Hungrig nach Macht (German Edition)
fühlst, wie ich deine Haut zwischen meine Zähne nehme ... Ich ziehe ein wenig ... um dann meinen Mund weiter zu öffnen ... Meine Zunge wandert über deinen Hals und du fühlst eine heiße Spur, die sie zu hinterlassen scheint. Eine zarte Berührung meiner Lippen ... lässt deine Sehnsucht wachsen ... nach mehr.
Du darfst deine Hände wieder nach vorn nehmen.
Wir treffen uns bald ... zu unserer nächsten Reise.
Spüre meine Nähe durch jeden Windhauch, der dich berührt.
Lady of Darkness
Hanna hatte nicht erwartet, dass die Nachrichten so eine vertraute Schiene erreichen würden. Aber es sollte wohl so sein.
Es musste wohl auch so sein. Denn wie sollte sich jemand leiten lassen, der ein solches Vertrauen nicht spürte? Auf eine derart ungewöhnliche Weise, allein durch geschriebene Worte ausgelöst?
Was Hanna bisher jedoch verschlossen blieb, war das Drängen nach Hingabe. Sie konnte sich spürbar als Herrin an der Ergebenheit ihres Sklaven erfreuen. Doch die andere Seite blieb für sie im Verborgenen. Hanna konnte dieses Lustempfinden nicht oder vielleicht noch nicht nachvollziehen.
Die Türklingel riss Hanna aus ihren Gedanken.
Sie fiel Mark um den Hals. Blieb eine ganze Zeit lang so mit ihm im Türrahmen stehen. Ganz einfach, weil sie diesen Augenblick für sich brauchte.
Nachdem sie ihren Freund hereingebeten hatte, goss sie ihm das letzte Glas Wein ein, das von gestern übrig geblieben war. Dann ließ sie ihren Gedanken freien Lauf.
Sie erzählte alles von Beginn an. Von dem Essen mit Jörg. Dass er ihren Slip verlangte. Wie sie sich fühlte, als er auch noch daran gerochen hatte, bevor er ihn verschwinden ließ. Von dem Museumsbesuch. Und wie geil es war, dass er sie genötigt hatte, ihn zu bitten, sie zu ficken. Von seinem Kniefall vor ihrem Bett. Und seiner Bitte, ihr Sklave sein zu dürfen. Von ihren Recherchen im Internet über BDSM. Von ihrem Kontakt zu Jay und ihren Nachrichten. Von den Streifzügen durch Online-Sexshops. Von ihrem Einkaufsbummel in der Innenstadt. Und von der letzten Nacht.
Mark hörte interessiert zu. Wohl wissend, dass er Hannas Redefluss keinesfalls unterbrechen durfte. Sonst würde sie gänzlich schweigen. Also wartete er geduldig ab, bis sie zum Ende kam. Mit einem Lächeln beantwortete er Hannas Abschlussfrage, was er davon halte.
„Süße, du bist glücklich, oder?“, fragte er mit einem charmanten Grinsen, das sein Wissen über die Antwort deutlich verriet.
Hanna nickte. Woraufhin er fragte, worin sie denn dann ein Problem sehe.
Aber er kannte Hanna nur zu gut. Und wusste bereits, dass sie mit diesem Durcheinander in ihrem Kopf nicht zurechtkam.
Besser jedoch für ihn und auch für Hanna, wenn sie die Dinge aussprach. Und so schilderte sie ihren Eifer, nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Techniken zu erfahren. Ihre Unwissenheit und den Wunsch, dieses Neue zu begreifen.
Mark legte seinen Arm um Hannas Schultern und forderte sie auf, alles auf sich zukommen zu lassen. Damit es reifen und wachsen könne.
„Solang du dich wohlfühlst bei dem, was du tust, ist es gut.“ Er zog sie an sich, schloss sie fest in seine Arme und wünschte ihr, dass sie ihr Glück genießen könne.
Hanna war froh, Mark bei sich zu haben. Er tat ihr gut. Und seine Worte auch.
Nein, sie hatte nicht erwartet, dass er abfällige Bemerkungen machte. Aber so viel Verständnis nun auch nicht.
Als Mark nach drei Stunden seine Freundin wieder verließ, fühlte sie sich sehr erleichtert. Erstens hatte sie jetzt einen Mitwisser. Zweitens schien es gar nicht so abwegig zu sein, auf diese Art sein Glück zu finden. Und drittens, weil Mark ein richtiger Freund war.
Trotzdem war Hanna zu aufgewühlt, um ins Bett zu gehen. So beschloss sie, noch einmal in ihrer BDSM-Gruppe die neuen Einträge nachzulesen.
Sie bekam eine Nachricht angezeigt und sah nach, wer sie geschickt hatte.
Jay hatte sich in der Zwischenzeit gemeldet und Hanna war natürlich gespannt auf seine Reaktion.
Schönen guten Abend Lady,
ich freue mich sehr über die netten Worte und kann das Kompliment nur zurückgeben.
Jedes der Worte, die ich lese, ist wie ein Tropfen konzentriertes Glück. Und Nahrung für meine Seele.
Dieser Traum ... dieser Ort ... er ist einfach wunderschön. Ich freue mich auf den nächsten Besuch.
Hmmm meine Vorlieben ... meine Sehnsüchte und Träume ... Da gibt es so vieles, was zu erzählen wäre. Wie beschreibt man einen Menschen in ein paar kurzen Worten, die der Sache nicht im
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