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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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üben.

 
    8. Kapitel
     
                 Riordan ging als Erster durch die
Tür. Der Raum war durchdrungen von dem Geruch panischer Angst, noch
überwältigender und stechender jedoch war der von großen Katzen. Ein Tisch war
umgestürzt, an einer Wand befand sich ein Blutfleck
und ein weiterer an einem zerbrochenen Stuhl.
                 Juliette presste eine Hand an ihren
Mund und unterdrückte ein Aufschluchzen. »Sie ist fast noch ein Kind, Riordan. Sie
ist gerade erst zwanzig geworden .« Juliette drängte
sich an ihm vorbei, lief durch die Hütte zu der Wand hinüber, atmete tief ein
und konzentrierte sich auf den Geruch des Blutes. »Das stammt nicht von Jasmine . Es ist Solanges Blut. Sie war hier .«
                 Riordan untersuchte den Raum und den
Urwaldboden vor der Tür. »Sie kam, als Jasmine ergriffen wurde ,
und muss sich noch im Laufen verwandelt haben. Kann sie das? Siehst du diese
Fußspuren hier, dann die zerrissenen Kleider und die Abdrücke von Pfoten? Sie
hatte keine Zeit, ihre Kleider abzulegen, und hat sich mit ihnen verwandelt.
Dabei sind die Nähte geplatzt, und den Rest hat sie sich abgerissen, damit sie
kämpfen konnte. Solange war es, die die Tür zerstört hat, um an deine Schwester
heranzukommen. Sie hatten sie von innen verriegelt und brachten deine Schwester
aus der Hintertür hinaus. Einer trug sie. Sie waren in menschlicher Gestalt
hier. Siehst du ?« Riordan hockte sich neben die
Spuren. »Dieser hier ist plötzlich schwerer, was bedeutet, dass er ein Gewicht
trug. Jasmine hat nicht gekämpft .«
                 »Dann war sie bewusstlos«, sagte
Juliette. »Sie würde sie bis zu ihrem letzten Atemzug bekämpfen. Wir alle haben
meine Mutter sterben sehen. Solange hat mit angesehen, wie sie ihre Mutter
töteten, und doch ist sie ohne Zögern in die Hütte gestürmt und hat versucht,
sie aufzuhalten .« Juliette drehte sich wieder zu dem
Blutfleck um. »Solange kann nicht allzu schwer verletzt sein .«
                 »Einer blieb zurück, ein großer Mann,
der sich hier in einen Jaguar verwandelt hat. Wahrscheinlich wollte er Solange
nicht verletzen, als er sah, dass sie ein Weibchen war und sich im Laufen
verwandelt hatte. Immerhin ist sie wahrscheinlich ein extrem seltenes Exemplar .« Riordan folgte den Spuren. »Sie entkam in den Wald – aber
der große männliche Jaguar ist hinter ihr her .« Riordan wandte sich wieder Juliette zu. »Wen verfolgen wir ?«
                 »Vielleicht sollten wir uns trennen.
Ich werde Solanges Spuren folgen. Wir haben schon oft Seite an Seite gekämpft,
und ich weiß, wie sie denkt. Sie wird mich akzeptieren. Du folgst Jasmine, weil
du viel stärker bist und schneller vorankommst. Du hast eine Chance, sie zu
erreichen, bevor sie ihr etwas zuleide tun .«
                 »Es wird bald hell, Juliette, und
dann muss ich mich in die Erde begeben. Wenn ich deine Schwester vorher nicht
erreiche, wird sie einen weiteren qualvollen Tag verbringen .« Riordan verfluchte die Verwundbarkeit seiner Spezies. »Ich kann mich nicht in
der Sonne aufhalten .« Er berührte ihre Wange. »Und du
wirst auch Verbrennungen davontragen. Deine Haut erträgt keine intensive Sonne
mehr, und du wirst dir die Augen versengen .«
                 »Ich pfeife auf meine Haut .« Juliette schob sich an ihm vorbei und sah sich den Boden
und die Richtung an, die die Jaguarmänner eingeschlagen hatten. Verzweifelt
versuchte sie zu entscheiden, wer sie am dringendsten brauchte, Solange oder
Jasmine. Riordan war schnell, er konnte zu ihrer Schwester gelangen, bevor er
aus der Sonne gehen musste. »Jasmine ist schon seit Stunden bei ihnen. Wenn du
nicht glaubst, dass dir genug Zeit bleibt, um sie zu finden, werde ich mich
darauf verlassen müssen, dass Solange ihrem Angreifer allein entkommt. Wir
müssen Jasmine schnellstens aufspüren, Riordan .«
                 Statt einer Antwort schlang er einen
Arm um ihre Taille und hob sie auf. Juliette sah den Dschungel ringsumher nur
noch verschwommen, als Riordan mit ihr hindurchraste. Sie hatte keine Ahnung,
wie er sich auf die Spuren konzentrieren konnte, die kleinen, zertretenen
Blätter, abgeknickten Zweige und gelegentlichen Fußabdrücke, wenn er sich so immens
schnell bewegte. Sie brauchte Riordan nicht zu sagen, dass ihre jüngere
Schwester in einer fatalen Lage war; er konnte jede ihrer Sorgen in ihrem
Bewusstsein lesen. Wenn die

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