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Hundesprache

Hundesprache

Titel: Hundesprache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Schlegl-Kofler
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Faktoren und der Situation ab. Bei Hunden mit intaktem Sozialverhalten wird bei Begegnungen meist nichts weiter passieren. Bei aktiver Unterwerfung gibt es in der Regel auch keine Probleme. Beschwichtigt Ihr Hund andere, weil er Angst hat, lesen Sie noch einmal auf > »Das macht mir Angst« nach.
    Kratzen dient der Körperpflege. Kratzen kann aber auch Zeichen eines Konflikts sein und ist dann eine sogenannte Übersprungshandlung.
    Das heißt von Hund zu Mensch Der Hund zeigt seinem Zweibeiner gegenüber beispielsweise dann Beschwichtigungssignale, wenn er ein Verhalten des Menschen nicht einordnen kann und dadurch verunsichert ist, oder auch dann, wenn man zu viel Druck ausübt. Wenn Ihr Hund den Kopf zur Seite dreht, sich klein macht oder sich die Schnauze leckt, wenn Sie drohend auf ihn zugehen, beschwichtigt er. Das kann bereits passieren, wenn Sie ihn zurechtweisen oder korrigieren, und ist kein »Alarmzeichen«. Was ein Hund aber als »Bedrohung« oder als Dominanzgeste seines Menschen empfindet, hängt auch von seiner Veranlagung ab.
    Sehr weiche Hunde zeigen Beschwichtigungsgesten unter Umständen auch schon dann, wenn ihr Zweibeiner lediglich zügig auf sie zugeht und sie dabei direkt ansieht. Zeigt ihr Hund Ihnen gegenüber häufig ausgeprägte Beschwichtigungssignale, sollten Sie den Umgang mit ihm überdenken.
    Sicheres, souveränes Auftreten gegenüber dem Hund ist wichtig. Aber sind Sie vielleicht zu autoritär? Hat er kein Vertrauen zu Ihnen? Bauen Sie Übungen nicht systematisch genug auf? Überfordern Sie Ihren Hund? Beschwichtigungsgesten haben nichts mit Ungehorsam zu tun!
    Auch hier gilt: Nicht jedes Lecken, jedes Abwenden des Kopfes usw. hat gleich einen tieferen Sinn.
    Beobachten Sie Ihren Vierbeiner genau. Sie werden sehen, dass er sich z.B. auch nach der Körperpflege oder wenn er sich gemütlich hingelegt hat, die Schnauze leckt. Das hat nichts mit Beschwichtigung zu tun. Schauen Sie also immer die gesamte Situation an und vermeiden Sie sowohl Über-, als auch Fehlinterpretationen.
    Das Gähnen ist häufig eine Übersprungshandlung. Es kann aber auch nichts »Tieferes« bedeuten. Betrachten Sie immer die Gesamtsituation.
Ich hab’ da ein Problem!
    Hunde, die sich in einem Konflikt befinden, verunsichert oder gestresst sind, zeigen Übersprungshandlungen. Das sind keine Botschaften an einen anderen Vierbeiner oder Menschen. Übersprungshandlungen zeigt der Hund, wenn er daran gehindert wird, das zu tun, was er eigentlich möchte, bzw. wenn er sich nicht entscheiden kann, was er tun soll. Häufige Übersprungshandlungen sind das Gähnen, Sichkratzen und bei manchen Hunden das Hochspringen. Auch das Lecken der Schnauze kann als Übersprungshandlung gezeigt werden.
    Hat der Hund starken Stress, kann er das mit Hecheln zeigen. Auch diese Signale kommen in anderen Zusammenhängen vor. Vierbeiner gähnen z.B. auch dann häufig, wenn sie sich nach dem Aufwachen oder einer Ruhepause strecken. Oder sie kratzen sich, weil es sie irgendwo juckt. Ist der Hund außer Atem, ist es sehr heiß oder hat er gar Fieber, hechelt er ebenfalls. Ob ein Signal nun eine Übersprungshandlung ist, ergibt sich auch hier aus der dazugehörigen Situation. Konfliktsignale dürfen weder fehl- noch überinterpretiert werden.
    Das heißt von Hund zu Hund Wenn z.B. ein Rüde hinter einem Gartenzaun steht und seine »Angebetete« draußen vorbeiläuft, kann ihn diese Situation dazu veranlassen, zu gähnen oder sich zu kratzen. Nichts täte er lieber, als dem verlockenden Duft zu folgen, aber der Gartenzaun verhindert dies leider. Er kann also sein Bedürfnis gerade nicht befriedigen. Hier ist dieses Verhalten eine Übersprungshandlung. Ist ein Hund sehr aufgeregt, etwa weil er spielende Artgenossen sieht, aber selbst an der Leine bleiben muss, kann es ein, dass er deshalb zu hecheln beginnt.
    Das heißt von Hund zu Mensch Konflikte können im Training, aber auch im Alltag entstehen.
    Möchten Sie z.B., dass Ihr Vierbeiner neben Ihnen sitzen bleibt, obwohl dieser lieber die Artgenossen zu einem Spielchen auffordern würde, kann es ein, dass er aus diesem Konflikt heraus gähnt oder sich kratzt. Meine Hündin gähnt z.B. gelegentlich dann, wenn ich neben ihr stehe, ihr Apportel werfe, es aber dann selbst hole und sie sitzen bleiben muss, was sie eigentlich nicht erwartet hat. Beim zweiten Mal gähnt sie dann schon nicht mehr – sie hat ihre Apportierleidenschaft jetzt sozusagen im Griff. Reagieren müssen Sie in einem solchen

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