Hunger der Nacht (Dark Hunger)
seine Haut berührten und sie sein dunkles Geschenk in ihrem
Körper aufnahm.
Er holte sie aus ihrer Verzückung in
die Realität zurück, als sie genug für ihren zweiten Blutaustausch zu sich
genommen hatte, und presste leidenschaftlich seinen Mund auf ihren. Er könnte
sie in alle Ewigkeit so küssen, immer und immer wieder, und nie genug bekommen.
Sie umklammerte seine Schultern und erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft,
die seiner in nichts nachstand. Doch plötzlich zog er sich abrupt zurück und
funkelte sie böse an. Es hatte etwas Unheilvolles, dieses Glimmen in seinen
Augen.
»Was ist ?«
»Das weißt du ganz genau. Du hast an
einen anderen Mann gedacht !«
Juliette strich mit der Zungenspitze
über ihre Unterlippe. »Ich habe nicht an einen anderen Mann gedacht, sondern nur, dass ich noch nie mit einem so
sexy Mann wie dir zusammen war. Das ist ein Unterschied .«
Er schloss die Hand um ihren Arm und
zog sie dicht an sich heran. »Du bist mit einem anderen Mann zusammen gewesen .«
»Jaguarmenschen sind triebhafte
Geschöpfe, Riordan. Wir brauchen manchmal Sex .« Sie
beugte sich vor und strich mit der Zunge über die Stelle, an der sie sein Blut
zu sich genommen hatte. »Warum sollte dich das stören ?«
»Weil wir aneinander gebunden sind,
Juliette. Ich würde es merken, wenn du mit einem anderen Mann Sex hättest. Du
könntest es nicht vor mir verbergen .«
»Ich würde auch nicht versuchen, es
vor dir zu verbergen .« Sie stieß gegen seine harte
Brust, aber er war wie ein Fels, und selbst mit ihrer ungewöhnlichen Kraft
konnte sie ihn nicht bewegen.
»Ich würde ihn umbringen .«
»Warum würdest du ihn umbringen?
Nicht er ist es, der an dich gebunden ist .«
»Genau.« Von einem dunklen Zorn
erfasst, den er sich nicht erklären konnte, wandte Riordan sich von Juliette
ab. Um sich zu beruhigen, watete er in den Teich und sah sich nach ihr um. Sie
stand dort im Schein des Mondes, der auf ihren hinreißenden Körper fiel, und
trug einen Gesichtsausdruck zur Schau, der eine Mischung aus Belustigung und
Ärger war. »Ich bin kein Mensch, Juliette, und du darfst nicht einmal für eine
Sekunde denken, ich sei einer. Ich bin ein Raubtier, und ich werde beschützen,
was ich mein Eigen nenne .«
»Habe ich gesagt, ich wollte einen
anderen Mann? Nein! Niemand kann sich mit dir vergleichen – das war mein
Gedanke; ich dachte nicht , dass ich
einen anderen Mann will. Wie könnte ich auch – nach dem, was gerade erst
zwischen uns war? Wirst du dich wie ein Idiot aufführen und ständig
eifersüchtig sein? Das würde mich verrückt machen .«
Er tauchte einen Moment unter, um
sich abzukühlen. Dann, bis zu den Hüften im Wasser, richtete er sich wieder auf
und winkte ihr. »Komm her !«
»Du hast meine Frage nicht
beantwortet .«
Er seufzte. »Ja, natürlich werde ich
mich wie ein Idiot aufführen und eifersüchtig sein. Die Vorstellung, ein
anderer Mann könnte dich berühren und mit dir intim sein, weckt in mir nur den
einen Gedanken: ihm das Herz herauszureißen .«
»Na ja.« Juliette lächelte und watete
zu ihm hinaus. »Wahrscheinlich würde ich auch jede Frau, die dich zu verführen
versuchte, umbringen wollen .« Sie griff nach ihm und
küsste ihn. »Wir werden beide daran arbeiten müssen, uns nicht wie
eifersüchtige Idioten zu benehmen. Ich jedenfalls kann mir nicht vorstellen,
jemand anderen zu wollen, solange ich dich habe .«
»Und ich werde nie etwas dagegen
haben, wenn du mich verführen willst«, sagte er und zog sie wieder zu einem
seiner langen, süchtig machenden Küsse an sich, der diesmal aber auch eine
gewisse Schärfe hatte.
»Na, da habe ich aber Glück gehabt .« Juliette bückte sich und bespritzte Riordan mit Wasser,
bevor sie lachend die Flucht antrat und unter Wasser bis zur Mitte des Teiches
schwamm.
6. Kapitel
Riordan sah Juliette zu, als sie mit
anmutigen, sinnlichen Bewegungen den Teich durchschwamm. Das klare Wasser
schlug schimmernd über ihrer vollkommenen weiblichen Gestalt zusammen und
betonte
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