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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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könnten.«
    Prüfend blickte Chloe ihn an. »Das klingt, als würdest du es beinahe gutheißen.«
    »Nein, auf keinen Fall. Aber ich muss auch sagen, dass es mit Scott eben keinen Unschuldigen getroffen hat.«
    »Das vielleicht nicht, aber es hat auch dazu beigetragen, dass er noch brutaler wurde und sich an der armen Candice so furchtbar gerächt hat.« Übelkeit stieg in ihr auf, als sie sich an die Tatortfotos und den Bericht des Gerichtsmediziners erinnerte. Candice war brutal vergewaltigt worden – wesentlich schlimmer als Christine damals. Was den Schluss nahelegte, dass sich in Bentley Scott durch die Zeit im Gefängnis extrem viel Wut angestaut hatte.
    »Ja, das mag sein. Aber meist ist es bei solchen Tätern so, dass sie nicht aufhören, wenn sie einmal Blut geleckt haben. Die Abstände werden kürzer und die Brutalität steigt, weil die Männer erst so ihren Kick davon bekommen. Er hätte bald wieder eine Frau überfallen, wenn er nicht ins Gefängnis gekommen wäre.«
    Chloe wusste, dass Zach recht hatte, aber sie konnte trotzdem ihre Schuldgefühle nicht völlig abschütteln.
    Zach legte seine Hände an ihre Wangen. »Du konntest nicht wissen, dass Candice Meadows damals die Zeugin war und Scott vorhatte, ihr etwas anzutun. Ich weiß, es ist schwer, aber versuch, das jetzt zu vergessen und dich darauf zu konzentrieren, dass wir ihn kriegen werden.«
    »Okay.«
    Er lächelte sie an und stand dann auf. »Lass uns aufessen und dann zum Department fahren.«
    Da ihr nichts anderes übrig blieb, folgte sie Zachs Vorschlag, aber trotzdem schaffte Chloe es nicht, das Gefühl drohenden Unheils abzuschütteln.

21
    Besorgt musterte Zach Chloes blasses Gesicht, als sie Houston und Jenks schilderte, wie sie Jesse Curtis’ Leiche gefunden hatte. Die Sache an sich war schon schlimm genug, aber er wusste, dass sie sich immer noch einen Teil der Schuld dafür gab – und das war unakzeptabel.
    Zach blendete sich wieder in das Gespräch ein, als Jenks sich zu Wort meldete. »Sagen Sie uns noch mal, was Sie überhaupt bei Jesse Curtis wollten. Ist es üblich, dass Anwälte ihren Mandanten einen morgendlichen Besuch abstatten, nachdem diese gerade freigekommen sind?« Er sagte es in einem so suggestiven Tonfall, dass Zach sich kaum zurückhalten konnte. Glücklicherweise antwortete Chloe, bevor er der Versuchung erlag, Jenks den Mund mit seiner Krawatte zu stopfen.
    »Üblich sicher nicht, aber ich hatte noch Fragen an ihn und dachte mir, es wäre sinnvoll, diese so schnell wie möglich zu klären.« Chloe verzog den Mund. »Anscheinend hätte ich noch schneller sein müssen.«
    Houston mischte sich ein. »Und was war das genau, das Sie wissen wollten?«
    Chloe rieb über ihre Schläfe. »Curtis hatte mir gegenüber erwähnt, dass Candice Meadows früher als Stripperin gearbeitet hat, ich wollte mehr dazu wissen.«
    »Warum? Der Prozess war beendet.« Jenks starrte sie irritiert an.
    »Weil ich das Gefühl hatte, dass die Tat vielleicht etwas damit zu tun haben könnte. Und der Prozess ist vielleicht beendet, der wahre Täter aber leider noch nicht gefasst und verurteilt.«
    Houstons Augenbrauen schoben sich zusammen. »Und Sie sind nicht auf die Idee gekommen, uns besser darüber zu informieren?«
    Bevor Chloe antworten konnte, mischte Zach sich ein. »So, wie ihr sie vorher behandelt habt? Ihr hättet sie nur wieder abblitzen lassen.«
    »Willst du damit sagen, dass wir unsere Arbeit nicht richtig machen?« Jenks sprang auf, aber Houston hielt ihn mit einer Hand auf der Brust zurück.
    »Du bist hier nur aus kollegialer Höflichkeit, Murdock. Wir können das auch ganz anders aufziehen.« Eine Warnung lag in seinem Blick.
    Zach presste die Lippen aufeinander und nickte knapp.
    Houston wandte sich wieder Chloe zu. »Okay, machen wir weiter. Von Curtis haben Sie ja offensichtlich nichts mehr erfahren, und wir haben auch in seiner Wohnung nichts dazu gefunden. Der Gerichtsmediziner ist mit der Autopsie noch nicht fertig, aber bisher sieht alles nach Selbstmord aus.«
    Chloe warf Zach einen kurzen Blick zu und blickte Houston dann direkt an. »Ich glaube nicht, dass Curtis sich umgebracht hat, dafür war er nicht der Typ. Besonders, nachdem er gerade seine Freiheit wiedergewonnen hatte. Warum sollte er sich dann töten?«
    Jenks zuckte mit den Schultern. »Wer weiß schon, was im Kopf dieses Widerlings vor sich ging.«
    »Ich hatte ein paar Mal mit Curtis zu tun und mir erschien er auch nicht wie jemand, der Selbstmord

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