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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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Risiko, an Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, Diabetes Typ 2 („Wohlstandsdiabetes“), Herzinfarkt und Schlaganfall, zahlreichen Krebsleiden oder Schäden am Bewegungsapparat zu erkranken. Auch der vorzeitige Tod ereilt Fettleibige mit einem BMI über 30 mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit wie Schlanke: Das Risiko des frühen Ablebens ist genauso hoch wie bei starken Rauchern, erklärte das schwedische Karolinska-Institut Anfang 2009 nach Auswertung der Daten von 46.000 alten Schweden, die seit ihrer Rekrutenzeit beobachtet wurden. Bei den Kanadiern von S. 126 hingegen war im adipösen BMI-Bereich von 30 - 35 das Sterberisiko nicht erhöht. Auch die Universität Tübingen gab nur einige Wochen nach den Schwedenneue Studienergebnisse bekannt, denen gemäß etwa ein Viertel der untersuchten Adipösen keine Krankheitszeichen in Richtung Diabetes oder Gefäßverkalkung zeigten. Die Blutwerte der schwer Dicken glichen denen Normalgewichtiger. Bestätigung erhielten die Tübinger Forscher zeitgleich aus den USA: Nach der Datenanalyse von mehr als 5000 Personen erschien knapp ein Drittel der Fettleibigen im Hinblick auf den Stoffwechsel gesund. Ist Adipositas vielleicht doch nicht so gefährlich? Oder wird es erst ab einem BMI von 40 wirklich kritisch, also bei massiver Fettsucht, die etwa ein bis zwei Prozent aller Bundesbürger befallen hat?
    Interessant: Die Fettleibigkeit selbst wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO seit über zehn Jahren nicht nur als eigenständige „chronische Erkrankung“ eingestuft, sondern inzwischen sogar als „globale Epidemie“, die uns krank macht. Bislang scheint aber nur bestätigt, dass im letzten Jahrzehnt fast nur Dicke noch dicker geworden sind . Zu diesem Ergebnis kommt auch der DGE-Ernährungsbericht des Jahres 2008: Die Zahl der Übergewichtigen ist seit dem letzten Bericht vier Jahre zuvor weitgehend konstant geblieben – aber diese Schwergewichte wurden immer beleibter . Internationale Unterstützung erhält die DGE von Michael Gard, einem Wissenschaftler der australischen Charles-Sturt-Universität. Er behauptet, dass die Zahl der krankhaft Dicken in den Industrieländern erstmals nicht weiter ansteigt. Diese „Wachstumsprozesse“ seien Ende 2008 an ihre natürlichen Grenzen gestoßen. In einem Interview mit der englischen Zeitung „The Telegraph“ spricht der Forscher Klartext: Die katastrophalen Szenarien einer grassierenden Fettsucht seien falsch und oftmals absichtlich überzeichnet, um das Gehör der Politik zu bekommen. Das sieht auch der Genetiker Geoffrey Friedman von der Rockefeller University in New York so: Das Thema Fettepidemie sei hoch politisiert und vollerFalsch- und Desinformationen. Gesichert sei nur, dass im letzten Jahrzehnt fast nur Dicke noch dicker geworden sind . Genau zu diesem Ergebnis kam Anfang 2010 auch eine Studie im hoch angesehenen amerikanischen Medizinjournal JAMA …

Kalorien & Körpergewicht –
eine ganz einfache Geschicht´?
    Auch wenn es also keine gesellschaftliche „Fettsuchtepidemie“ zu geben scheint, die unser Gesundheitssystem in die Krise stürzt, so gilt doch für jeden einzelnen Menschen: Stark übergewichtig zu sein ist kein erstrebenswerter Zustand. Hinzu kommt, dass die meisten Menschen wabbelige Fettpolster weder an sich noch an anderen wirklich attraktiv finden und konsequenterweise auch kein Mitleid mit den Schwergewichten haben: Mehr als acht von zehn Deutschen lehnen die Aussage nicht ab, sehr Dicke seien faul und willensschwach , teilte 2007 die Universität Marburg mit. Und 85 Prozent dieser Befragten meinen, die krankhaft Übergewichtigen seien im Wesentlichen selbst für ihr Körpergewicht verantwortlich: Sie würden sich zu wenig bewegen und zu viel essen . Was könnte bis auf sehr wenige Stoffwechselkranke sonst der Grund für massives Übergewicht sein? Um es an dieser Stelle nochmals ins Gedächtnis zu rufen: Alles, was Sie in diesem Buch lesen, gilt für grundsätzlich körperlich und psychisch gesunde Menschen, die keinen Ernährungs- und Bewegungseinschränkungen unterliegen und deren Essverhalten nicht maßgeblich durch Stress gestört wird. Was also ist der Grund für die ungeliebten Pfunde zu viel, wenn keine Erkrankung die Ursache ist? Früher hieß es oft gutbürgerlich: „Dicke sind krank, das sind die Drüsen.“ Die produzieren wahrscheinlich Fett. Spaß beiseite und her mit der „Marburger Meinung“: Die echten Schwergewichte unter uns essen zu viel und bewegen

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