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Hurra, wir leben noch

Hurra, wir leben noch

Titel: Hurra, wir leben noch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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BEWÄHRUNGS-BATAILLONS. Hat Schreiber schon vorbereitet, sagt er, als Sie ihm den Auftrag für die Anti-Naziserie gegeben haben. Wußte, was kommt. Nun können wir nur hoffen, daß wir die Großunternehmen damit versöhnen. Jedem einzelnen in den Arsch kriechen – das ist das einzig Senkrechte! Die Preise für die Inserate senken wir auch, um zu locken. So etwas darf uns nie wieder passieren. Herr Formann! Moment, Schreiber will Ihnen noch etwas sagen …«
    Dann hörte Jakob Schreibers Stimme: »D … Da ha … haben Sie es gehö … hört, Ch … Chef!«
    »Schon gut, Schreiber, immer noch feste rauf aufs Schlimme!«
    »Da … Das wollte ich nicht, Ch … Chef. Ich ha … habe w … was anderes für S … Sie. A … Auch eine w … wahre Geschichte über N … Nazis, die j … jetzt wieder g … ganz oben sind.«
    »Na also!« Jakob wurde hellwach.
    »A … aber v … ver … verschlüsselt, Ch … Chef, v … verschlüsselt! Ka … Kann k … keiner der B … Be … Betroffenen, de … der sich angesprochen fühlt, wa … was machen! G … gar nichts! He … Herrlicher Fall. Ha … Habe ihn schon zum T … Teil geschrieben als R … Roman.«
    »Nicht für OKAY ?« Jakob war verwundert. »Hören Sie, Schreiber, Sie werden von
mir
bezahlt, Sie haben für
mich
zu schreiben! Ihre Romane gehen nicht! Dabei könnten Sie verhungern, das wissen Sie doch selbst am besten!«
    »W … Wei … Weiß ich. Ei … Ei … Eines Tages we … werden sie g … gehen, auch die e … er … ersten. We … Wenn der da jetzt auch als B … Buch nicht g … geht, m … m … meinetwegen Abdruck in OKAY . T … Titel ha … habe ich auch schon.«
    »Wie heißt er denn?«
    » SKANDAL NINA B. Wird sich der W … We … Wehrwirtschaftsführer f … freuen – und no … noch ganz andere hohe Tiere.«
    »Den Vordruck
muß
ich haben, Schreiber! Ich bezahle Ihnen das Doppelte für eine Folge!«
    »Da … Das wäre denn ja w … wohl au … auch das M … Min … Mindeste. L … Lä … Längst wieder ei … eine Ho … Ho … Honorarerhöhung fällig, Ch … Chef. O … Ohne mich sind S … Sie d … doch aufgeschmissen!«
    »Sie sind ein Erpresser … Aber schön, ich rufe Buchhaltung und Rechtsabteilung an, damit Ihr Vertrag geändert wird. Ich bin jetzt viel unterwegs. Sie beginnen schon mit dem Abdruck!«
    »Bu … Buch ist aber e … e … erst zu einem k … kn … knappen D … Drittel fe … fertig, Ch … Chef!«
    »Na und? Waren Ihre Serien je fertig, wenn wir mit dem Abdruck begonnen haben? Nie! Höchstens einen einzigen Teil haben Sie im voraus geschrieben – einige Male, Sie faules Stück! Rein mit der NINA ! Mit dem Herresheim werde ich auf andere Weise fertig!«
    »S … Sie ve … verrennen sich, Ch … Chef! Mi … Mit diesen a … alten N … Nazis wird k … keiner fertig!«
    »Jakob Formann schon!« sagte Jakob. »Falls ihr mich sucht – in den nächsten Tagen bin ich in Rostow, da in der Sowjetunion, am Don. Wenn was Ernstes vorliegt, was ihr nicht allein entscheiden könnt, ruft dort das Kulturhaus an. Da werde ich hinterlassen, wo ich bin!« Jakobs Herz klopfte plötzlich heftig. Das war wirklich ein prima Einfall, den ich da soeben gehabt habe! Blitzidee. Meine Blitzideen sind immer die besten.
    »K … Kulturhaus von R … R … Ro … Rostow am D … Don ha … hat er gesagt …«, hörte er Schreiber stammeln. Dieser informierte in München offenbar die Umstehenden. »…Ü … Über … Übergeschnappt, der arme Kerl …«.
    Ach, wie ist es warm geworden, dachte Jakob beseligt, als er den Hörer niederlegte und die Zelle verließ. Ich habe doch einen Schutzengel, wahrhaftig! Daß mir gerade heute mein alter, zum Oberst beförderter Major Assimow über den Weg laufen muß! Und daß die Russen mich brauchen! … Ich brauche auch was von den Russen! … Na warte, Herresheim, jetzt hat deine Stunde geschlagen!
    Mit dem Lift fuhr Jakob in sein Appartement empor.
    Die Eingangstür war unversperrt. Ach, BAMBI , dachte er gerührt, du wartest auf mich. Das ist Liebe! Wenn ich daran denke, wie der Hase mich behandelt hat in Düsseldorf … Jakob war ein bißchen durcheinander.
    Er trat ein. Niemand war im Salon. Er ging weiter in das Schlafzimmer. Da war jemand. Da waren sogar zwei. Die braunhaarige BAMBI und die blonde Claudia Contessa della Cattacasa. Sie waren beide auf dem Bett, und er fand sie in einer Stellung und in

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