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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Finger. »Wir würden uns verdammt beeilen müssen. Ich schätze, wir würden zweieinhalb Tage mit maximaler Beschleunigung benötigen, um es einzuholen.«
    »Können Sie warten, bis wir zurück sind?«
    »Frank, der Trip wird jetzt schon reichlich schmerzhaft.«
    »Was halten Sie davon, es alleine zu versuchen?«
    Drafts blickte Janet an. »Sind Sie dabei?«
    »Sicher!«
    Sie konnten sehen, wie Drafts dennoch zögerte. »Ich weiß nicht so recht«, sagte er schließlich.
    »Terry«, drängte Angela, »wir werden vielleicht keine zweite Gelegenheit bekommen!«
    Hutch musterte sie. Es schien, daß sie die Wolke unter allen Umständen untersuchen wollte; daß ihr Wunsch ihre Urteilsfähigkeit einschränkte. Hutch brachte ein gewichtiges Gegenargument vor: »Wir würden ohne Schiff zurückbleiben. Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist.«
    »Wir brauchen keines«, entgegnete Angela.
    Janet zuckte die Schultern. »Wenn ihr nur wegen mir zögert, nun, um mich müßt ihr euch keine Gedanken machen.«
    »Ich sehe nicht«, sagte Angela, »was wir zu verlieren hätten.«
    Carson wollte hin, das war offensichtlich. Aber die verschiedenen Unglücksfälle der bisherigen Expedition hatte ihre Spuren hinterlassen. Hinter seiner Stirn arbeitete es, und Hutch konnte sehen, wie natürliche Neugier mit neu erwachter Vorsicht kämpfte. Und wie die Neugier schließlich die Oberhand behielt. »Hat sonst noch jemand Einwände?«
    Drafts warf seiner Partnerin einen Seitenblick zu. »Wenn Angela einverstanden ist und es Janet nichts ausmacht – ich bin dabei.«
    »In Ordnung«, sagte der Colonel. »Also los.«
     
    Es gab noch einige technische Einzelheiten, die in letzter Minute geklärt werden mußten. Drafts gab die Flugdaten in den Navigationsrechner ein. Sie würden ihre Flickingerfelder einschalten müssen, um die Auswirkungen der Beschleunigung zu mildern.
    Dreißig Minuten, nachdem die Entscheidung getroffen worden war, hob sich die Ashley Tee aus ihrer Umlaufbahn um Delta und beschleunigte so heftig, daß ihre Besatzung fest in die Sitze gepreßt wurde.
    »Alles in Ordnung?« fragte Drafts.
    »Mir geht’s hervorragend«, stieß Janet mühsam zwischen den Zähnen hervor.
    »Es wird zweiundsechzig Stunden lang so weitergehen.«
    Auf den Schirmen schrumpfte die orangefarbene Eiswelt Delta hinter ihnen schnell zu einer winzigen Kugel, dann zu einem hellen Stern. Nach einer Weile war nur noch der Gasriese, den Delta umkreiste, mit bloßem Auge zu erkennen. Und bald darauf war auch er nur noch ein Stern.
     
    Bibliothekseintrag
     
    Drache im Dunkel
    Deine Augen schweifen über die Sterne
    Dein Atem erwärmt den Mond.
    -24 April 2203
    gefunden in einer abgelegten Datei der Ashley Tee.

 
29.
     
     
    Delta. Mittwoch, 18. Mai; 0930 Uhr.
     
    Die Bearbeitung des kleinen Tafelberges war so rasch vorangeschritten, daß sie hofften, noch vor Ende des Tages mit ihrer Arbeit fertigzuwerden.
    Sie schnitten und polierten, bis sie drei glatte Felswände herausgearbeitet hatten, die sich in (beinahe) rechten Winkeln trafen. Dann wandten sie sich der Glättung und Bearbeitung der vierten Steilwand zu, in der sich die große Kerbe befand. Carson wünschte, sie hätten die Kerbe auffüllen können, aber ihnen blieb nichts anderes übrig, als die überstehenden Wände an den Seiten wegzuschneiden. Es würde dennoch ausreichen.
    Sie hatten bereits ein recht ansehnliches Geschick im Umgang mit dem schweren 1600 entwickelt, und nun machte die Arbeit sogar Spaß. Wann immer es möglich war, postierten sie sich auf der Oberfläche und arbeiteten von dort aus – aber meistens mußten sie doch in der Luft bleiben und den Berg von oben zerschneiden. Angela machte sie darauf aufmerksam, daß sie eine Sicherheitsvorschrift nach der anderen verletzten, aber am Ende schluckte sie ihre Vorbehalte, nahm sie wieder auf und legte die Fähre auf Carsons Kommando hin artig zur Seite. Im Frachtabteil blickte Carson aus der Luke senkrecht nach unten, gehalten nur von seinem Strick und Hutchs behelfsmäßigem Geschirr, und bediente den 1600. »Du bist absolut sicher«, beruhigte sie ihn.
    Nach Ablauf einer Stunde tauschten sie die Plätze. Hutch empfand großes Vergnügen dabei, mit der schweren Kanone zu zielen. Sie hatten rasch gelernt, mit den Sensoren durch den entstehenden Dampf hindurchzusehen und auf diese Weise noch schneller zu arbeiten. Als es auf Mittag zuging, lag ein beträchtlicher Teil der rückwärtigen Steilwand des Tafelberges in Trümmern auf

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