne allzu viele Duftschwaden einzuatmen, drängte ich mich möglichst nahe an den hemdlosen Kerl heran. Dann ging ich mit einer Pfote rechts und links von seinen Chucks leicht in die Hocke und pinkelte.

14
    Ein beweglicher Hund
    Jessica
    Zoë starrte mich an, als hätte ich den Präsidenten erschossen.
    » Warum hast du das gemacht?«
    Ich setzte ein unschuldiges Gesicht auf und tat, als schnupperte ich an meinen Pfoten. Der Mann verschwand ohne ein weiteres Wort.
    » Tu doch nicht so unschuldig!« Zoë stemmte die Hände in die Hüften. » Ich weiß, dass du mich verstehst. Und ich weiß auch, dass du ungezogen warst. Böser Hund! Der Mann wollte mir helfen. Warum hast du ihn angepinkelt?«
    Na klar! Wobei wollte der Mann ihr schon helfen? Soweit ich das beurteilen konnte, hatte Zoë in meinem Körper eine Menge Spaß. Wozu also brauchte sie Hilfe? Sie war es doch, die soeben mein am besten gehütetes Geheimnis verraten hatte. Womöglich hatte sie auch im Café alles durcheinandergebracht. Sie tanzte auf zwei Beinen genauso leichtfüßig durchs Leben wie auf vieren. Sie hatte schließlich auch keinen Werbefeldzug am Hals.
    » Hör zu«, sagte sie, » im Moment bin

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