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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsen
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ihre Macht. Aber sie verstand es, diese in Grenzen zu halten und nur dort einzusetzen, wo es ihr auch wirklich sinnvoll erschien.
    Als sie ihr Menü beendet hatte, lehnte sie sich behaglich zurück.
    Der Ober kam auf sie zu.
    »Madame«, sagte er und räusperte sich diskret. »Ich habe eine Nachricht für Sie.«
    »Für mich?«, fragte Carmen.
    »Ja«, sagte er stockend und reichte ihr einen Brief, der auf einem Silbertablett lag.
    »Merci«, sagte Carmen und nahm das weiße Kuvert an sich. Es war nicht zugeklebt. Kurz darauf hielt sie ein weißes Blatt Papier in den Händen, das mit wenigen Zeilen beschriftet war.
    »Darf ich Sie einladen?«, stand darauf. »Wenn ja, dann heben Sie bitte ihren Kopf und schauen nach links zum Eingang.«
    Carmen zögerte. So etwas war ihr noch nie passiert. Doch sie war abenteuerlustig und immer auf der Suche nach Neuem und Schönerem. Nach kurzem Überlegen hob sie den Kopf und blickte in die angegebene Richtung.
    An dem Tisch neben der Tür saß ein Mann. Er hatte braunes, leicht gewelltes Haar und dunkle Augen. Er trug einen Oberlippenbart. Seine Kleidung war von erlesener Eleganz, wie Carmen auf den ersten Blick bemerkte. Der Mann faszinierte Carmen. Nun lächelte er herüber. Da nickte Carmen ganz leicht mit dem Kopf. Der Fremde stand auf und kam zwischen den Tischen hindurch auf sie zu. Als er schließlich vor ihr stand, verneigte er sich.
    »Mein Name ist Jack Stevenson«, sagte er in nicht ganz akzentfreiem Französisch.
    »Wie interessant«, sagte Carmen. »Bitte nehmen Sie Platz, Monsieur.«
    »Vielen Dank, Sie sind sehr liebenswürdig. Wundern Sie sich nicht, dass ich auf diese ungewöhnliche Art mit Ihnen Kontakt aufnehme?«
    Carmen lachte dunkel auf.
    »Aber nein!«, sagte sie. »Ich bin gewohnt, auf vielerlei Weise Kontakt aufzunehmen. Sie haben sicher schon gehört, wer ich bin.«
    »Allerdings«, bemerkte er und holte ein Zigarettenpäckchen hervor. »Rauchen Sie?«, fragte er.
    »Nur meine eigene Marke«, entgegnete sie, öffnete ihre Handtasche und holte ihr goldenes Etui hervor. Sie nahm eine Zigarette heraus, steckte sie in die silberne Spitze und ließ sich dann von ihm Feuer geben.
    »Sie sind Carmen Gonzales«, sagte er. »In gewissen Kreisen spricht man nur von Ihnen.«
    Sie lächelte dunkel und geheimnisvoll.
    »Das weiß ich«, sagte sie.
    »Man schreibt auch über Sie. Manchmal Interessantes und manchmal weniger Interessantes.«
    »Ach, wissen Sie«, bemerkte Carmen darauf. »Im Grunde ist es mir vollkommen gleichgültig, was man über mich schreibt. Die Hauptsache ist doch, man schreibt überhaupt über mich.«
    »Das finde ich auch«, sagte er. »Es war ein Zufall, Sie hier zu treffen, nicht wahr?«
    »Nicht ganz«, bemerkte Carmen daraufhin ein klein wenig zynisch. »Ich hatte beruflich hier zu tun, Monsieur. Aber vielleicht kommen Sie zur Sache. Ich bin etwas in Eile. Ich habe noch Termine. Sie wollen doch sicher ein Geschäft mit mir abschließen, wie ich annehme.«
    Er blickte sie eine Weile an. Erstaunen glitt über seine Züge.
    »Ganz so würde ich es nicht sehen«, sagte er. »Das, was ich Ihnen vorschlagen möchte, lässt sich auch nicht mit zwei oder drei Sätzen erklären, Mademoiselle Carmen. Hätten Sie heute Abend Zeit für mich?«,
    Sie zögerte und blickte ihn irritiert an.
    »Selbstverständlich bezahle ich Ihnen die Zeit«, sagte er nun hastig. »Das Geld sollte keine Rolle spielen.«
    So hatte merkwürdigerweise noch kein Mann mit Carmen gesprochen. In seiner Stimme lag dunkle, lockende Zärtlichkeit. Das faszinierte Carmen. Es war etwas, was Sehnsucht in ihr weckte - Sehnsucht nach Liebe und Glück, was man auch für Geld nicht bekommen konnte.
    »Bon«, sagte sie schließlich. »Wann und wo?«
    »Ich kenne ein kleines, zauberhaftes Restaurant. Es liegt allerdings auf dem Lande. Wann und wo darf ich Sie abholen?«
    »Einen Moment«, bat sie, öffnete ihre Handtasche und holte das Kärtchen hervor, auf dem die Adresse ihrer Stadtwohnung stand. »Kommen Sie bitte gegen Sieben«, sagte sie. »Aber nun muss ich gehen, Monsieur. Bis heute Abend.«
    »Bis heute Abend«, bestätigte er.
    Der Kellner kam an den Tisch, doch Carmen hatte schon vor geraumer Zeit bezahlt. Man sah ihr nach, wie sie durch das Restaurant ging und es schließlich verließ.
    »Eine faszinierende Frau«, murmelte Stevenson
    »Das ist sie in der Tat«, bemerkte der Kellner mit diskretem Lächeln. »Aber man sagt, dass sie ebenso teuer wie faszinierend ist.«
    »Vielleicht

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