Hunter 05 - Späte Vergeltung
mit Jays schweren Brandverletzungen, die er sich zugezogen hatte, als er versuchte, seine Lebensgefährtin Jocelyn vor den Verbrechern zu schützen, die sie umbringen wollten. Die Vorstellung, dass Zach etwas geschehen könnte, während sie bei ihm lebte, war unerträglich. Aber sie war auch nicht so dumm, seine Hilfe abzulehnen, denn sie wusste, dass sie ohne ihn keine Chance gegen Scott hatte.
Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter, und sie zuckte erschrocken zusammen. Als sie Zach erkannte, der sie besorgt musterte, sank sie erleichtert in sich zusammen. »Entschuldige, ich bin etwas schreckhaft.«
»Das ist verständlich. Warum packst du jetzt nicht deine Sachen, dann sind wir ganz schnell hier wieder raus.«
Chloe stieß einen unhörbaren Seufzer aus. »Ja, natürlich. Es ist nur …«
Zach legte seinen Arm um sie. »Ich weiß, dass es schwer ist, aber es ist nur für kurze Zeit. Sie werden Scott sicher schnell verhaften.«
Hoffnungsvoll blickte sie zu ihm auf. »Meinst du wirklich? Deine Kollegen schienen mir nicht sonderlich überzeugt zu sein.«
Ein Muskel zuckte in Zachs Wange. »Wenn sie die Beweise sichten, werden sie sehen, dass wir recht haben. Und du kannst sicher sein, dass sie so einen Fehler wie bei Curtis nicht noch einmal machen werden. Es macht sich nicht sonderlich gut in ihren Akten, deshalb werden sie sich jetzt anstrengen, den richtigen Täter zu finden.«
Chloe genoss einen Moment lang seine Nähe, dann trat sie bedauernd einen Schritt zurück. »Okay. Dann werde ich jetzt mal packen.«
Zach blieb die ganze Zeit in ihrer Nähe, holte ihre Koffer vom Schrank und trug das volle Gepäck zur Tür. Da sie nicht wusste, wann sie wieder hierherkommen würde, packte sie alles ein, was sie eventuell gebrauchen könnte. Und da sie weiterhin arbeitete, war das nicht wenig. Sie war gerade dabei, den Reißverschluss des letzten Koffers zu schließen, als sie das Geräusch von fließendem Wasser hörte. Neugierig ging sie zum Badezimmer und blieb in der Türfüllung stehen, als sie sah, dass Zach sich über die Wanne beugte.
»Was tust du da?«
Zach drehte sich rasch zu ihr um und lächelte sie schief an. »Ich lasse dir ein Bad ein. Du bewegst dich immer noch ein wenig steif, und ich dachte, ein heißes Schaumbad würde dir helfen. Da meine Wohnung keine Wanne besitzt, muss es eben hier sein.«
Dass er so um sie besorgt war, verursachte ein wohliges Gefühl in ihrer Brust. Trotzdem wusste sie nicht, ob es eine gute Idee war, jetzt zu baden. »Aber die Polizisten warten doch vor dem Haus auf uns.«
»Lass die meine Sorge sein. Sie werden eine Viertelstunde warten können, wenn du dich dann besser fühlst.«
Der Geruch ihres Lieblingsschaumbads erfüllte die feuchte Luft und Chloes Widerstand schmolz. Es wäre herrlich, sich wenigstens für ein paar Minuten in das heiße Wasser legen und alle Sorgen und Verspannungen für eine Weile vergessen zu können. »Danke, Zach.«
Er richtete sich auf und ließ seine Finger seitlich an ihrem Hals nach unten gleiten. »Gern geschehen.« Seine Stimme klang rau, und sie konnte ihm ansehen, dass er sich genauso wie sie an das letzte Mal erinnerte, als sie sich hier im Bad gegenübergestanden hatten.
Auch da hatte der Dampf den Raum erfüllt, doch sie war völlig nackt gewesen. Zachs Blick war über ihren Körper geglitten, und sie hatte für einen Moment gehofft, dass er sie berühren würde. Doch er hatte es nicht getan. Seitdem war so viel geschehen, trotzdem wusste sie immer noch nicht, wie Zach reagieren würde, sollte sie erneut unbekleidet vor ihm stehen. Aber vermutlich würde er das Risiko gar nicht eingehen und sich fernhalten, solange sie badete. Was vermutlich auch besser war, denn sie wollten sich ja nicht so lange hier aufhalten.
Nachdem die Wanne voll genug war, zog Chloe sich rasch aus und ließ sich mit einem tiefen Stöhnen in das heiße Wasser zurücksinken. Ihre Augen schlossen sich, und sie entspannte sich langsam.
»Alles in Ordnung?« Zachs heisere Stimme wehte zu ihr hinüber.
Chloes Lider hoben sich, und sie blickte ihn eine Weile stumm an. Er lehnte am Türrahmen und schien sich nur mit Mühe davon abhalten zu können, in den Raum zu treten. »Nein.«
Zach richtete sich auf und trat einen Schritt auf sie zu, bevor er wieder stehen blieb. »Fehlt dir etwas?«
Sie hielt ihm ihre Hand hin. »Ja, du.«
Ein Zittern lief durch Zachs Körper und seine Augen wurden noch dunkler. »Ich denke nicht, dass das eine gute Idee
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