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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gelegentlichen, unterschwelligen Veränderungen im Tonfall ihrer Unterhaltungen.
    Janet schlug vor, daß sie es auslosen sollten. Schreibt jeden Namen auf ein Stück Papier, legt die Zettel in eine Schachtel, und dann zieht einen.
    Und Maggie: Wenn wir es nicht bald hinter uns bringen, wird es nur noch schlimmer. Bald werden bereits zwei von uns gehen müssen.
    Am Ende hatten sie die Diskussion auf den nächsten Tag verschoben.
    Aber Hutch würde dieses Tribunal nicht ertragen. Auf keinen Fall. Sie erhob sich aus ihrem Sitz und legte eines der Flickingergeschirre an. Dann schloß sie die Tür zum Frachtraum, pumpte die Luft aus der Kabine und öffnete die Luke.
    Schneeflocken trieben vor ihren Augen. Keine echten Schneeflocken, sondern gefrierende Atmosphäre. Die Temperatur war weiter gefallen, schneller, als sie erwartet hatten. Sie hielt den Pulser fest umklammert, als sie aus der Fähre kletterte. Der Boden knirschte unter ihren Magnetsohlen; ein Teil der gefrorenen Gase haftete auf den metallenen Oberflächen. Es wäre leicht gewesen, sich vorzustellen, daß sie zu Hause war und in der Dunkelheit auf eine schneebedeckte Ebene unter einem wolkenverhangenen Himmel hinausblickte.
    Sie schloß das Cockpit mit Hilfe ihrer Fernbedienung. Ein paar Lampen gingen an, blinkten und verloschen wieder. Sie zeigten an, daß Wärme und Luft zurückgekehrt waren.
    Lebt wohl.
    Sie durchquerte den Hangar. Am besten, sie brachte es gleich hier hinter sich, hinter einem der Frachtcontainer. Nur aus dem Weg. Höflichkeitshalber. Ich will niemandem die Aussicht verderben. Sie brachte ein schwaches Grinsen zustande.
    Spinde voller Ausrüstung, Konsolen und Deckenverstrebungen erstreckten sich vor ihr in die flirrende Dunkelheit. Sie schaltete ihren Handscheinwerfer ein, ließ den Strahl aber nur mit geringer Intensität leuchten. Ihre Einbildung trug sie in die tiefen Wälder Pennsylvanias, wo sie vor zwanzig Jahren gespielt hatte.
    Die Sterne waren verdeckt, und der Sturm hatte die Bäume zu Boden gedrückt: schwer, naß und still.
    Sie wanderte langsam voran und blieb schließlich hinter einer Reihe von Containern stehen.
    Hier.
    Du mußt nur abdrücken.
    Aber achte darauf, das Flickingergeschirr nicht zu beschädigen. Oder den Lufttank. Schieß dir nicht in die Brust. Am besten ist der Kopf. Vielleicht schaltest du vorher das Feld aus. Es würde den Pulserstrahl zwar nicht aufhalten können, aber vielleicht einen Teil davon ablenken. Der Schnee trieb schwerelos durch den Strahl ihres Scheinwerfers.
    Sie blickte auf ihre Kontrollanzeigen am Handgelenk und hob die Waffe.
    Los, drück ab. Mach endlich.
    Schnee.
    Schnee!
    Eine Idee schoß durch ihren Kopf. Ja. Sie streckte ihre Hände nach den Flocken aus. Sie flimmerten und tanzten umher, und einige landeten auf ihren Handflächen. Natürlich, sie schmolzen nicht. Sie blieben weiß und fest vor dem Hintergrund ihres rosigen Fleisches.
    Ja!
     
    Ein paar Stunden später kletterten George und Hutch aus der Fähre und öffneten die Türen des Hangars. (Wann immer sie sich berührten, flackerten die Felder auf.) Da alle anderen Schotten und Schleusen der Winckelmann bereits offenstanden, entwich die Wärme, die noch im Hangar des Raumschiffs verblieben war, schnell in die Umgebung und von dort aus ins All.
    Es war ein herrlicher Tag, und Hutch hätte alle umarmen können. Auf dem Rückweg zur Fähre tanzte sie eine Pirouette, was zur Folge hatte, daß Carson sie ermahnte, doch vorsichtiger zu sein, es herrsche schließlich Schwerelosigkeit, die Magnetstiefel … und überhaupt.
    George bemerkte ihre Fußstapfen vom frühen Morgen, Spuren, die nirgendwo hinzuführen schienen, und er runzelte nachdenklich die Stirn, blickte sie betroffen an, aber er sagte nichts und stellte keine Fragen.
    Und während Hutch später immer wieder betonte, wie unglaublich dumm sie sich damals auf der Beta-Pac-Mission angestellt hatte, verriet sie doch niemals, daß die Fußspuren außerhalb der Fähre von ihr stammten. Und im stillen war sie noch immer unsicher, ob sie es wirklich geschafft hätte, den Abzug zu drücken.
    Drei Tage später war der Steuerbordtank der Fähre leer, und Hutch schaltete auf den Backbordtank um. Alle mit Ausnahme von Maggie (mittlerweile blieb ständig jemand in der Fähre zurück) griffen sich, was immer sie an leeren Containern fanden, und marschierten gemeinsam zum Maschinenraum der Winckelmann.
    Sie rissen Verankerungen aus den Wänden, schoben Apparate zur Seite, brachen

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