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Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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offensichtlich noch verstärkt, denn jetzt beschränkte er sich nicht mehr auf Vergewaltigung, sondern tötete ohne jede Reue und äußerst brutal. Und es schien ihm zu gefallen, solche Macht über eine Frau zu haben.
    Von einem Kleinkriminellen hatte er sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Serienkiller entwickelt, eine Tatsache, die Dave Sorgen bereitete. Vor der Vergewaltigung war er nur durch gewaltfreie Verbrechen wie Diebstahl und Einbruch aufgefallen, nichts deutete darauf hin, dass er diesen Hass gegen Frauen in sich trug. Dann hatte er Christine angegriffen, und seitdem schien ein Damm in ihm gebrochen zu sein, und er ließ seiner Wut freien Lauf. Eine frühere Kollegin bei der Polizei hatte Dave mit Informationen versorgt, und er beschloss, Bentley Scott zu stoppen. Egal wie.
    Doch sein Versuch, Christine zu schützen, indem er ihre Adresse an die Anwältin weitergab, war kläglich gescheitert. Warum war er nicht selbst hingefahren? Vielleicht würde Christine jetzt noch leben, wenn ihm nicht sein Club wichtiger gewesen wäre. Dave hieb mit der Faust an einen Baumstamm und fluchte unterdrückt, als sich die scharfkantige Borke in seinen Handballen bohrte. Es würde Chloe und ihrem Freund nicht helfen, wenn er sich selbst verstümmelte, daher wischte er das Blut eilig an seiner Jeans ab und schlich vorsichtig weiter.
    Nachdem Chloe ihn angerufen und ihm erzählt hatte, was geschehen war, hatte er sich sofort in das nächste Flugzeug gesetzt und war hierhergeflogen. Leider war er nicht schnell genug gewesen, um Scott daran zu hindern, Murdock als Geisel zu nehmen. Und wenn er sich jetzt nicht beeilte, würde es noch mehr Tote geben. Suchend blickte er sich um, konnte aber nirgends eine Spur von Chloe entdecken. Eigentlich hatte er angenommen, dass er sie schnell wieder einholen würde, nachdem er ein Stück entfernt geparkt hatte und querfeldein durch den Wald gelaufen war. Doch sie war offensichtlich bereits in dem Haus, das jetzt hinter einer Biegung auftauchte.
    Es würde schwer werden, wenn nicht gar unmöglich, Murdock und Chloe jetzt noch unversehrt aus Scotts Gewalt zu befreien. Aber er musste es zumindest versuchen, denn jemand anders würde nicht schnell genug hier sein. Zwar hatte Clint Hunter versprochen, sofort zu kommen, nachdem er erfahren hatte, was hier geschehen war, doch das würde dauern, weil er sich zur Zeit noch in Portland aufhielt, wo er mit einem Team gerade eine Übung absolvierte. Selbst wenn ein aufgetankter Hubschrauber schon startbereit dort stände, würde es nicht reichen. Und die hiesige Polizei würde in ihrer Unfähigkeit die Geiseln nur gefährden. Also war er auf sich gestellt – wieder einmal.
    Mit dem Ärmel rieb Dave über sein schweißfeuchtes Gesicht. Seit dem Zwischenfall, der ihn seinen Job als Detective gekostet hatte, war seine Pistole ungenutzt geblieben, hoffentlich hatte er nichts verlernt. Unbehagen breitete sich in ihm aus, das er sofort unterdrückte.
    Obwohl er am liebsten sofort in das Haus gestürmt wäre, zwang Dave sich dazu, einmal das Gebäude zu umrunden, um einen geeigneten Einstieg zu finden. Eine Bewegung hinter dem Fenster des Dachgeschosses ließ ihn innehalten. Verdammt, einen schwerer zugänglichen Ort hätte sich der Verbrecher gar nicht aussuchen können – außer vielleicht den Keller, sofern es einen gab. Dave blickte zum Dach hinauf, das so wirkte, als würde es jeden Moment zusammenbrechen. Zahlreiche Ziegel waren bereits heruntergerutscht und hatten Löcher hinterlassen. Trotzdem musste es ihm irgendwie gelingen, ungesehen in das Haus zu kommen, denn die Zeit lief ab. Nach einem letzten Blick auf das Fenster zog er sich zurück.
    Zach versuchte sich wegzudrehen, um dem Tritt zu entgehen, doch er schaffte es nicht. Scotts Schuhspitze traf genau seine Rippen, und der Schmerz explodierte in seinem Körper. Seine Sicht verschwamm für einen Moment, als er keuchend nach Atem rang. Hoffentlich hatte Chloe endlich Vernunft angenommen und war umgekehrt. Wenn Scott sie in die Hände bekam, würde er sie beide sofort töten. Oder noch Schlimmeres. Wieder zerrte Zach an den Seilen, die seine Arme auf den Rücken fesselten. Auch seine Beine waren aneinander geschnürt und zusätzlich noch mit einem Seil an die Armfesseln gebunden, sodass er sich kaum bewegen konnte. Schmerz schoss durch seine aufgeriebenen Handgelenke, aber er durfte jetzt nicht aufgeben.
    Scott trat neben ihn und richtete seine Pistole direkt auf Zachs Kopf. Unwillkürlich

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