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Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch.

Titel: Hundherum glücklich - Ein Freund. Ein Buch. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Andeck
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behandelt und an Familien vermittelt werden. Aber auch bei uns haben viele Hunde ein elendes Leben. Immer häufiger beispielsweise stoßen Behörden auf ein Phänomen, das bisher nur aus den USA bekannt war; dort heißt es Animal Hoarding: Menschen, die Tiere lieben und sich extrem einsam fühlen, schaffen sich unzählige an, fünf, zehn, hundert, zweihundert. Solche psychisch kranken Tierliebhaber merken nicht, wenn die Tiere leiden und verwahrlosen. 2006 wurden auf einem »Tiergnadenhof« in Liebenwalde fast zweihundert Hunde beschlagnahmt, die unter erbärmlichen Bedingungen dort vor sich hin vegetierten. Alle landeten im Tierheim.
    Hunde können aber auch durch ganz alltägliche Vorkommnisse in Not geraten: wenn ein Besitzer stirbt, durch eine Scheidung, wenn Kinder geboren werden und Eltern überfordert sind oder wenn der notwendige Sachkundenachweis für die Haltung eines »Kampfhundes« vom Besitzer nicht erbracht wird.
Besonnen helfen
    Wer einen Hund im Tierheim leiden sieht, will oft spontan helfen, und das ist gut. Ein Hund, der Schlimmes erlebt hat, darf aber keine weiteren schlechten Erfahrungen mit Menschen machen, das könnte ihm seine letzte Chance auf ein gutes Hundeleben nehmen. Ein solcher Nothund kann ein wundervoller Familienhund sein, aber nur, wenn er die richtige Familie findet. Wer einem solchen Tier also wirklich helfen will, muss vorher viel Zeit einplanen, um wichtige Fragen zu klären. Auch Hunderetter können in Wahrheit Hundehändler sein. Auch Tierheimhunde können Rassen angehören, die sich nicht für die Haltung in einer Familie eignen. Und ein ehemaliger Streuner kann in einer Großstadtwohnung vielleicht nie glücklich werden.
    Je stärker man den Drang spürt, einem gequälten Tier zu helfen, desto mehr sollte man sich fragen, ob man das auch wirklich kann. Nur das ist wahre Tierliebe.

45 Einen Hundeführerschein ablegen
    »Wie groß muss die Zwingergrundfläche ohne Berechnung der Hundehütte mindestens für einen Rottweiler sein?«
    Keine Ahnung. Ich besitze weder Zwinger noch Hundehütte noch Rottweiler.
    »Welche Erreger sind die Verursacher der Tollwut?«
    Das weiß ich nicht, mein Hund ist gegen Tollwut geimpft. Ich zwar nicht, aber selbst wenn ich Tollwut hätte, wäre es mir egal, welcher Erreger dafür verantwortlich ist.
    »Rassespezifisch können bestimmte Augenkrankheiten auftreten. Welche Rasse neigt zu »Offenen Augen« (Ektropium)?
    Ich wusste bis eben nicht einmal, dass es diese Krankheit gibt, aber mein Tierarzt kennt sie bestimmt, und deswegen finde ich das nicht schlimm.
    Ich lebe in Baden-Württemberg, und hier kann ich mir diese Wissenslücken leisten. Würde ich aber in Nordrhein-Westfalen wohnen, wäre mein zotteliges Hundetier ein sogenannter 40/20-Hund, und ich wäre jetzt vielleicht durch die Prüfung für den Sachkundenachweis gefallen. Diesen sogenannten Hundeführerschein müssen in Nordrhein-Westfalen nämlich nicht nur Halter von »Kampfhunden« ablegen, sondern auch Besitzer von Hunden, die größer als 40 Zentimeter sind oder mehr wiegen als 20 Kilo. Juristisch betrachtet gelten solche Tiere dort als »große Hunde«, und gemäß Paragraph 11 des Landeshundegesetzes muss man für ihre Haltung bestimmte Auflagen erfüllen. Unter anderem muss man eine Sachkundeprüfung ablegen.Das ist im Prinzip gut. Alle Hundebesitzer müssen über Hundewissen verfügen. Aber eben alle. Warum sollte der Besitzer eines großen dicken Beagles mehr Wissen benötigen als der eines kleinen dünnen? Und vielleicht sollte man auch an den Fragen noch ein wenig feilen. Warum müssen Beaglebesitzer überhauptWissen über die Zwingergröße für Rottweiler haben, zumal die Zwingerhaltung von Hunden ohnehin höchst umstritten ist?
    Nordrhein-Westfalen ist nicht das einzige Bundesland, das eine Prüfung für Hundehalter vorschreibt. Seit Januar 2013 müssen auch Neuhundebesitzer in Niedersachsen einen Führerschein ablegen, aber dort trifft dieses Gesetz alle Herrchen und Frauchen. In Hamburg können Hundebesitzer eine Gehorsamkeitsprüfung ablegen und dürfen dann mit ihrem Hund auch ohne Leine Gassi gehen, für alle übrigen gilt die Leinenpflicht. Und in den anderen Bundesländern sind solche Prüfungen zum Teil für Halter gefährlicher Hunde Vorschrift (siehe auch das Kapitel: »Einen ›Kampfhund‹ halten«).
    Sachkundenachweise oder Hundeführerscheine sind auch oft Voraussetzung für die Teilnahme an Hundesportprüfungen und bei der Begleithundprüfung. Anders als der

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