Hunter 05 - Späte Vergeltung
aus.«
Chloe folgte seinem Blick und blieb schließlich an seiner Hüftregion hängen. Sofort regte sich sein Schaft, und eilig hielt er die Tüte davor. Ihre Blicke trafen sich.
»Hast du …?« Chloe beendete ihre Frage glücklicherweise nicht, denn er wollte nicht darüber reden, warum er unter der OP -Hose nackt war.
»Soll ich den Arzt holen, damit er dich noch mal untersucht, bevor du entlassen wirst?«
Eine gute Ablenkung, denn die Neugier wich aus Chloes Augen, und sie stöhnte leise. »Muss das sein?«
»Ja. Mit Kopfverletzungen ist nicht zu spaßen.«
Chloe antwortete mit einem Seufzer. »Du bist schlimmer als meine Eltern. Okay, aber vielleicht sollte ich dann erst mal ins Bad gehen, ich sehe bestimmt schlimm aus.«
Zach ließ seinen Blick über sie gleiten und musste lächeln. »Du siehst sehr gut aus, besonders dafür, dass du ein Bad im East River genommen hast.« Als ihm wieder bewusst wurde, dass sie dort beinahe ertrunken war, verging ihm jedoch das Lachen.
Chloe schien seinen Gefühlsumschwung zu bemerken, denn sie schlug die Decke zurück und schob langsam ihre Beine aus dem Bett. »Das beurteile ich lieber selbst.«
Zach bot ihr seinen Arm als Stütze an, was sie, ohne zu zögern, in Anspruch nahm. Eine Weile saß sie einfach da, bis sie schließlich mit seiner Hilfe langsam aufstand. Zach schlang einen Arm um ihre Taille, während er langsam mit ihr zum Bad ging. Er versuchte zu ignorieren, dass sie unter dem dünnen Nachthemd nichts trug und er dadurch nicht nur die Wärme ihrer Haut spüren, sondern auch die Spitzen ihrer Brüste sehen konnte. Mit einiger Anstrengung schaffte er es, geradeaus zu blicken und sich ganz darauf zu konzentrieren, Chloe zu helfen. Nach dem, was sie durchgemacht hatte, wäre es nicht richtig, sie zu beäugen und daran zu denken, sie so zu berühren, wie er es gerne wollte. Und da wäre ja auch noch die Sache mit seinem verbalen Ausrutscher gestern.
Chloe öffnete die Badezimmertür und trat ein, während Zach draußen stehen blieb. »Ich bringe dir die Kleidung und ein Notfallset.«
Als er kurz darauf an die Badezimmertür klopfte und sie öffnete, war Chloes Gesicht gerötet und frei von jedem Make-up. Jetzt wusste er, wie sie aussehen würde, wenn er jemals neben ihr aufwachte. Zum Anbeißen. Statt dem Impuls nachzugeben, sie an sich zu ziehen und zu küssen, reichte er ihr rasch die Kleidung und die kleine Hülle aus durchsichtigem Plastik, in der sich eine Grundausstattung zur Körperpflege befand.
Chloes Augen leuchteten auf, als sie die Bürste und die anderen Utensilien sah. »Oh, genau das, was ich jetzt brauche! Vielen Dank, Zach.«
»Gerne.« Er fuhr mit der Hand durch seine zerzausten Haare. Vermutlich hätte er seinen Freund bitten sollen, ihm auch einen Kamm mitzubringen, aber das konnte warten. »Brauchst du bei irgendetwas Hilfe?«
Lächelnd blickte Chloe ihn im Spiegel an. »Nein danke, es geht schon. Ich bin gleich fertig.«
Zach nickte. »Ich warte vor der Tür, falls etwas sein sollte, ruf einfach.« Schnell zog er sich zurück, um der Versuchung zu entgehen, Chloe anzubieten, ihr die Haare zu kämmen. Was war los mit ihm? Anscheinend hatte es ihn so schockiert, Chloe beinahe zu verlieren, dass er sich gar nicht mehr von ihr trennen wollte.
Während er auf sie wartete, bemühte Zach sich, seinen Kopf freizubekommen und sich auf die Suche nach dem Täter zu konzentrieren. Warum wollte jemand Chloe töten? Gab es irgendwelche persönlichen Gründe, oder hatte es etwas mit ihrem Job zu tun? Er tippte auf Letzteres, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand Chloe so verabscheuen könnte. Vielleicht hatte es etwas mit dem Meadows-Fall zu tun? Schließlich war sie deswegen vermutlich in dem Club gewesen.
Er sollte sie fragen, ob sie in letzter Zeit Drohbriefe oder -anrufe bekommen hatte. Oder ob ihr schon einmal etwas … Zach stockte, als ihm einfiel, dass sie vor ein paar Tagen beinahe überfahren worden wäre. Konnte das derselbe Kerl gewesen sein, oder war es nur Zufall? Möglich wäre es, aber als Detective glaubte er normalerweise nicht an Zufälle.
»Ich bin fertig.«
Tief in Gedanken versunken bemerkte er erst jetzt, dass sich die Badezimmertür hinter ihm geöffnet hatte. Zach drehte sich um und vergaß beinahe zu atmen, als er Chloe ansah. Die leichte Sommerhose und das dazu passende T-Shirt saßen wie angegossen, anscheinend hatte er ihre Größe gut geschätzt. Zu gut – wahrscheinlich wäre es besser gewesen, er
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