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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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tanzen schienen und
ihr Körper Feuer fing und sich nach dem seinen sehnte. Juliette schüttelte den
Kopf, plötzlich überrascht von dem rituellen Charakter des Ganzen – so konnte
nur eine Zeremonie sein, die so alt war wie die Zeit.

 
    4. Kapitel
     
                 Vorsichtig öffnete Juliette die
Augen, halb in der Hoffnung, dass keines ihrer jüngsten Erlebnisse real gewesen
war und sie einfach nur Albträume gehabt hatte. Sie hatte an dem Blutaustausch
nur allzu bereitwillig teilgenommen, und nicht weniger bereitwillig hatte sie
sich von diesem Fremden küssen lassen. »Verdammt, verdammt, verdammt«, murmelte
sie und setzte sich auf dem Bett aus Blattwerk auf, auf dem sie lag.
                 Sie konnte das stete Tropfen von
Wasser hören und sah, dass sie sich in einer Höhle befand. Das Bett aus
Blättern und Zweigen, auf dem sie saß, war nichts Natürliches, sondern etwas
von Menschenhand Geschaffenes. Riordan hatte ihr also einen sicheren
Unterschlupf und ein weiches Bett beschafft, bevor er sich »unter die Erde«,
begeben hatte. Juliette vermied es ganz bewusst, zu der Stelle hinüberzugehen,
von der sie sicher war, dass er dort in einem Bett aus fruchtbarer schwarzer
Erde ruhte. Sie konnte seine Nähe spüren, obwohl er tief unter dem Erdreich und
dem Laub vergraben war, völlig reglos dalag und nicht einmal mehr atmete.
                 Juliette holte tief Luft, um ihre
brennende Lunge mit Sauerstoff zu füllen, und trat noch weiter von dem Fleck
zurück, um nicht dem verrückten Impuls zu erliegen, sich auf den Boden zu
werfen und die Erde mit ihren Händen wegzuschaufeln, um zu Riordan zu gelangen.
Deshalb entfernte sie sich noch etwas weiter. »Es war eine Art Zeremonie, nicht
wahr ?« , flüsterte sie. »Aber meine Leute heiraten
nicht .« Wieder trat sie zurück, doch diesmal waren
ihre Schritte widerstrebender. »Du bist ein außergewöhnlicher Mann, Riordan,
aber ich bin nicht, was du denkst, und ich könnte es auch niemals sein .«
                 Sie hatte keine Wahl; sie musste nach
Hause zu ihrer Schwester. Juliette zog ihre Stiefel aus und band sie an den
Schnürsenkeln zusammen, schlüpfte aus ihrer Bluse und den Jeans und band auch
diese beiden Kleidungsstücke an die Stiefel. Völlig nackt stand sie da und
drückte eine Hand an ihren pochenden Nacken. Ihr Körper rief nach Riordan, ihr
Geist suchte die Verbindung mit ihm und ihr Herz den Schlag des seinen.
Schnell, bevor sie dem Schmerz und der in ihr erwachenden Unvernunft erlag,
hängte Juliette sich die zusammengebundenen Kleider um den Nacken.
                 Dann schloss sie die Augen, um alle
visuellen Ablenkungen auszuschließen und ihre Nerven zu beruhigen. Sie würde
ihre ganze Kraft aufwenden müssen, um Riordan zu verlassen. Nachdem er die
rituellen Worte gesprochen hatte, hatte er ihr genauestens erklärt, dass sie
von nun an aneinander gebunden waren. Sollte sie je ohne ihn erwachen, würde
sie die Trennung als intensiven Schmerz empfinden. »Und du hast mir nichts
vorgemacht«, sagte sie laut. »Mir ist tatsächlich so, als zerrisse es mir das
Herz. Was auch immer du sein magst, was auch immer du getan hast, es
funktioniert ganz eindeutig bei mir .«
                 Was
hast du vor? Besorgnis schwang in Riordans Stimme mit. Juliette glaubte zu
spüren, wie seine Finger über ihr Gesicht glitten, an ihrem Hals
hinunterwanderten und über ihre Brüste strichen. Und ihr Körper, der seine
Berührung erkannte, reagierte mit Hitze und Verlangen.
                 Ihre Augen weiteten sich, und sie
schaute sich verwundert um. Wo bist du?
Warum kann ich dich nicht sehen? Wie kannst du mich berühren, obwohl du gar
nicht hier bist?
                 Ich
bin unter der Erde, bis die Sonne untergeht. Du kannst mich nicht verlassen,
Juliette. Du weißt, dass du das nicht tun darfst.
                 Noch
ein Geschenk? Du kannst mich berühren, aber ich kann dich nicht erreichen? Es
war schockierend, dass seine Berührung ihr so real erschien, dass sie ihren
Körper in Erregung versetze und ihr Herz bewegen konnte, obwohl er nicht einmal
in ihrer Nähe war.
                 Sag
mir, was du vorhast. Warum willst du mich verlassen, obwohl du spürst, dass wir
zusammengehören?
                 Du
kennst mich nicht. Nicht nur er hatte Geheimnisse, sie auch.
                 Du
lässt mich ja auch nicht in deinen Geist und in dein Herz

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