Hunter 05 - Späte Vergeltung
woher sollte jemand wissen, wo Zach wohnte und dass sie hierherkommen würde? Außer sie wurde schon länger überwacht und der Verbrecher hatte gesehen, wie sie Zach besucht hatte. Ihr Magen zog sich bei dieser Vorstellung zusammen.
Vor dem Haus blieb sie stehen. »Vielleicht sollte ich mir ein Zimmer in einem Hotel suchen. Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Schwierigkeiten hast.«
Zach legte seine Hände auf ihre Schultern. »Da ich auch dorthin mitgehen würde, um dich beschützen zu können, ist mir meine Wohnung lieber. Hier kenne ich mich aus, und ich kann sie so sichern, dass niemand zu dir vordringen kann.«
Da sie ihn offensichtlich nicht umstimmen konnte, fügte sie sich seinem Willen. »Okay.«
Gemeinsam stiegen sie die Treppen nach oben. Vor seiner Wohnung blieb Zach stehen und blickte Chloe ernst an. »Bleib kurz draußen.«
Damit schloss er die Tür auf und verschwand in der Wohnung. Zuerst dachte sie, er wollte vielleicht noch ein wenig aufräumen, aber dann wurde ihr klar, dass er die Wohnung erst nach Eindringlingen durchsuchte. Ihr Herz begann schneller zu klopfen, je länger sie dort im Flur stand und auf Zach wartete.
Erleichtert atmete sie auf, als Zach unverletzt wieder erschien. »Komm rein.«
Chloe trat ein, und die Tür fiel hinter ihr mit einem Klicken ins Schloss. Sofort schob Zach den Riegel vor und schloss zusätzlich noch ab.
Zach deutete auf den Wohnraum. »Fühl dich ganz wie zu Hause. Kann ich dir irgendetwas bringen? Kaffee, Tee, Saft?«
»Ein Saft wäre nett, alles andere ist vermutlich nichts für meinen Kopf.« Sie hielt die feuchte Kleidung hoch. »Wo kann ich die Sachen hier aufhängen?«
Zach nahm sie ihr ab. »Am besten stecken wir sie gleich in die Waschmaschine, damit sie genug Zeit haben, um zu trocknen.«
»Gute Idee. Was möchtest du trinken?«
Er warf ihre Kleidung in die Waschmaschine, die in einer kleinen Nische neben der Küche stand. »Ich mache mir gleich einen Kaffee. Ich dachte, wir könnten erst mal in Ruhe frühstücken.« Zach drehte sich zu ihr um. »Oder möchtest du dich gleich hinlegen?«
Chloe hob abwehrend die Hände. »Bloß nicht, ich habe genug gelegen. Ich bin zwar müde, gleichzeitig aber auch unruhig, sodass ich mich dringend ein wenig bewegen muss, auch wenn meine Muskeln noch wehtun.«
»Frühstück kommt sofort, ich werfe nur schnell noch ein paar von meinen Sachen mit in die Waschmaschine, damit es sich auch lohnt.«
Amüsiert wartete sie, bis er mit einem Berg Wäsche unter dem Arm aus dem Schlafzimmer zurückkam. »Ich finde es toll, mit welcher Selbstverständlichkeit du deinen Haushalt schmeißt.«
Zach richtete sich auf und blickte sie an. »Wer soll es denn sonst tun, wenn ich hier alleine wohne? Und ich hasse es, wenn die Wohnung zu unordentlich wird oder ich keine saubere Kleidung mehr habe.«
Chloe hob die Schultern. »Andere Männer haben dafür eine Freundin oder eine Putzfrau – oder sie bringen die Wäsche zu ihrer Mutter.« Sie sah, wie ein Schatten über sein Gesicht huschte, und wünschte, sie hätte den Mund gehalten.
»Meine Mutter war viel krank und ist nun schon lange tot. Mein Vater hat sich aus dem Staub gemacht, als ich noch klein war. Von daher habe ich es früh gelernt, im Haushalt mitzuhelfen.«
Chloe wusste, dass er sicher kein Mitleid von ihr wollte, aber sie konnte nicht anders, als zu ihm zu gehen und ihn fest zu umarmen. Einen Moment lang hielt Zach sich steif, doch dann schlang er seine Arme um sie und erwiderte ihre Umarmung. Ihr Ohr presste sich an seine Brust und sie konnte seinen beruhigenden Herzschlag hören. Wie von selbst schlossen sich ihre Augen und sie genoss das Gefühl, ihm so nahe zu sein.
Als sie merkte, dass seine Umarmung sie langsam schläfrig machte, löste sie sich bedauernd von ihm. »Wie war das noch mit dem Frühstück? Soll ich schon mal den Tisch decken?«
Zach legte seine Hand um ihren Nacken und strich mit dem Daumen über ihren Puls. »Warum setzt du dich nicht so lange auf das Sofa und lässt mich hier alles vorbereiten?«
Chloes Puls schoss in die Höhe, und sie lehnte sich unwillkürlich tiefer in seine Berührung. »Nein, ich möchte mich lieber bewegen, sonst werde ich ganz steif.«
Ein Lächeln spielte um Zachs Mund. »Gut, dann hilf mir. Ich gebe dir die Sachen an und du verteilst sie auf dem Tisch.«
Wärme breitete sich in ihr aus, weil es sie an zu Hause erinnerte. Als wären sie tatsächlich ein Paar, eine Familie. »Ja, Sir,
Weitere Kostenlose Bücher