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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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wieder da, und Kitty wurde sofort wieder unsichtbar. »Ich verbringe gern Zeit mit den Menschen, für die ich Geschenke kaufe. Ich möchte sehen, wer sie wirklich sind, was sie wirklich wollen, und ich wähle Geschenke aus, die allein für sie bestimmt sind. Ich weiß nicht, ob Ihr Assistent Ihnen das erklärt hat.«
    »Nein, hat er nicht.« George schien sich unbehaglich zu fühlen. »Könnte ich Ihnen nicht einfach ein Budget von, sagen wir mal – dreitausend Euro geben, und Sie suchen innerhalb dieses Budgets etwas aus? Arbeiten Sie auf Stundenbasis? Ich weiß nicht, wie das funktioniert, aber meinetwegen können Sie gern so viel Zeit mit meinen Verwandten verbringen, wie Sie möchten, kein Problem, ich zahle Ihnen dafür ein gutes Honorar.«
    »Ich glaube, ich bin nicht die Person, die Sie brauchen«, erwiderte Eva unvermittelt, und Kitty sah sie verblüfft an. Dieser Mann versprach ihr gutes Geld für ihre Arbeit, und sie schlug das Angebot einfach aus? Kitty war so empört, dass sie ihr am liebsten ihr Notizbuch an den Kopf geworfen hätte. »Ich glaube, was Sie suchen, ist eher ein eingespielter persönlicher Einkäufer. Sie beschreiben die Person, er findet ein Geschenk. Ein hübsches Parfüm für Ihre Mutter, vielleicht passende Kofferanhänger und Ausweistaschen für Ihre Schwester und ihren Mann, so etwas in der Art?«
    »Brillant! Das ist wirklich brillant!«, rief George und fing an zu strahlen. Dann schaute er wieder auf die Uhr, und das besorgte Stirnrunzeln kehrte zurück. Die Zeit war noch weiter fortgeschritten.
    »Tut mir leid, George, aber dieser Job ist nichts für mich«, sagte Eva, lächelte und stand auf.
    George blieb auf der Couch sitzen und blickte verdutzt zu ihr auf. Dann wurde ihm endlich klar, was los war, und er erhob sich ebenfalls. »Okay«, meinte er schließlich, ein bisschen irritiert, ein bisschen verärgert. »Danke, dass Sie gekommen sind. Ich sage Nigel, er soll Sie hinausführen, ich bin spät dran für ein Meeting.« Nach einem letzten, jetzt eindeutig faszinierten Blick zu Eva nickte er Kitty zu, verabschiedete sich und verließ den Raum.
    Schweigend fuhren Kitty, Nigel und Eva mit dem Aufzug nach unten.
    »Warum haben Sie George ausgerechnet Eva vorgeschlagen?«, fragte Kitty schließlich Nigel.
    »Fragen Sie das für Ihren Artikel?«, fragte er zurück, und »Artikel« klang aus seinem Mund wie ein Schimpfwort.
    »Wenn Sie wollen.«
    »Tu ich nicht.«
    »Na gut, dann antworten Sie mir eben inoffiziell.«
    Er musterte sie mit einem sarkastischen Blick, dann sah er zu Eva und antwortete: »Ich arbeite seit sechs Jahren für George, und seit sechs Jahren muss ich alle seine Listen führen. Geburtstag, Weihnachten, Taufe, was auch immer, und ich finde, es ist an der Zeit, dass sein Großvater mal keine Taschentücher und Krawatten bekommt – obwohl sie natürlich immer von feinster Qualität waren«, fügte er als Kompliment an sich selbst hinzu.
    »Ist seine Familie nett?«, fragte Eva, eine ziemlich ungewöhnliche Frage, fand Kitty.
    »Nett? Nett ist gar kein Ausdruck …«, antwortete Nigel, was man wohl als Ja verstehen sollte. »So wunderbar ich auch bin«, fuhr er fort, sah Kitty mit klimpernden Wimpern an und wandte sich dann wieder ernst an Eva: »Seine Familie hat Besseres verdient.«
    Eva nickte.
    »Und ich«, setzte er, wieder in seinem üblichen, leicht ironischen Ton hinzu, »ich bin es müde, auf den Regalen nach Antifalten-Cremes zu forschen. Man hat doch Besseres zu tun.«
    »Zum Beispiel Kaffee kochen«, sagte Kitty, als sie aus dem Aufzug traten.
    »Eddie wird Sie vollends hinausgeleiten, Kathähkitty.« Er zeigte mit einem Kopfnicken zu dem stattlichen Sicherheitsmann in der Ecke.
    Die Türen schlossen sich, Kitty lachte, und dann standen sie wieder vor dem IFSC.
    »Tja.« Kitty sah Eva an, mit dem Gefühl, dass sie soeben etwas sehr Außergewöhnliches erlebt hatte. »Das war sehr interessant.«
    »Wirklich?« Eva sah unsicher aus.
    »Mr Webb fand Sie ja supersympathisch«, fuhr Kitty fort, und Eva errötete.
    »Mr Webb sollte aber keine Frau supersympathisch finden«, meinte sie trocken. »Er hat sein Einjähriges zu feiern.«
    »Haben Sie den Job deshalb abgelehnt?«
    »Nein! Wenn Sie glauben, ich mache meine Arbeit, um Männer aufzugabeln, dann irren Sie sich gewaltig«, entgegnete Eva nachdrücklich. »Außerdem hätte ich dann ja gesagt.«
    Sie lachten beide.
    »Warum haben Sie denn abgelehnt?«
    »Haben Sie Lust, einen Kaffee mit mir zu

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