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Hundert Namen: Roman (German Edition)

Hundert Namen: Roman (German Edition)

Titel: Hundert Namen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Mutter mit einer Bestimmtheit, dass Eva sich unwillkürlich fragte, wo diese Bestimmtheit blieb, wenn sie gebraucht wurde. »Ich hoffe nur, dass der Gips bis zum Geburtstag deines Vaters wieder weg ist. Er will nämlich eine Party machen.«
    »Wann?« Wieder erschrak Eva.
    »Nächsten Freitag.«
    »Nächsten Freitag? Aber …« Sie zögerte. »Da kann ich nicht. Er hätte mir wenigstens Bescheid sagen können.«
    »Oh, da wird er aber enttäuscht sein«, sagte ihre Mutter in einem Ton, der Eva den Magen umdrehte.
    »Tja, es lässt sich leider nicht ändern. Arbeit kann ich nicht ablehnen, du weißt ja, wie das momentan ist.« Sie blickte zu dem Bürogebäude empor, das sie gerade mit Kitty verlassen hatte, und traf eine Entscheidung. »Außerdem bin ich da in Cork.«

Kapitel 10
    Die Adresse von Archie Hamilton, dem siebenundsechzigsten Namen auf der Liste, sprang Kitty ins Auge, als sie nach dem Gespräch mit Eva heimfuhr. Es war Freitagabend, eine gute Zeit, jemanden zu besuchen, fand sie – die Leute hatten Feierabend, waren zu Hause, saßen beim Abendessen, und man erreichte sie, ohne sich zuvor anmelden zu müssen. Außer Gaby hatte niemand auf ihre Voicemails reagiert, sie musste am Ball bleiben, denn schon wieder ging ein Tag zu Ende, die Deadline drohte, und sie war dem Thema noch kein Stück näher gekommen. Der Gedanke versetzte sie in viel größere Panik, als ihr recht war.
    Archie Hamilton wohnte in einem Wohnblock, der nur zehn Minuten von ihrer Wohnung entfernt lag. In dieser Gegend herrschte ein starker Gemeinschaftssinn, die unmittelbaren Nachbarn kannten sich gut. Wenn man von hier stammte, war man gut aufgehoben, wenn nicht … dann nicht. Obwohl Kitty nur zehn Minuten entfernt wohnte, gehörte sie nicht mehr dazu. Archie Hamilton musste drei Schlösser bedienen, um die Tür zu öffnen, während Kitty auf der Galerie im vierten Stock wartete. Ein Junge, der auf einem Basketball saß, beobachtete sie aufmerksam, während unten eine Gruppe Jugendlicher ihr am Geländer vor dem Haus angeschlossenes Fahrrad belagerte.
    Schließlich war auch das letzte Schloss betätigt, aber die Tür ging trotzdem nicht ganz auf, denn die Kette war noch vorgelegt. Aus dem Spalt starrte Kitty ein Augenpaar an, rot gerändert, wässrig, als hätten sie jahrelang kein Tageslicht mehr gesehen. Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück.
    »Archie Hamilton?«, fragte sie, und die Augen taxierten sie von oben bis unten. Dann wurde ihr die Tür vor der Nase zugeknallt.
    Sie schaute sich um, unsicher, ob sie noch einmal klopfen oder lieber das Weite suchen sollte. Der Junge auf dem Basketball kicherte schadenfroh.
    »Kennst du Archie?«, fragte ihn Kitty.
    »Kennst du Archie?«, antwortete er in einer nahezu perfekten Imitation ihrer Stimme, selbst die Tonhöhe und der leicht ländliche Akzent stimmten. Vielleicht übertrieb er den Akzent sogar ein bisschen, aber wie auch immer, die Wirkung war beunruhigend, und genau das war mit Sicherheit beabsichtigt. Während sie noch überlegte, ob sie nicht doch lieber verschwinden sollte, hörte sie von drinnen eine Stimme, die Archies Namen rief. Erneut rappelten die Schlösser, diesmal allerdings wesentlich schneller, die Kette wurde entfernt, die Tür wurde vollständig aufgerissen, und ein anderer Mann glotzte sie an – nicht einschüchternd wie der von vorhin, sondern wütend und gestresst. Während er hastig in seine Jeansjacke schlüpfte, musterte er Kitty durchdringend und nicht gerade wohlwollend, dann stürmte er aus der Wohnung, und Kitty sprang schnell aus dem Weg. Der Mann knallte die Tür zu, schloss ab, steckte den Schlüssel in die Tasche und eilte zur Treppe.
    »Entschuldigen Sie?«, rief Kitty ihm höflich nach.
    »Entschuldigen Sie?«, hörte sie das Echo ihrer Stimme von dem Jungen auf dem Basketball.
    Der Mann achtete nicht auf sie, sondern rannte weiter die Treppe hinunter.
    Kitty folgte ihm und gab ihre Höflichkeit auf. »Sind Sie Archie?«
    »Was, wenn’s so wäre?«
    »Na ja, wenn Sie es sind, dann würde ich gern mit Ihnen reden«, antwortete sie atemlos, während sie die dritte Treppe in Angriff nahmen.
    »Worüber?«
    »Über … na ja, wenn Sie mal stehen bleiben, kann ich es Ihnen sagen.«
    »Ich bin spät dran zur Arbeit«, entgegnete er, und gerade als sie ihn endlich eingeholt hatte, legte er noch einen Zahn zu.
    »Vielleicht können wir ja einen Termin abmachen, der Ihnen besser passt. Hier ist meine Karte.« Sie kramte in ihrer Handtasche,

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