Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
den beschränkten Energiereserven der Fähre ohne Schwierigkeiten imstande, die Tafelberge wie weichen Käse zu durchschneiden.
    Auf Quraqua waren die Projektoren durch Fusionslinks von der Raumstation mit Energie versorgt worden. Hier stand nur die Fähre zur Verfügung, und der Betrieb des Gerätes würde ihr eine Menge Energie entziehen. Sie würden nicht imstande sein, den Projektor mit voller Kraft zu betreiben, und selbst dann noch würden sie nicht länger als sieben Stunden am Tag arbeiten können. Sie würden nur langsam vorankommen, aber andererseits hatten sie auch jede Menge Zeit.
    Das eigentliche Problem bestand darin, daß der Umgang mit dem schweren Projektor nicht einfach war. Er war so konstruiert, daß er in einem speziell dafür ausgerüsteten CAT installiert und von dort aus betrieben werden konnte. Carson würde ihn aus dem Frachtabteil heraus bedienen müssen, während die Fähre über die Berge flog. Das Gestell, das Hutch improvisiert hatte, war nur wenig mehr als ein Sicherheitsnetz, mit dessen Hilfe das Gerät – beziehungsweise sein Bediener – am Hinausfallen gehindert werden sollte. Sie hatten nur einen Vorteil: Die halbtonnenschwere Einheit wog in der geringen Gravitation Deltas nur wenig über hundert Kilogramm.
    Angela kehrte begeistert zu ihnen zurück. »Ich habe keine Ahnung, ob es etwas mit dem zu tun hat, wonach wir suchen – aber wir haben ein paar äußerst eigenartige Dinge draußen im System gefunden.« Sie beschrieb, was die Sensoren aufgefangen hatten. »Terry ist der Meinung, es seien interstellare Wolken.«
    »Und Sie nicht?«
    »Nein, auf keinen Fall. Wolken würden in den Gravitationstrichtern der Sonne und der Planeten auseinandergerissen. Sie sehen aus wie Wolken, aber es sind keine. Ihre eigenartige Gestalt wird sich sicher als optische Täuschung herausstellen.«
    »Könnten es nicht Wasserstoffwolken sein?« fragte Hutch.
    »Nein.«
    »Ich dachte immer, es gäbe eine Menge davon.«
    »Gibt es auch. Aber nicht in dieser Größe. Sie sind viel zu klein. Ich habe keine Vorstellung davon, wie derartige Objekte entstehen könnten.« Sie lächelte und schien zufrieden. »Wir werden sie auf jeden Fall im Auge behalten.«
    Angela half ihnen, den 1600 einzurichten, dann ging sie nach vorn und nahm im Pilotensitz Platz. »Sind wir soweit?«
    Sie waren.
    »In Ordnung. Ich mache jetzt hinter mir dicht. Ich habe bloß einige Bedenken, daß Sie beide und der 1600 auf der Steuerbordseite stehen. Bewegen Sie sich nicht zu plötzlich. Und wenn ich Sie darum bitte, mit der Arbeit aufzuhören, dann tun Sie es sofort und begeben sich auf die andere Seite, ja? Haben Sie das verstanden?
    Und wenn das Ding aus seiner Verankerung reißt und hinauszufallen droht, dann versuchen Sie nicht, es aufzuhalten. Es wiegt nicht annähernd soviel, wie es scheint – genauso wie Sie beide. Ich will keine Todesfälle.«
    Sie wünschte ihnen Glück und schloß die Tür zum Cockpit. Hutch ließ sich nieder und machte es sich bequem.
    Sie würden mit geöffneter Frachtluke fliegen, und das Gehäuse des Apparates würde aus der Fähre ragen. Sie sicherten sich durch Stricke, die sie an ihre Gürtel banden.
    Angela schaltete den Antrieb ein, und die Fähre hob ab. Sie umkreiste die drei Kuppeln, nahm Kurs nach Osten und glitt über das Plateau hinaus. Das Wetter hatte sich merklich gebessert, und ein leichter Wind blies aus Norden.
    »Diese Plateaus verdanken ihre Existenz wahrscheinlich Methangletschern«, sagte Angela. »Es wäre sicher interessant, zu untersuchen, ob Delta periodische Eiszeiten durchmacht.«
    Sie fuhr wohlgelaunt noch eine Zeitlang mit ihren Vermutungen fort, während Hutch und Carson im Heck der Fähre einen unbequemen Flug zu ertragen hatten. Sie blickten über die endlose Schneelandschaft, sahen zu, wie der Rand des Plateaus unter ihnen zurückfiel, vielleicht zweihundert Meter tief, und dann flogen sie über der Ebene dahin. Carson wollte zuerst die einfacheren Tafelberge zurechtschneiden, um sich an den Projektor zu gewöhnen.
    Hutch fragte sich, ob Angela jemals zuvor mit einer offenen Frachtluke geflogen war. Es schien unwahrscheinlich, aber die Frau kannte ihre Fähre. Sie hatte gewaltig Schlagseite und zog nach rechts, aber Angela glich den Drall mühelos aus.
    Der am leichtesten zu bearbeitende Tafelberg war der im Süden. Er hatte bereits eine leidlich rechteckige Form. Nur eine Seite war eingebrochen und hatte ein großes Loch in die Symmetrie gerissen. Sie würden die

Weitere Kostenlose Bücher