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Hunkelers erster Fall - Silberkiesel

Hunkelers erster Fall - Silberkiesel

Titel: Hunkelers erster Fall - Silberkiesel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansjörg Schneider
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»heraus damit, oder ich bringe dich um. Wo sind meine Diamanten?«
    Da mischte sich der Mann im Kamelhaarmantel ein. »Hören Sie auf«, sagte er, »es nützt nichts. Er weiß es wirklich nicht.«
    »Was soll das heißen? Wer weiß es denn?«
    »Ich glaube, seine Frau weiß es. Sie hat gestern Abend das Türkenlokal verlassen. Ich habe sie ziehen lassen, weil ich auf Herrn Civil aufpassen wollte. Das war offenbar falsch. Sie hat sie abserviert.«
    »Sie sind eine Niete«, schrie der fette Mann, »ich mache Sie persönlich verantwortlich. Ich gebe Ihnen noch einen Tag Zeit, dann sind Sie dran.«
    Er drehte sich langsam ab, ging mit schweren Schritten zur Limousine zurück und blieb auf halbem Weg stehen.
    Hintereinander bogen mehrere Polizeiwagen mit Blaulicht von der Hochbergerstraße auf den Vorplatz ein, hielten an, die Türen öffneten sich. Polizisten sprangen heraus mit gezückten Pistolen.
    Der fette Mann setzte ein joviales Lächeln auf. Er betrachtete die Browning in seiner Hand und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Aus dem vordersten Wagen stieg Staatsanwalt Suter, zusammen mit Hunkeler und Madörin.
    »Schau an«, sagte Suter, »was für eine Überraschung. Was machen denn Sie hier, Herr Dr. Zeugin, wenn man fragen darf?«
    »Ach lassen wir die Titel«, sagte der fette Dr. Zeugin, der immer noch lächelte, als freue er sich über das unverhoffte Wiedersehen. »Titel sind Schall und Rauch. Habe ich recht?«
    »Wie recht Sie haben«, sagte Suter, »aber was haben Sie mit der Pistole in Ihrer Hand vor?«
    »Ach wissen Sie«, sagte Dr. Zeugin und schaute zu den drei andern Männern zurück, »ich bin in tiefer Not. Huber«, er zeigte auf den Glatzkopf, der in Handschellen dastand, »ist wieder einmal auf Abwegen. Ich habe ihm soeben diese Pistole abgenommen. Hier, nehmen Sie sie, es graust mir vor Waffen. Und der andere Herr dort ist offenbar ein Libanese namens Guy Kayat. Sie kennen ihn ja. Es scheint tatsächlich ein Verbrecher zu sein.«
    Kayat, ebenfalls in Handschellen, verbeugte sich höflich. Dann wurde er von einem wütenden Hustenanfall gepackt.
    »Und bei diesem kleinen, armen Mann hier«, fuhr Dr. Zeugin fort, »handelt es sich wohl um einen Türken namens Erdogan Civil.«
    Er zeigte auf Erdogan, der von einem Sanitäter verarztet wurde.
    »Dieser Türke«, dozierte er weiter, »scheint tatsächlich etwas von den Diamanten zu wissen, die Sie«, er wandte sich höflich an Hunkeler, »offenbar auf dem Badischen Bahnhof gesucht hatten. Ich habe jedenfalls etwas von Diamanten läuten hören. Jetzt schauen Sie sich einmal diese arme Kreatur an, wie übel sie sie zugerichtet haben. Das ist das internationale Verbrechertum. Das sind ja Mafiamethoden. Es ist allerhöchste Zeit, dass Sie endlich aufräumen mit diesen Gangstern, Herr Staatsanwalt. Wo leben wir eigentlich? In Palermo oder in einem demokratischen Land? Und du«, sagte er zu Huber, »was treibst du dich mit diesem kriminellen Pack herum? Du ruinierst meinen Namen, meinen guten Ruf. Du hast mich tief enttäuscht. Ich muss dich leider fristlos entlassen.«
    Dr. Zeugin griff sich ans Herz. Er hatte offenbar einen Schwächeanfall, er weinte beinahe vor Kummer und Schmerz.
    »So«, sagte Hunkeler, »jetzt ist Schluss mit dem Theater. Sie sind verhaftet. Handschellen anziehen.«
    »Und Sie lassen das einfach geschehen«, sagte Dr. Zeugin und schaute zu, wie die beiden Eisen um seine Handgelenke einschnappten, »Sie lassen es zu, Herr Kollega Suter, dass ein unbescholtener Ehrenmann in Handschellen abgeführt wird?«
    Suter stand griesgrämig daneben. »Es schaut nicht sehr gut aus für Sie, das muss ich leider sagen.« Und dann zu Hunkeler: »Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    Er wandte sich ab, deprimiert, hinfällig, ging zum Auto, setzte sich in den Fond und wartete.
    »Das wird Ihnen nicht guttun, Herr Kollega«, rief ihm Dr. Zeugin nach, »das werden Sie bereuen. Dafür sorge ich persönlich.«
    »Halten Sie die Schnauze«, bellte Madörin, »kommen Sie mit.«
    »Mit Ihnen«, erklärte Dr. Zeugin, »rede ich kein Wort. Sie haben eine schmutzige Phantasie.«
    Er ließ sich anstandslos abführen.
    Hunkeler ging zu Erdogan Civil, der auf einer der Garderobenstufen saß. Er trug einen Verband um den Kopf.
    »Er hat einen leichten Kopfschwartenriss«, sagte der Sanitäter, »die linke Augenbraue ist angerissen, der linke obere Eckzahn ist herausgeschlagen. Hinzu kommen mehrere Prellungen. Alles in allem hat er Glück gehabt.«
    »Soll er ins

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