Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
deinen Flügen. Eine Anlaufstelle.«
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Aber es wird so sein. Wie oft haben wir diese Unterhaltung bereits geführt? Ich blicke nachts zu den Sternen hinauf, und ich weiß, daß du irgendwo da oben bist. Wie zur Hölle könntest du jemals seßhaft werden, dich für den Rest deines Lebens hier in Princeton niederlassen? Und Kinder großziehen? Zu Elternversammlungen gehen?«
    »Ich könnte es.« Eine weitere Lüge? Die Antworten schienen jetzt ohne ihren Willen hervorzusprudeln.
    Cal schüttelte den Kopf. »Selbst wenn du hier bist, sind deine Gedanken woanders.« Ihre Augen trafen sich endlich. Sein Blick war hart, hielt dem ihren stand. »Wann geht dein nächster Flug?«
    Sie drückte seine Hand, aber er reagierte nicht. Sie ließ los. »Nächste Woche. Ich fliege nach Quraqua, um die Mannschaft der Akademie zu evakuieren.«
    »Nichts wird sich jemals ändern, oder?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Nein …« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe deine Augen gesehen, wenn du angefangen hast, mir von diesen Orten zu erzählen, Hutch. Ich habe gesehen, was in dir vorgeht, bevor du fliegst. Weißt du eigentlich, daß du es nie erwarten kannst, endlich wegzukommen? Du könntest niemals für mich seßhaft werden.« Seine Stimme bebte. »Hutch, ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt. Ich werde dich immer lieben, aber ich werde es nie wieder erwähnen. Ich hätte alles für dich getan, aber du bist außerhalb meiner Reichweite. Du würdest mich eines Tages hassen.«
    »Niemals.«
    »Ich bin sicher. Wir wissen es doch beide. Wenn ich jetzt sagen würde: Fein, laß uns wieder von vorn anfangen, würdest du sofort Wen-Auch-Immer anrufen und den Flug nach Quraqua absagen, wo, zur Hölle, das auch sein mag. Aber dann würdest du anfangen, an den nächsten Auftrag zu denken. Sofort. Und ich sage dir noch etwas: Sobald ich aus dem Wagen ausgestiegen bin und du mir zum Abschied gewunken hast, sobald du losfährst, wirst du dich erleichtert fühlen.« Er blickte sie an und lächelte. »Hutch, Pep ist eine gute Frau. Du würdest sie mögen. Freu dich für mich.«
    Sie nickte zögernd.
    »Ich muß los. Gib mir einen Kuß, auf die alten Tage.«
    Sie brachte ein Lächeln zustande. Sah, wie auch er lächelte. Sie sagte: »Mach das Beste daraus«, und ertrank in seinem Kuß.
    Einige Sekunden später hatte sie gewendet und fuhr über den Conover Expressweg nach Norden. Sie entschied, daß Cal unrecht gehabt hatte. Im Augenblick jedenfalls spürte sie nur Bedauern.
     
    Amity Island, Maine. Freitag, 7. Mai; 2000 Uhr.
     
    Emily hatte Wirbelstürme gemocht. Sie hatte es geliebt, wenn sie sich da draußen ausgetobt hatten, während sie hier drinnen mit einem Glas Chianti in der Hand vor dem Kamin gesessen und dem Sturm, der um die große Kuppel heulte, gelauscht und die Bäume beobachtet hatte, die sich unter der tobenden Naturgewalt bogen. Die Stürme wurden in jedem Jahr schlimmer, aber Emily hatte sie trotzdem gemocht. Auch dann noch, als sie angefangen hatten, den Strand zu verschlingen, und die Insel langsam zu versinken drohte.
    Vielleicht war genau das der Grund, warum sie die Stürme geliebt hatte. Sie waren ein Teil des komplizierten Mechanismus’ ständig steigender Meere und zurückweichender Wälder und ständig größer werdender Wüsten, und sie hatten die widerstrebenden Politiker endlich, nach mehr als dreihundert Jahren der Vernachlässigung, zum Handeln gezwungen. Wahrscheinlich zu spät, hatte Emily geglaubt. In dem dumpfen Brüllen der Stürme hatte sie die Stimme des gequälten Planeten erkannt.
    Richard Wald war seit ihrer ersten Begegnung von ihr gefesselt gewesen. Damals, zu einer Zeit, als die Archäologie sich noch auf die Erde beschränkte. Sie hatten sich während eines Seminars über hethitische Bildhauerei an einem Tisch gegenüber gesessen. Er hatte bald das Interesse an der Bildhauerei verloren, aber er war Emily über drei Kontinente und durch einige der schäbigsten Restaurants im Mittleren Osten gefolgt.
    Nach ihrem Tod hatte er nicht wieder geheiratet. Es war nicht so, daß er sich gefühlsmäßig nicht wieder von seinem Verlust erholt oder niemand anderen mehr gefunden hätte. Aber das Gefühl dessen, was sie beide zusammen gehabt hatten, wiederholte sich nie mehr. Es kam nicht einmal etwas nahe an dieses Gefühl heran. Ihre leidenschaftliche Beziehung hatte sogar seine Liebe zur Wissenschaft überflügelt. Er erwartete nicht, je wieder eine solche Frau zu finden.
    Es war

Weitere Kostenlose Bücher