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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Das war die Eiskreatur von Iapetus!
    Nein. Nein, es war anders.
    Er schob die Papierstapel auf seinem Schreibtisch zur Seite und wühlte nach einem Vergrößerungsglas. Von wo stammte die Sendung?
    Tempel der Winde. Quraqua. Oz …
    Das Gebilde auf Quraquas Mond war eine Absonderlichkeit, die überhaupt nichts mit den Großen Monumenten gemeinsam hatte – außer, daß es keine Erklärung für ihre Existenz gab. Noch nicht einmal eine Vermutung.
    Und doch …
    Schließlich fand er seine Lupe und hielt sie über das Bild. Zu viel Ähnlichkeit, um es als bloßen Zufall abtun zu können. Aber das Wesen hier war kräftiger, muskulöser. Es hatte breitere Schultern, stärkere Proportionen. Kein Zweifel, es war maskulin. Die Ähnlichkeit der Gesichtszüge unterhalb der Kapuze schloß jedes Versehen aus.
    Aber dieses Ding hier war eine Todesmanifestation!
    Er stand auf und ging zu einem Sessel hinüber.
    Duplizität der Ereignisse. Irgendwann einmal hatte ihm jemand ein Bild gezeigt, das man außen auf einem indischen Tempel gefunden hatte. Es sah aus wie die seit Hunderttausenden von Jahren ausgestorbenen Bewohner Pinnacles.
    Aber irgend etwas hatte Quraquat besucht! Wir sind sicher. Die Existenz von Oz ist der Beweis. Die Bewohner von Quraqua haben niemals eine genügend weit entwickelte Technologie besessen, um die Oberfläche ihres Planeten zu verlassen.
    Warum die Personifizierung mit dem Tod?
    Die Frage ließ ihn frösteln.
    Er brachte ein Bild von Quraquas Mond auf den Schirm. Eine leere, öde Welt, ohne Atmosphäre, halb so groß wie Luna. Entfernung zum Sonnensystem einhundertvierundsechzig Lichtjahre. Wenig mehr als ein Monat Reisezeit. Oz war ein nicht kartographierter kleiner Planetoid voller Krater, Ebenen und Felsenstaub. Nichts, was ihn von irgendeiner anderen Mondoberfläche unterschied. Mit der Ausnahme, daß dort diese künstliche Struktur stand. Er ließ sich die nördliche Hemisphäre vergrößern, die Seite, die ihr Gesicht ständig dem Planeten zuwandte. Dort lag Oz.
    Es sah aus wie eine ausgedehnte quadratische Stadt. Schwer und grau und irgendwie ohne erkennbaren Sinn. So wenig mit der Arbeit der Monument-Erbauer verwandt, wie Richard sich nur vorstellen konnte.
    Verschiedene Stimmen meinten, niemand sonst hätte das Ding dort errichten können, doch Richard hatte diese Theorie als absurd empfunden. Niemand konnte sagen, wer sonst noch da draußen war – aber die Tull-Entdeckung war ein eindeutiger Beweis.
    Er rief bei der Akademie an und ließ sich den Präsidenten geben. Ed Horner war seit Ewigkeiten ein Freund. Ed, Henry und Richard waren die letzten von der alten Truppe, die sich noch an die Zeiten vor Pinnacle erinnerten, als Archäologie nur auf der Erde stattgefunden hatte. Sie hatten die großen Umbrüche gemeinsam erlebt und zusammen die Faszination von Ruinen verspürt, die Jahrmillionen alt waren. Horner und Wald waren unter den ersten gewesen, die auf Pinnacle an Ausgrabungen teilgenommen hatten. Auch heute noch benutzten sie diesen Vorwand, um gelegentlich gemeinsam zu essen.
    »Ich vermute, daß Sie mich um diese Zeit nicht zum Joggen einladen wollen, Richard.« Es war eine Anspielung auf den wütenden Sturm. Ed war der Jüngere von ihnen beiden. Er war groß, freundlich und ein lustiger Mensch. Sein Haar war dicht und noch immer schwarz. Die braunen Augen standen etwas zu weit auseinander, und die starken Brauen begannen zu hüpfen und zu rollen, wenn er erregt war. Horner wirkte zurückhaltend und friedlich, wie jemand, den man schnell an die Wand spielen konnte, doch für einige Feinde war sein freundliches Lächeln das letzte gewesen, an das sie sich erinnerten.
    »Nein, heute nicht«, antwortete Richard. »Es ist ein wenig frisch hier draußen.«
    Ed grinste. »Wann kommen Sie in die Stadt? Mary wird sich freuen, Sie zu sehen.«
    »Danke. Grüßen Sie Mary schön von mir.« Richard hob sein Glas und prostete seinem alten Freund zu. »Ich täte nichts lieber als Sie beide zu besuchen. Aber ich glaube nicht, daß ich in nächster Zeit dazu komme. Hören Sie zu, Ed – ich habe eben Post von Henry erhalten.«
    »Er hat auch mir eine Nachricht geschickt, aber ich hatte noch keine Zeit, hineinzusehen. Irgend etwas über einen Sensenmann.«
    »So ähnlich. Etwas Neues über die Monument-Erbauer.« Richard begann, Ed die Geschichte zu erklären. Ed blickte von Minute zu Minute unbehaglicher drein.
    »Wir haben da ein kleines Problem«, sagte er schließlich, als Richard geendet hatte.

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