Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hunter 05 - Späte Vergeltung

Hunter 05 - Späte Vergeltung

Titel: Hunter 05 - Späte Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
erstarrte er. Wenn der Mörder ihn jetzt erschoss, wäre Chloe ihm hilflos ausgeliefert. Wäre er nicht so dumm gewesen, Scott nachzufahren, wäre Chloe jetzt in Sicherheit. Warum hatte er gedacht, es in seinem Zustand mit dem Verbrecher aufnehmen zu können? Noch immer drehte sich alles in seinem Kopf und bewirkte eine Übelkeit, die er kaum unterdrücken konnte. Ganz zu schweigen von den Kopfschmerzen, die sich bei jeder Bewegung verstärkten. Der harte Boden, auf dem er verschnürt lag, tat ein Übriges, genauso wie die zu stramm gezogenen Fesseln. Selbst wenn er sich befreien könnte, wusste er nicht, ob er sich überhaupt noch bewegen konnte.
    Zach unterdrückte einen Fluch, als Chloe in der Türöffnung erschien. Ihrem bleichen Gesicht war deutlich die Furcht anzusehen, genauso aber auch Entschlossenheit. Verzweiflung überkam ihn, als er das selbstgefällige Grinsen auf Scotts Gesicht sah. Warum hatte sie nicht auf ihn gehört? Er würde nicht mit sich leben können, wenn ihr etwas passierte. Mit neuer Energie machte er sich daran, sich zu befreien.
    »Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, ich müsste dir beweisen, wie ernst ich es meine.« Mit der Pistole fuchtelte er in Zachs Richtung.
    Chloes Blick traf seinen, und er erkannte, dass sie alles tun würde, um ihn zu retten. Sein Herz machte einen schmerzhaften Satz. Sie liebte ihn. Es war ihr so deutlich anzusehen, als hätte sie es ausgesprochen. In jeder anderen Situation hätte ihn das wahnsinnig glücklich gemacht, aber hier, vor den Augen des Verbrechers, waren ihre Gefühle eine Schwäche.
    Deutlich sichtbar straffte Chloe ihre Schultern und wandte sich zu Scott um. »Ich bin hier, jetzt lassen Sie ihn gehen. Er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun.«
    Scott hob verächtlich eine Augenbraue, was dazu führte, dass erneut etwas Blut aus seiner Stirnwunde lief. Genervt wischte er es weg. »Aber da irrst du dich. Er hat sich eingemischt, als er dich gerettet hat und als er dachte, er könnte mir folgen, ohne dass ich es bemerke.« Er schnaubte. »Als wüsste ich nicht, was für ein Auto er fährt. Außerdem war es Absicht, dass er mich sieht und verfolgt. Und er hat genau das getan, was ich geplant hatte.«
    Innerlich fluchte Zach. Wie hatte er dem Mörder so einfach auf den Leim gehen können? Man sollte meinen, dass er es nach über fünfzehn Jahren im Polizeidienst besser wissen müsste. Sollte er die Sache überleben – wonach es momentan nicht aussah –, würde er überlegen müssen, ob er überhaupt noch geeignet war, seine Arbeit als Detective zu verrichten. Aber das war jetzt nebensächlich.
    Inzwischen war es Chloe gelungen, ihr Anwaltsgesicht aufzusetzen, und sie blickte Scott jetzt kühl an. »Trotzdem lassen Sie ihn gehen, dann bleibe ich freiwillig hier.«
    Scott lachte auf. »Mir ist es völlig egal, ob du freiwillig bleibst oder gezwungenermaßen. Du hast überhaupt keine Chance, mir zu entkommen. Und du wirst alles machen, was ich dir sage, wenn du nicht willst, dass ich deinen Geliebten als Zielscheibe benutze.«
    Chloe wurde noch blasser, aber ihre Augen sprühten Funken. »Erwarten Sie wirklich, dass Sie damit durchkommen? Man wird Sie finden, und diesmal werden Sie nicht so eine geringe Strafe bekommen.«
    »Wer sollte mich schon fassen? Die Polizei hier ist zu unfähig, und niemand anders weiß überhaupt, dass ich hier bin. Bis jemand dahinterkommt, bin ich längst über alle Berge.« Das schmierige Grinsen verschwand und machte einem Ausdruck Platz, der Zach einen Schauer über den Rücken trieb. »Und jetzt hör auf, meine Zeit zu verschwenden, und zieh dich aus.«
    »W…was?«
    Zach zerrte an seinen Fesseln, aber sie gaben immer noch nicht nach. Etwas Feuchtes lief über seine Handgelenke – Blut. »Du elender Mistkerl! Lass Chloe in Ruhe.«
    Scott grinste ihn an. »Ach ja, wie willst du mich dazu bringen?«
    »Das wirst du gleich sehen, wenn ich …« Ein Schuss peitschte durch den Raum, und Zach zuckte automatisch zusammen. Fast erwartete er, einen reißenden Schmerz zu spüren, aber der kam nicht. Offenbar hatte Scott danebengeschossen.
    »Das nächste Mal werde ich dich treffen. Du solltest dir also überlegen, ob du dich weiterhin einmischen willst.« Scott tippte sich mit einem Finger auf die Lippen. »Wenn ich es mir recht überlege, ist es zu viel Aufwand, dich noch am Leben zu lassen. Du bist nutzlos, jetzt, wo ich die kleine Anwältin in meiner Gewalt habe.« Wieder hob er die Waffe und zielte auf Zachs

Weitere Kostenlose Bücher