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Hush Hotel

Hush Hotel

Titel: Hush Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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sollte. Und eigentlich war es das, womit sie rechnete.
    Sie tat schließlich genau das, was alle Mrs. Cypruses dieser Welt taten. Sie wollte ihn benutzen. Also warum sollte er nicht auch sie zum Teufel jagen wie all die anderen?
    Vielleicht, weil da mehr zwischen euch beiden ist?
    Nein, auf keinen Fall. Das konnte sie sich nicht erlauben. Sie wollten nur ihren Spaß haben. Das hatte er selbst gesagt. Eine Affäre, mehr nicht.
    Nächste Woche würde er seine Geschäftsbesprechungen beendet haben, und dann hatte er keinen Grund mehr, noch länger in der Stadt zu bleiben. Er würde das Hush verlassen und damit auch sie.
    Aber mit diesem Gedanken wollte sie sich jetzt lieber nicht beschäftigen und daher machte sie sich an die Arbeit.
    Sie stand in der Küche, die zum Wohnzimmerbereich hin offen war. Auf dem Schneidebrett neben der Spüle lagen die Hühnerbrüstchen bereit, in einer Schüssel daneben waren Spinat, Ricotta, Eier und Mozzarella und in einer anderen Schüssel Croutons.
    Sie konnte zwar kochen, tat es aber nur sehr selten – und hatte Angst, dass man ihr die fehlende Praxis anmerkte. Aber eine halbe Stunde später war sie beruhigt, als das Aroma von Hähnchen, Oregano, Basilikum und frischem Knoblauchbrot ihren Magen knurren ließ.
    Als sie den Salat mischte, wünschte sie, alle wären schon da, damit sie endlich etwas essen könnte.
    Und wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür.
    Sie legte das Salatbesteck hin, glättete ihre hauchdünne weiße Tunika, zu der sie schlichte Sandalen trug und hoffte, dass es April und Evan waren – obwohl sie es natürlich besser wusste.
    Evan hatte schließlich einen Schlüssel und musste nicht klingeln. Quentin dagegen …
    Seit sie ihn mitten in der Nacht angerufen hatte, hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen, und dieses letzte Gespräch war von Unsicherheit, Lust und Frust gekennzeichnet. Sie wollten verstehen, was da zwischen ihnen vorging, weil sie beide ahnten, dass sie mehr verband als nur die Lust am Sex. Shandi holte tief Luft und öffnete die Tür.
    Er trug einen schokoladenbraunen, fast schwarzen Anzug. Seine dunklen Haarsträhnen hatten dieselbe Farbe.
    Er trug die Haare offen. Die braunblonde Löwenmähne wallte über seine Schultern.
    Sie bat ihn herein. “Ich mag es, wenn du die Haare offen hast.”
    Er drückte ihr eine Flasche Chablis in die Hand und einen kleinen Strauß Tausendschön, über den sie lächeln musste. “Und ich mag dein Gesicht.”
    Heute Abend hatte sie die Farben Silber, Gold und Schwarz kombiniert und ein Make-up im Stil “griechische Göttin” aufgelegt. Sie hatte Stunden dafür gebraucht. Die Tatsache, dass es ihm auffiel, machte die Zeit wett, die sie mit Pinsel, Schwämmchen und Kosmetiktuch verbracht hatte. “Danke. Ich gebe gern an mit meinen Künsten.”
    Er lachte. “Zu Recht. Du hast wirklich Talent.”
    “Ich hoffe”, sagte sie und ging in die Küche, um unten im Schrank nach der kobaltblauen Vase zu suchen – der einzigen, die sie besaß. “Bei mir bekommst du, was du siehst. Alles echt. Na ja, plus Make-up.”
    “Und was verbirgt sich dahinter?”, fragte er gespielt misstrauisch. “Irgendwelche Übertreibungen? Halbwahrheiten?”
    Als sie sich wieder aufrichtete, stand er genau vor ihr. Sie sah in seinen Augen, dass er ein Lachen zurückhielt. “Eigentlich nur die Grundierung Studio Tech NC 15, dazu den Shadestick 'Sea Me' und den Lidschatten 'Electric Eel', alles von M.A.C.”
    “Touché”, sagte er und schenkte ihr ein Lächeln, das sie sofort dahinschmelzen ließ. “Das Essen riecht wunderbar.”
    “Ich hoffe, es schmeckt auch wunderbar.” Sie stellte die Blumenvase auf den Tisch, der mit bunten Fiestaware-Imitaten vom Flohmarkt gedeckt war. Die blaue Vase passte gut zu den gelben, grünen und lila Tellern. “Es gibt außerdem Salat und Brot. Der Korkenzieher hängt seitlich am Kühlschrank, wenn du so nett wärst …”
    Er legte seine Hände auf ihre Taille und wirbelte sie herum und in seine Arme, sodass sie sich in den Stoff seines hellbraunen Hemds krallen musste, das er ohne Krawatte trug.
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und sah ihn an. Er leckte sich die Unterlippe. Seine Augen loderten vor Lust.
    “Ich würde dich gerne küssen, aber ich will dein Make-up nicht zerstören”, sagte er und streichelte ihr übers Haar, das ihr lose über die Schultern fiel.
    “Das tust du nicht.” Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn leicht auf die Lippen. “Solange du dir die

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