Hungrig nach Macht 2
selber etwas Zeit verschaffen. Darum der Satz, dass sie kaum die Möglichkeit für ein virtuelles Treffen finden würde. Damit stand offen, wann sie ihm wieder antworten würde.
Den folgenden Abend widmete sie ganz dem Thema „Domina“.
Sie wollte nicht nur viel mehr erfahren über das, was eine professionelle Domina ausmachte, sondern auch die unterschiedlichen Charaktere studieren. Immerhin hatte sie sich fest vorgenommen, eine Domina kennenzulernen.
Auch wenn dieser Gedanke noch etwas weit hergeholt schien, sie konnte sich gut vorstellen, einen Kontakt herzustellen. Wie sonst sollte sie verstehen? Wer sonst könnte ihre Fragen besser beantworten?
Hanna sah sich genauer auf der Internetseite um, auf der sie neu angemeldet war.
Ihr war durchaus bewusst, dass sie mit ihren vagen Angaben als Fake erkannt werden könnte. Doch das war ein kalkulierbares Risiko, das sie eingehen konnte. Immerhin hatte sie vor, sich zu outen, wenn sie einen Kontakt hergestellt hatte.
Willensstark ließ sie sich nicht von den aufregenden Foren-Themen ablenken und suchte gezielt nach Frauen, die sich einschlägig zu erkennen gaben.
Nach unzähligen, ernüchternden Klicks, stieß sie endlich auf das, was sie suchte.
Überraschend groß war die Anzahl der Damen, die ihre Dienste als Domina anboten.
Eine ganze Reihe von Fotos öffnete sich, sortiert nach dem Datum der Aktualisierungen. Hanna interessierten jedoch mehr die Postleitzahlen oder Gebietsangaben. Denn was würde ihr jemand nutzen, der Hunderte von Kilometern von ihr entfernt war?
Ihr Ziel war es, einen Raum zu betreten, der mit SM-Spielgeräten ausgestattet war. Sie wollte die Umgebung spüren und noch so vieles mehr.
Hanna fand sich auf der Seite einigermaßen zurecht und hatte bereits eine passable Liste von Dominas im Umkreis von 200 km ausfindig gemacht.
Neben den Bildern war eine kurze Beschreibung zur Person und ihrer Ausrichtung zu finden.
Da Hanna nach eigener Sympathie entscheiden wollte, betrachtete sie erst ein ansprechendes Foto und las dann den danebenstehenden Text. Um später ihre Auswahl besser eingrenzen zu können, notierte sie sich die infrage kommenden Namen auf einem Block.
Sie hatte einige Auswahlkriterien, nach denen sie vorging.
Da war zum einen der Text. Stand da zum Beispiel: „Ich werde dir beibringen, um deine Strafen zu bitten“, hatte das eine andere Wirkung auf Hanna als die Aufzählung angewandter Praktiken.
Sie wollte eine Frau kennenlernen, die nicht nur ihren Beruf sah, sondern auch den Menschen achtete, der ihre Dienste in Anspruch nahm.
Je mehr sie las, desto verunsicherter wurde sie, ob der gewählte Weg der richtige sein könnte. Trotzdem sah sie sich die Seiten der ersten vier Damen auf ihrer Liste genauer an.
Es war nicht einfach, von einem Bild und einer Selbstdarstellung auf die Person zu schließen, die dahinter stand.
Am besten gefiel ihr das Profil von Mrs. Cora. Sie führte ein Studio, das nur 46 km weit entfernt lag, war Mitte vierzig, sah gut aus und machte einen sympathischen Eindruck.
Sie beschrieb sich selber als einfühlsam, aber bestimmt in der Ausführung ihrer Erziehung. Einen Sklaven, der seinen Platz noch nicht kannte, würde sie dort hinführen.
Von ihrem Studio waren einige Bilder eingestellt, die unterschiedliche Räume zeigten.
Hanna erschien es, wie ein komplett eingerichtetes Haus. Vorstellen konnte sie sich allerdings nicht, wie so etwas möglich war. Sie dachte da an benachbarte Anwohner. Vielleicht war es aber auch ein Haus in Alleinlage?
Hanna wollte unbedingt weiter kommen und fasste all ihren Mut zusammen, die folgende Nachricht zu schreiben. Allerdings konnte sie sich nicht dazu durchringen, die professionelle Domina als solche anzuschreiben. Sie wollte ja auch etwas ganz anderes, als ihre Dienste in Anspruch nehmen. Sie wollte etwas Spezielles. Und so schrieb Hanna:
Hallo Cora,
ich bin Hanna und möchte mich gern von Frau zu Frau mit dir unterhalten.
Auch wenn diese Art der Kontaktaufnahme eher ungewöhnlich ist, hoffe ich doch, dass du die Nachricht bis zu Ende liest.
Vor einigen Monaten habe ich meine Neigung entdeckt und die ganze Zeit über gibt es wahnsinnig viele offene Fragen.
Aber mit wem soll … oder kann ich darüber reden?
Du verstehst sicher, was ich meine.
Dein Profil wirkt auf mich sehr ansprechend, was mich hoffen lässt, in dir eine Vertraute zu finden.
Ich freue mich darauf, dich kennenzulernen.
Viele Grüße, Hanna
Mit etwas
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