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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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schließlich unbehaglich. Die ganze Bandbreite von Gefühlen spiegelte sich auf seinem Gesicht wider. »Hutch.« Er starrte sie an. »Was machst du hier?«
    Sie lächelte und war froh, hergekommen zu sein. »Willst du mitfahren?«
    Die Tür glitt einladend auf, doch er blickte sie nur an. »Ich wußte nicht, daß du auf der Erde bist.«
    »Ich bin zu Hause. Hör zu, du wirst ganz naß.«
    »Ja, danke.« Er umrundete den Wagen und stieg auf der Beifahrerseite ein. Sein Rasierwasser war noch immer das gleiche. »Wie geht es dir?«
    »Ganz gut. Und dir?«
    »Auch gut.« Seine Stimme war flach. »Du siehst gut aus.«
    »Danke.«
    »Aber andererseits hast du ja immer gut ausgesehen.«
    Sie lächelte erneut, wärmer diesmal, beugte sich zu ihm hinüber und küßte ihn auf die Wange. Cal hatte einen reichlich begriffsstutzigen Eindruck auf sie gemacht, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Sein Beruf hatte nicht gerade dazu beigetragen, diesen Eindruck zu mildern, aber sie fühlte sich von ihm auf einer instinktiven Ebene angesprochen, und sie hatte sofort gewußt, daß sie nie wieder die Gleiche wie vor dieser Nacht sein würde. Seine Erscheinung war ihr am Anfang nichtssagend vorgekommen, und jetzt sah er so unglaublich gut aus, daß sie bei seinem Anblick ohnmächtig zu werden drohte. Wann und wie war das geschehen? Sie hatte keine Ahnung.
    »Ich wollte nur Hallo sagen.« Sie schluckte schwer. »Dich wiedersehen.« Wie war der Name des Paares gewesen, das aus gegenseitiger Rücksicht mit einem Schwert zwischen sich geschlafen hatte? Sie spürte die Gegenwart des Schwertes. Es war hart und kalt.
    Er schwieg, suchte nach Worten. »Hallo.«
    Regen prasselte auf das Dach. »Ich habe dich vermißt.«
    Er runzelte die Stirn und blickte unbehaglich drein. »Hutch, ich muß dir etwas sagen.«
    Geradeheraus, dachte sie. So war er nun einmal. »Du wirst heiraten.«
    Seine Augen weiteten sich erneut, dann grinste er verlegen wie ein Schaf, ein freundliches Lächeln, das sie vor zwei Jahren so angezogen hatte. Heute Nacht wirkte es erleichtert. Das Schlimmste war bereits vorüber. »Woher weißt du?«
    Sie zuckte die Schultern. »Die Leute haben es mir gesagt, als ich noch keine zehn Minuten gelandet war.«
    »Tut mir leid. Ich wollte es dir selbst sagen, aber ich wußte nicht, daß du schon zurück bist.«
    »Kein Problem. Wer ist sie?« Sie wich einer tiefen Wasserlache aus und bog auf die Harrington Avenue ein.
    »Ihr Name ist Teresa Pepperdil. Sie ist dir sehr ähnlich, und sie benutzt ihren Nachnamen, genau wie du. Jeder nennt sie ›Pep‹. Sie ist Lehrerin.«
    »Sicher ist sie attraktiv?«
    »Ja, wie du. Ich lasse mich nur mit schönen Frauen ein.« Es war als Kompliment gedacht, aber es war plump, und es tat weh.
    Hutch antwortete nicht.
    Er blickte an ihr vorbei und vermied es, in ihre Augen zu sehen. »Was kann ich sonst noch erzählen? Sie lebt in Südjersey, und soweit ich weiß, will sie hierbleiben.« Es klang, als wollte er sich verteidigen.
    »Nun, herzlichen Glückwunsch.«
    »Danke.«
    Sie bog nach links auf die elfte Straße ab. Cals Apartment lag genau vor ihnen in einem Wohngebäude, das wie ein Schloß gestaltet war. Vor dem Eingang hingen an zwei hohen Masten regenschlaffe Fahnen. »Hör zu«, begann sie, »warum halten wir nicht irgendwo und gehen etwas trinken?« Fast hätte sie auf die alten Zeiten hinzugefügt.
    »Ich kann nicht«, antwortete er. »Sie wird bald zu mir kommen. Ich muß aufräumen und duschen.«
    Hutch steuerte eine Parkbucht an und schaltete den Motor ab. Sie spürte den Drang zu verschwinden, den Dingen ihren Lauf zu lassen und sich nicht weiter vor ihm zu erniedrigen. »Cal«, fing sie dann trotzdem an. »Es ist noch nicht zu spät für uns.« Ihre Stimme erklang so leise, daß sie nicht sicher war, ob er es überhaupt gehört hatte.
    »Nein.« Er blickte weg. Sie hatte Ärger erwartet, vielleicht Bitterkeit oder Trauer. Aber nichts davon. Seine Stimme klang hohl. »Wir hatten nie eine Chance. Nicht wirklich.«
    Sie antwortete nicht. Ein Mann näherte sich mit seinem Hund und starrte neugierig in ihren Wagen. Dann erkannte er Cal, murmelte einen Gruß und spazierte weiter.
    »Wir könnten es immer noch schaffen«, sagte sie. »Wenn du willst.« Sie hielt den Atem an. Mit plötzlicher Klarheit erkannte sie, daß sie Angst hatte, er würde ja sagen.
    »Hutch.« Cal nahm ihre Hand. »Du bist immer unterwegs. Ich bin nur deine Freizeitbeschäftigung, wenn du auf der Erde bist, zwischen

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